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    Ripper Street
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    Michael S.
    Michael S.

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    4,5
    Veröffentlicht am 15. Mai 2017
    Am Ende der dritten Staffel sah es ganz danach aus, als wären alle wesentlichen Handlungsstränge auserzählt: Reid setzt sich verdient zur Ruhe, seine Kollegen nehmen neue Positionen ein und "Long Susan" findet ein unrühmliches, wenn auch nicht ganz unpassendes Ende. Doch noch ist der Ripper nicht gefasst, also gibt es für die Herrschaften noch allerhand zu tun. Ähnlich wie die dritte Staffel setzt auch Nummer vier nochmals auf größere Bilder, üppiger ausgestattete Sets und prominente Gaststars (u.a. David Warner und Owen Teale), bleibt aber trotz allem weiterhin nah an den Figuren. In vielerlei Hinsicht fühlt sich diese Staffel wie ein sanfter Neubeginn an: Reid muss sich mit einer neuen Position abfinden, die Polizeiwache in der Leman Street erstrahlt in neuem Glanz, ein neuer Hauptantagonist zeichnet sich ab und eine Handvoll neuer Charaktere werden eingeführt. Dazu gehört neben weiteren Polizeikräften auch eine weibliche Nachfolgerin des Journalisten Best, der in Staffel drei aus dem Leben schied.

    Es dürfte kein Spoiler sein wenn man verrät, dass Jack the Ripper auch in diesen sieben Folgen nicht geschnappt wird, er bekommt jedoch allerhand mögliche Nachahmer, die seinem Werk alle Ehre machen. Die Verbrechen zeigen ein ums andere Mal, dass es in den Menschen genauso finster wie in den Gassen Whitechapels aussehen kann. Eine Handvoll ästhetisch gelungener Ausflüge ins Horrorgenre betonen einmal mehr die Eigenständigkeit der Serie, die schon längst tiefe Spuren in der internationalen Serienlandschaft hinterlassen hat. Sogar im deutschen Fernsehen wird es nach dem einmaligen TV-Event "Mordkommission Berlin 1" in Kürze mit "Babylon Berlin" eine eigene Retro-Krimi-Serie geben. Das Fortschreiten von Zeit und Handlung hinterlässt ebenfalls Spuren - bei allen Beteiligten. Mit Ausnahme von Matthew MacFayden scheinen alle anderen Charaktere und ihre Darsteller beträchtlich gealtert zu sein. Kein Wunder, immerhin sind laut Drehbuch drei Jahre seit Ende der letzten Staffel vergangen. Da passt es ganz gut, dass nun auch Reids Tochter Mathilda ihre eigenen Wege geht, was ihrem Vater nicht unbedingt gefällt. Die in der Zwischenzeit erfundenen "modernen Errungenschaften" wie Telefon, Mikrofilm und Leichenkühlschrank sorgen nebst Jacksons Sprüchen für den nötigen Humor.

    Für alle Fans gibt es ein Wiedersehen mit weiteren Nebenfiguren wie Deborah Goren (Lucy Cohu) und Sergeant Donald Atherton (David Wilmot). Alle neuen Charaktere fügen sich dennoch ähnlich gut in die Welt der Serie ein, mangelnde Spannung kann man der leider auf sieben Folgen zusammengekürzten Staffel kaum attestieren. Der Aha-Effekt der ersten beiden Staffeln mag vorbei sein, dennoch wird die Qualität weiterhin gehalten. Dass es am Ende nicht für alle gut ausgeht ist man als Kenner der drei ersten Staffeln schon gewohnt, diesmal erlaubt sich das Autorenteam um Serienschöpfer Richard Warlow allerdings den bisher größten End-Cliffhanger. DIie fünfte und letzte Staffel ist also mehr als überfällig und wird hoffentlich, ähnlich wie die vierte als ungeschnittene Fassung mit sechszig Minuten langen Folgen erscheinen.
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