Erdbeben. Vulkanausbruch. Flugzeugabsturz. Tsunami. Das klingt nicht nur sehr dramatisch. Sondern auch teuer. Aber all das will Netflix mit der Serie "La Palma" aus Norwegen bieten - aber das Budget war halt dann doch endlich.
Weihnachten mal anders. Viele Leute aus Norwegen reisen über das Fest auf die Kanaren. Doch dieses Jahr wird alles anders. Eine Wissenschaftlerin findet raus, dass der Vulkan im Inselzentrum ungewöhnliche Aktivitäten aufweist. Droht ein großes Unglück? Denn wenn der Vulkan ausbricht, könnte ein großes Bergmassiv ins Meer stürzen - das würde einen riesigen Tsunami auslösen. Eine norwegische Familie muss sehen, wie sie flüchten kann.
Das Szenario von "La Palma" ist sehr spannend, und diese Karte spielt der Vierteiler durchaus meistens aus. Die Drohkulisse wird immer größer. Die Asche des Vulkans. Flugzeuge, die abzustürzen drohen, wenn sie in die Asche fliegen. Und natürlich der Tsunami. Leider verheddert sich insbesondere die letzte Folge in viele Ungereimtheiten und Logikfehler - und manchmal schlicht in Blödsinnigkeiten. Da wird der Abflug eines Flugzeuges der Spannung wegen hinausgezögert. Da lässt man einen Tsunami heranrollen und vergisst, dass davor das Meer normalerweise "angesaugt" wird. Dass man da noch mit einem Schnellboot unterwegs ist, ist im realen Leben nicht so sicher. Und wenn der Vulkan auf La Palma liegt, wieso ist die Insel selbst dann vom Tsunami bedroht? Oder ist das irgendeine Nachbarinsel? Wenn ja, wird das nicht so richtig deutlich. Hätte Netflix da noch ein bisschen mehr Geld in die Hand genommen und auch nochmal am Drehbuch gefeilt, hätte was Großes rauskommen können. So ist "La Palma" nicht langweilig, aber eben auch nicht richtig gut.
An den Haaren herbeigezogen. Ganz gut gespielt, interessant neue Gesichter, super KI Effekte, spannend erzählt, aber dass die ganze nervige Familie spoiler: samt Freundin überlebt und alle anderen bluten und sterben müssen, ist zu unglaubwürdig und kitschig. Ich hätte den Bruder, der bereits 2004 überlebte, leben lassen und die saudoofen Mädels, die x Menschen auf dem Gewissen haben durch ihren Egoismus und Blödheit, absaufen lassen .
Paar spannende Stellen aber alles in allem langwierig und langweilig. Man wartet darauf, dass die Katastrophe ausbricht und wird derart enttäuscht. Dafür hätte es nicht so viele Folgen gebraucht.
Achtung, ich spoiler das Ende. Wer das nicht wissen will, liest bitte nicht weiter. Es hat spannende Szenen, aber es wird ewig in die Länge gezogen. Damit hätte ich noch leben können, aber die komplette Serie ist derart vorhersehbar. Da stellt sich mir die Frage: gibt es keine neuen Ideen? Gibt es keine Romanvorlagen, die man verfilmen könnte? Die absolute Krönung ist jedoch das Ende. Ehrlich? Da werden zwei Teenager zum Save Spot geflogen? Nicht nur, das es extrem unglaubwürdig ist, das das überhaupt alle überlebt haben, aber DAS Ende ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Schade, das hätte richtig toll werden können.
Gute Effekte, kein billiger Trick. Leider wird der ganze Film in die Länge gezogen durch nebensächliche Familienbeziehungen. Dabei werden auch gängige queeri-Klischees erfüllt. Ohne scheint es wohl nicht mehr zu gehen. [spoiler][Zum Schluss werden natürlich alle gerettet. 😜 ] /spoiler
Trotz Bezug zum Ausbruch des Cumbre Vieja im Oktober 2021 und der Tatsache, das es zu einem Abbruch eines Teils der Insel mit Verherdenden Folgen, einer Tsunami,wirklich zu rechnen ist, ist Serie zu langweilig. Das hätte man in einem Film komprimieren können. Das Klichee der unterschiedlichen menschlichen Beziehungs Attitüten wird hier voll bedient. Schade eigentlich.Da hätte man mehr daraus machen können, zumal der Bezug zur Katastrophe real ist.