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    Mob City
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    3,4
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    Serienkritik
    3,0
    Veröffentlicht am 13. September 2017
    Frank Darabont's Mob City ist atmosphärisch eigentlich ganz ok. Man merkt der Serie jedoch an, dass sie auf die Schnelle geschrieben und produziert wurde. Ihr fehlt einfach die ganz große Klasse, daher wundert es mich auch nicht, dass sie nach nur einer Staffel eingestellt wurde. Ein paar unvergessliche Momente beinhaltet die Serie jedoch trotzdem. Wer Frank Darabont als Filmemacher schätzt, kann sich die Serie, bei Gelegenheit, also trotzdem ansehen.
    Michael S.
    Michael S.

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    Serienkritik
    4,5
    Veröffentlicht am 1. September 2015
    Im zwanzigsten Jahrhundert war der Mafia-Mythos Vorlage für etliche Spielfilm-Klassiker, im fortgeschrittenen einundzwanzigsten Jahrhundert sind es TV-Serien, die darauf aufbauen und Furore machen. Nach Erfolgen wie "Die Sopranos", "Boardwalk Empire" und "Peaky Blinders" stehen in "Mob City" nun die Machenschaften des organisierten Verbrechens im Los Angeles der 1940er Jahre im Mittelpunkt. Der Erfinder: kein Geringerer als Filmlegende Frank Darabont, der den Zuschauern schon die Knastfilm-Klassiker "Die Verurteilten" und "The Green Mile", sowie die gefeierte Zombie-Serie "The Walking Dead" beschert hat.
    Im Mittelpunkt steht der Ex-Soldat Joe Teague (Joe Bernthal), der mittlerweile bei der Polizei arbeitet und für die Verbrechensbekämpfung in der Stadt und in den eigenen Reihen zuständig ist. Gleichzeitig möchten gewisse Mafiabosse die eigentlichen Herren über die Stadt sein und setzen ihre Interessen auch gewaltsam durch. Teagues Weg kreuzt sich mit dem des erfolglosen Komikers Hecky Nash (Simon Pegg) und dessen Freundin Jasmine (Alexa Davalos), die auf ihre ganz eigene Weise an Geld gelangen möchten. Deren vermeintlicher Deal mit der Mafia läuft gänzlich anders als geplant. Am Ende ist es Teague, der vom Mob verfolgt wird, doch er hat noch einige Trümpfe in der Tasche. Seine Kollegen bei der Polizei ermitteln mit ihm, doch er kann nicht jedem von ihnen bedingungslos vertrauen.
    Eine knappe Inhaltsbeschreibung, die bei mehr Details aber schon den einen oder anderen Spoiler enthalten würde. Ja, auch diese Serie beruht auf dem kunstvollen Aufbau von Spannungsbögen, die mit Spannung die nächste Folge erwarten lassen. Allerdings gibt es noch einen zusätzlichen erzählerischen Kniff: zu Beginn einiger Folgen wird die Vorgeschichte einiger der wichtigsten Charaktere näher beleuchtet, so dass nach und nach deren wirkliche Motive enthüllt werden. Nicht, dass die Figuren unzureichend vorgestellt würden. Es wird immer soviel enthüllt wie gerade zum Verständnis der Handlung nötig und doch immer mehr aufgedeckt. Am Ende ergibt sich ein rundes Bild und es bleiben kaum Fragen offen. Da die Serie leider aufgrund zu geringer Einschaltquoten abgesetzt werden wurde, kann das Ende der letzten Folge durchaus als Überbleibsel der Überleitung zu einer zweiten Staffel angesehen werden, es werden dennoch alle wichtigen Handlungsstränge aufgelöst.
    Wie es zu der Absetzung kommen konnte, ist schwer nachvollziehbar. Es wimmelt geradezu von guten Darstellern, komplexen Charakteren und reichlich Konflikten, die sich zunehmend in die Höhe schrauben. Der an den frühen Film Noir (dieses Wort kann im Bonusmaterial und auf der DVD-Hülle gar nicht oft genug erwähnt werden) erinnernde Look fügt sich hervorragend in die Fernsehlandschaft ein. Frank Darabont, der auch bei vier der sechs Folgen Regie führte, nahm es damit so genau, dass die erste Folge auf echtem Film aufgezeichnet wurde. Die weiteren Episoden sind digital gedreht, fügen sich allerdings gut ins Gesamtbild ein. Trotz der Fülle von Figuren und Handlungssträngen ist das Geschehen durch die flotten und pointierten Dialoge leicht zugänglich und weniger schwerfällig als mancher Film des gleichen Genres. Die deutsche Synchronisation ist zum größten Teil gut gelungen. Neben ein wenig klassischer Filmmusik sind die Folgen zu einem guten Teil mit der Epoche entsprechenden Jazz und Swing-Stücken unterlegt, die teilweise auch als Teil der Handlung zum besten gegeben werden.
    Die Schauplätze entsprechen der Zeit und wirken größtenteils authentisch. Ab und zu wird das begrenzte Budget einer Fernsehserie im direkten Vergleich mit Kinofilmen sichtbar, damit muss man leben. Die zahlreichen Originalschauplätze in L.A. machen aber vieles wieder wett, was allzu sehr nach Studio aussieht. Digitale Effekte gibt es kaum, wenn doch dann sind sie mindestens solide umgesetzt. Die Altersfreigabe ab 18 macht vor allem beim Showdown der letzten Folge Sinn, bei dem im wahrsten Sinne des Worters die Fetzen fliegen. Im Übrigen beschränkt sich die Gewalt auf Prügeleien und Schießereien, die man ähnlich schon in Filmen mit niedrigerer Freigabe gesehen hat. Extreme Freizügigkeit gibt es kaum.
    Vorbild ist ähnlich wie schon bei "Boardwalk Empire" ein Buch, hier trägt es den Titel "L.A. Noir". Die Vorlage wurde bereits für ihre detaillierten Einblicke in die Zeit der Handlung gelobt, was laut Bonusmaterial auch angemessen umgesetzt wurde. Viele der Charaktere haben entweder wirklich gelebt oder sind zumindest von realen Vorbildern inspiriert.
    Die DVD-Ausgabe geizt mit nichts. Bild und Ton liegen sauber vor, inklusive Originaltonspur in Englisch. Dazu gibt es ganze fünf Making-Of-Dokumentationen, welche die Entstehung, Umsetzung und Gestaltung der Serie ausführlich erläutern. In dieser Hinsicht bleiben kaum Wünsche offen.

    Darsteller: Joe Bernthal, Simon Pegg, Neal McDonough, Alexa Davalos, Robert Knepper uvm.
    Regie: Frank Darabont, Guy Ferland
    Jahr: 2014 (DVD: 2015)
    Label: Polyband
    Länge: 6 x 40 min (insgesamt ca. 240 min + 40 min Bonusmaterial)
    FSK: ab 18 Jahren
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