Roland Emmerich studiert zunächst Malerei und Bildhauerei, geht dann in die Werbebranche und studiert anschließend Film in München. Sein Debüt hinter der Kamera gibt er mit der Regie des 47-Minüters „Franzmann“ (1979). 1984 zeichnet er sich durch die Inszenierung des teuersten Studentenfilms Deutschlands, „Das Arche Noah Prinzip“, aus, der bei der Berlinale viel Beachtung findet.
Ende der 1980er Jahre zeigt Roland Emmerich bereits mit Filmen wie „Joey“, „Hollywood-Monster“ und „Moon 44“ seine Vorliebe für Science-Fiction. Als er in die USA umzieht, nimmt seine Karriere richtig Fahrt auf. 1992 dreht er „Universal Soldier“ mit Jean-Claude Van Damme, der an den Kinokassen ein großer Erfolg ist. Zwei Jahre später folgt „Stargate“ mit Kurt Russell an der Spitze des Casts.
1996 gelingt Roland Emmerich der internationale Durchbruch mit „Independence Day“, der Story einer Invasion von Außerirdischen auf der Erde. Der Erfolg ist enorm und markiert den Beginn einer Karriere im großen Rahmen. 1998 gelingt ihm mit „Godzilla“ ein weiterer Hit. Zwei Jahre später wendet er sich vom Fantasy- und Sci-Fi-Genre ab und inszeniert den historischen Kriegsfilm „Der Patriot“ mit Mel Gibson in der Hauptrolle.
2004 kehrt Roland Emmerich zu seinem Lieblings-Sujet, dem Katastrophenfilm mit Mega-Budget, zurück und realisiert „The Day After Tomorrow“, in dem die Welt mit dramatischen Klimaveränderungen konfrontiert wird. Vier Jahre später folgt „10.000 BC“, in dem er sich erstmals einem prähistorischen Abenteuer zuwendet.
2009 treibt der Filmemacher seine Kunst mit „2012“ auf die Spitze – dem ultimativen Katastrophenfilm mit John Cusack. Zwei Jahre später ist er als Regisseur von „Anonymous“ am Werk, einem historischen Thriller-Drama, das die Authentizität von Shakespeares Werk in Frage stellt. Dieser Film, der von einem nicht wiederzuerkennenden Rhys Ifans angeführt wird, ist in einem völlig anderen Metier als seine bisherigen Produktionen angesiedelt.
Für seine nächste Arbeit, „White House Down“ (2013), engagiert Emmerich den angesagten Channing Tatum. Der hat die schwere Aufgabe, zusammen mit dem von Jamie Foxx verkörperten US-Präsidenten einen Militärputsch zu vereiteln. 2016, also knapp 20 Jahre nach der Veröffentlichung von „Independence Day“, kommt die Fortsetzung „Independence Day 2: Wiederkehr“ in die Kinos. Der 200-Millionen-Blockbuster spielt weltweit etwa 385 Millionen ein; das ist nicht einmal halb so viel wie das Original.
Ein ziemlich enttäuschendes Ergebnis, ebenso wie das seines mit beeindruckender Besetzung ausgestatteten Kriegsfilms „Midway“ (127 Millionen Dollar Einspielergebnis bei einem Budget von 75 Millionen). Mit „Moonfall“ kehrt der deutsche Regisseur im Jahr 2022 zum Genre seiner Glanzzeit zurück: dem Katastrophenfilm mit Science-Fiction-Hintergrund.