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    No Offence
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 2. September 2016
    Es tut gut, wieder mehr Frauen in gut gemachten Krimis zu sehen. Serien wie "Happy Valley" haben längst bewiesen, dass die Damenwelt weit mehr zustande bringt als eine betuliche Miss Marple und "No Offence" treibt das Ganze noch ein Stück weiter. Hier haben Viv und ihre Mädels die Hosen an, schicken ihre männlichen und weiblichen Kollegen mit kessen Sprüchen auf Verbrecherjagd und machen überhaupt eine durchweg gute Figur. Dafür müssen gar nicht das Verhalten von anderen kopieren sondern dürfen ganz sie selbst sein, Geheimnisse inklusive. Zahlreiche britisch-schräge Figuren in den Nebenrollen komplettieren das Ensemble, oberflächlich albern wird das Geschehen dadurch trotzdem nicht.

    Natürlich balanciert Serienschöpfer Paul Abbott oft auf einem schmalen Grat. Viele der Verbrechen haben es in sich und da kann man mit der schnodderigen Art der Ermittler schon mal anecken. Opfer und Täter haben es allerdings in gleich mehreren Fällen ebenfalls faustdick hinter den Ohren, was die Verbrechen zuweilen komplexer macht, als man anfangs glauben möchte. Dennoch beweisen die Drehbuchautoren immer wieder, dass sie ein Herz für die Figuren haben. Gegen Ende dieser ersten Staffel wird der Tonfall etwas ernster, man kann es aber ertragen.
    Manchester ist, anders als London, nicht schon in unzähligen anderen Krimiserien gezeigt worden, so dass niemand darüber nachdenken muss, wo man diesen oder jenen Schauplatz schon gesehen hat. Zusätzlich zum in der ersten Folge angeschnittenen Fall, der sich durch die gesamte Staffel zieht, gibt es in jeder Folge noch ein zusätzliches Verbrechen, die das Team mit ganzem Körpereinsatz aufklären darf. Da verkleiden sich die Damen auch mal spontan als schnapsselige Prostituierte und die Herren als Handwerker mit rückwärtigem Dekolleté oder verlegen ihre heimlichen Lagebesprechungen auf die Damentoilette.

    Insgesamt eine Serie die stellenweise nur so strotzt vor guten Ideen und bekannte Motive auf kreative Art variiert. Einzig die Titelmelodie bemüht zum hundertsten Mal eine beschwingte Folkmelodie à la "Ripper Street" und wird von eher pragmatischen Bildausschnitten begleitet. Das hat man schon besser gesehn. Darüber hinaus gibt es kaum etwas zu bemängeln. Wem der "Tatort" zu bieder ist und wer den Ernst eines Kurt Wallander nicht mehr sehen kann, der ist hier genau richtig.
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