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    TV-Tipp: Einer der besten Vampirfilme aller Zeiten – doch die Superstars in den Hauptrollen hassen sich seitdem!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Mit „Interview mit einem Vampir“ läuft am heutigen Sonntag ein echtes Meisterwerk der 1990er-Jahre im Free-TV. Das melancholische Horror-Drama ist aber auch dafür verantwortlich gewesen, dass sich Tom Cruise und Brad Pitt nicht mehr ausstehen können.

    +++Meinung+++

    „Interview mit einem Vampir“ zählt nicht nur zu meinen Lieblingsfilmen aus den 1990er-Jahren, sondern auch zu den besten Vampirfilmen aller Zeiten. Basierend auf dem Bestseller „Gespräch mit einem Vampir“ von Anne Rice, hat Regisseur Neil Jordan („Die Fremde in Dir“) geschafft, wovon viele Filmemacher zuvor nur träumen konnten: Die Faszination und gleichzeitig die Tragik, die mit einem ewigen Leben in Verbindung stehen, greifbar zu machen. Wer „Interview mit einem Vampir“ noch nicht gesehen haben sollte, kann dies heute, am 20. Oktober 2022, um 20.15 Uhr auf Tele 5 nachholen. Aber Vorsicht: Da die heutige TV-Ausstrahlung leider geschnitten ist, wäre es ratsam, auf die Blu-ray oder DVD auszuweichen, die beispielsweise via Amazon bezogen werden können:

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    Darum geht’s in Interview mit einem Vampir

    Der Vampir Louis (Brad Pitt) erzählt dem Reporter Daniel Malloy (Christian Slater) in einem Hotelzimmer eine schier unglaubliche Geschichte: 1791 lässt sich der Plantagenbesitzer Louis vom Vampir Lestat (Tom Cruise) auf eigenen Wunsch beißen, nachdem er wegen des Todes seiner Frau jeglichen Lebensmut verloren hat. Kurze Zeit darauf verwandelt sich Louis selbst zum Vampir und wird von einem unbändigen Blutdurst getrieben.

    Louis fängt aber schon bald an, auch die Existenz als unsterbliches Wesen der Nacht zu hassen und will schließlich keine Menschen mehr töten. Damit Louis das Gefühl bekommt, Teil einer kleinen Familie zu sein, macht Lestat auch ein kleines Mädchen (Kirsten Dunst) zu einem Vampir. Doch die Probleme, die daraus entstehen, sind vorprogrammiert. Louis und Lestat werden mehr und mehr zu Feinden...

    Eine opulente Vampir-Chronik, die Brad Pitt und Tom Cruise entzweit hat

    Schon nach wenigen Minuten merkt man der Geschichte von „Interview mit einem Vampir“ eine fast schon unheimliche Verzweiflung an, die daher rührt, dass Neil Jordan sich die nötige Zeit nimmt, um in die (grausame) Gefühls- und Erfahrungswelten seiner Protagonisten einzudringen. Der in opulente Bilder gegossene, wunderschön inszenierte Film ist dabei weniger daran interessiert, die Mythologie der Blutsauger zu durchleuchten. Stattdessen reflektiert der Film, wie es sein muss, ein (Nicht-)Leben mit unendlicher Macht zu führen, mit dieser Macht schlicht und ergreifend aber nicht umgehen zu können.

    Als ungemein einnehmend erweisen sich dabei auch die Performances der Darsteller. Brad Pitt zeigt sich – wie häufiger in den 1990er-Jahren – von seiner sensiblen Seite und deckt in der Bedingung, Frieden nur im Töten finden zu können, auch die Sinnlosigkeit der Unsterblichkeit auf feingliedrig-emotionale Art und Weise auf. Ihm gegenüber steht ein Tom Cruise, der als wilde Bestie quasi zum ersten Mal in seiner Karriere einen Bösewicht gespielt hat und damit unterstreicht, wie elektrisierend er doch sein kann, wenn er ambivalente Figuren verkörpert. