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    The Night Of - Die Wahrheit einer Nacht
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    3,5
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    Davki90
    Davki90

    37 Follower 275 Kritiken User folgen

    Serienkritik
    4,5
    Veröffentlicht am 24. März 2024
    Ich habe eine schwäche für Anwaltsserien. faszinierten mich einfach, irgendwie. "The Night Of: Die Wahrheit einer Nacht", ist ein sehr aufwühlendes und packendes Drama, was toll gespielt ist und aus dem Hause HBO kommt. Man stellt sich hier die ganze zeit die Frage. War er es oder war er doch nicht, der das Mädchen umgebracht hat. Riz Ahmed und John Turturro, sind die beiden Hauptdarsteller, die die ganze Serie gut tragen, aber auch die Nebendarsteller, tragen dazu bei, dass die Serie so gut geworden ist. Es ist natürlich nichts unbedingt neues, hat man schon viel zu oft gesehen, aber dennoch, dank der guten schauspielerischen Leistung, gehört "The Night Of", zu den besten Justiz-Dramen seiner Art, was das fernsehen / Streaming zu bieten hat. wie gesagt, ich habe eine schwäche für solche Serien.
    Michael S.
    Michael S.

    275 Follower 415 Kritiken User folgen

    Serienkritik
    4,5
    Veröffentlicht am 15. März 2017
    Während Kinofilme sich in der Regel schon aus Zeitgründen auf ein Genre beschränken müssen, unternimmt diese Serie Vorstöße in Richtung Drama, Krimi, Justiz- und Knastthriller. Dass das alles funktioniert ist nicht nur der virtuosen Regie von Zaillian und Marsh zu verdanken, sondern auch den exzellenten Darstellern, allen voran Riz Ahmed und John Turturro. Und obwohl sich sowohl allzu routinierte Polizisten als auch eine verbissene Staatsanwältin hervorragend als Antagonisten eignen würden, bleibt der eigentliche Gegenspieler das US-amerikanische Justizsystem, das gleich einem ewig hungrigen Moloch seine Opfer und Angestellten gleichermaßen verschlingt. Wer einmal unter Mordverdacht steht, der gilt schon vor der Urteilsverkündung als in der Gesellschaft unerwünschte Person, erst recht wenn er aus einer muslimischen Familie mit Migrationshintergrund stammt.

    Zaillian und sein Mitautor Richard Price begehen jedoch nie den Fehler irgendwelche Randgruppen oder durchtriebene Ermittler und Juristen als eindeutige Stereotypen zu zeigen. Einerseits verpassen sie so ziemlich jeder Figur ausreichend Facetten, so dass der Zuschauer selbst entscheiden muss, wessen Handeln er nun am ehesten nachvollziehen kann. Andererseits wird deutlich wie effektiv soziale Kontrolle und öffentliche Ächtung auch in einer modernen vernetzten Welt und einer Millionenmetropole wie New York noch sein können. Die Absprachen zwischen Anwälten und Anklage erinnern an Gerichtsthriller à la John Grisham und gut genug recherchiert ist "The Night Of" in dieser Hinsicht allemal.

    Klischees finden sich hauptsächlich in den Gefängnisszenen. Natürlich gibt es in der "Hölle von Riker's Island" wie in jedem Knastdrama seit "Die Verurteilten" einen Gangsterboss mit Gewaltproblem, der den Laden in Wirklichkeit mehr kontrolliert als die Direktoren. Noch dazu hat dieser hier eine Affäre mit einer Wärterin, die ihn fürs Liebesspiel aus seiner Zelle und in finstere Keller führt. Es ist nicht das erste und garantiert auch nicht das letzte Mal, dass harter Sex und nackte Tatsachen bei HBO als Verkaufsargument eingesetzt werden, insgesamt halten sich die üblichen Stilmittel des Senders jedoch erfreulich in Grenzen und man lässt Drehbuch, Kamera, Regie und Darsteller das tun, was sie am besten können.

