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    Die Musketiere
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,0
    Veröffentlicht am 12. Dezember 2016
    Eine Staffel, die sich im Vergleich zu den beiden Vorgängern deutlich grimmiger gibt. Am Anfang steht eine ausgewachsene Schlacht, in der zumindest drei der eigentlich vier Musketiere ordentlich Einsatz zeigen müssen. An die Leichtigkeit der ersten Staffel knüpft man erst gegen Ende der ersten Folge an, als sich die Herrschaften schließlich wieder zusammengerauft haben. Bis zur Mitte zeigen sich die Abenteuer versiert wie immer, der von Rupert Everett hervorragend verkörperte Feron kann sogar beinahe mit Peter Capaldis viel zu früh ausgeschiedenem Kardinal Richelieu aus den ersten zehn Folgen der Serie mithalten. Sein Mitverschwörer Grimaud ist jedoch nur eine noch brutalere Kopie des durchtriebenen Hauptmanns Rochefort aus der zweiten Staffel.

    In der letzten Hälfte scheinen die Drehbuchautoren jedoch bemüht zu sein, die Geschichte auf direktem Wege zu einem Ende zu bringen. Dass dabei auch wichtige und beliebte Charaktere dran glauben müssen liegt auf der Hand und es sorgt auch für die nötige Spannung. Ein bestimmter vorzeitiger Tod einer nicht ganz unwichtigen Figur wirkt allerdings verfrüht und macht die Schlusskonflikte dann doch etwas vorhersehbarer als nötig. Des Weiteren setzt diese Staffel mehr noch als ihre Vorgänger auf die ethnische Diversität ihrer Darsteller und stellt sozialkritische Fragen. Das ist prinzipiell löblich, es bildet allerdings heutige Verhältnisse ab. Im siebzehnten Jahrhundert dürfte es für Menschen mit nicht weißer Hautfarbe deutlich schwieriger gewesen sein mitten in Frankreich herumzuspazieren und gleichzeitig öffentlich Flüchtlingsrechte und die Vernachlässigung des Volkes durch den König zu proklamieren.

    Eine Handvoll Gastauftritte von bereits bekannten Charakteren kommt wie eine spontane Notlösung daher. Der Betrüger Bonnaire (James Callis) taucht unter fragwürdigen Umständen plötzlich wieder auf und verschwindet danach augenblicklich. Das Cover informiert uns außerdem darüber, dass auch Milady de Winter zurückkehrt. Da hätte es allerhand Stoff für Konflikte mit Athos oder gewissen Mitgliedern des Königshauses gegeben, stattdessen agiert die durchtriebene Dame in zwei Folgen ein wenig im Hintergrund, schaut kurz bei ihrem Exmann vorbei und verschwindet dann ebenfalls auf Nimmerwiedersehen. Immerhin gelingt es ausgerechnet dem König, in dieser Staffel etwas mehr Tiefe zu gewinnen als bisher.

    Als Abenteuergeschichten funktionieren die zehn neuen Folgen dennoch ganz anständig. Kleinigkeiten wie die ebenfalls allzu modernen Cowboyhüte der Musketiere, die nicht so recht zu den schmucken Lederrüstungen passen wollen, werden nur eingefleischten Fans sauer aufstoßen. Vielleicht ist es auch das beste aufzuhören, wenn es (noch) am schönsten ist. Jede Staffel lebte von einem weiteren besonders fiesen Feind, der Frankreich von innen bedroht und spätestens bei den abschließenden Degenduellen einer jeden Folge weiß man, dass dieses Konzept irgendwann ausgereizt sein kann. Immerhin treten die Musketiere mit Würde ab, auch wenn sie eine Lücke in der Serienlandschaft hinterlassen werden.
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