    Naz' Fall ist zwar der einzige, der in den acht Folgen verhandelt wird, dennoch bleibt es bis zur abschließenden Urteilsverkündung spannend. Diese Spannung speist sich nicht nur aus der für den Zuschauer bis zuletzt offenen Schuldfrage, sondern auch an der Entwicklung der Figuren, die sich teilweise schon mit ihrem Schicksal abgeben oder die alternativen Lesarten des Verbrechens zu glauben beginnen. Damit ist dieses Serienspecial ein komplexes, hochspannendes und unterm Strich überaus gelungenes Krimidrama, das man in dieser Ausführlichkeit noch nicht gesehen hat.
    Streaming-Kati
    Streaming-Kati

    117 Kritiken User folgen

    Serienkritik
    4,5
    Veröffentlicht am 28. April 2024
    Sozial kritischer Thriller - keine neue Geschichte, aber herausragend erzählt

    „The Night Of“ ist ein gelungener Sozial Thriler, der sich mit den Vorurteilen befasst, gegenüber arabischen und muslimischen Menschen. Dabei zeigt die Serie, wie hilflos der Protagonist „Naz“ seinem Schicksal ausgeliefert ist und wie stark sich die Entscheidungen von Anwälten, Richtern und der Polizei auf sein Leben auswirken.

    Man sollten keine Action erwarten. Langsam und ruhig wird die Geschichte erzählt und schnell fühlt man die Ohnmacht die der naive Naz verspürt. Riz Ahmed ist brillant als Naz, von der ersten bis zur letzten Szene. Ein netter junger Mann von nebenan, mit großen Rehaugen, einer schmächtigen Figur und aus gutem Elternhaus. Riz Ahmed verkörpert glaubhaft jeden Aspekt seines Charakters und die Veränderung die er im Laufe der Zeit durchmacht ist beeindruckend umgesetzt und erschütternd. Man würde ihn vom Anfang zum Schluss nicht wiedererkennen.

    Man fühlt die ganze Zeit mit ihm mit und rätselt fiebernd, was in der entscheidenen Nacht passiert ist. Bis zum Schluss, hält diese Spannung an.
    Was ganz klar zu sein scheint, erweist sich anders als gedacht. Nichts ist wie es schein.

    Sicher ist nur das Menschen auch Fehler machen und sich dabei manchmal nicht mehr Bewusst sind, welche Auswirkungen ihre Entscheidungen haben. „The Night Of“ macht schnell klar, das Gerechtigkeit im Justizsystem manchmal keine Rolle spielt. Die Wahrheit interessiert nicht viele, zu schnell werden Vorurteile gefällt. Der Zuschauer wird zum Teil der Jury und wird zur Reflexion seiner eigenen Vorurteile gezwungen. Ein Araber, ein Moslem, das muss der Mörder sein. In vielen Köpfen ist die Beweisführung schon mit einem Blick auf die Hautfarbe abgeschlossen.

    Auch die Leistung von John Turturro ist großartig als gutmütiger Verteidiger, der seine Fälle grundsätzlich nach Schema F abhandelt. Er kämpft mit sich, seinem Fall und seinem Ekzem/Psoriasis auf so hervorragende Weise, das er sich unsere Sympathie erspielt hat. Wir mussten öfters Lachen und dieser Humor hat der Serie gut getan und für ein gutes Gleichgewicht gesorgt.

    Richard Price als Drehbuchautor und Regisseur Steven Zaillian haben ein gutes Tempo gefunden. Ihnen ist es gelungen eine Geschichte die nicht neu ist, fesselnd, berührend und unterhaltsam zu erzählen. Ob Naz’s Verhalten an der ein oder anderen Stelle „unlogisch“ ist, spielt für mich keine Rolle, denn in der Serie geht es um ein vorurteilbehaftetes System, wie es einen plötzlich einsaugen kann, einen zum hilflosen Spielball macht bis es einen wieder ausspuckt.

    Die Kameraarbeit war toll und konnte mit durchdachten und gelungenen Bildern überzeugen. Das ganze Zusammenspiel inklusive Schnitt und Musik erzeugt eine packende Atmosphäre. Ein Drama das berührt, weil sie sich so real anfühlt, dabei aber nicht zu schwerfällig wird und bis zum Schluss die Spannung hält.

    ———
    Fazit:

    Ausgezeichnet - großartige Schauspieler, eine Geschichte die nicht neu ist, aber herausragend erzählt wird. Nicht ohne Grund gab es viele Auszeichnungen für Darsteller, Schnitt und Kamera. Unter anderem auch fünf Emmy Awards.
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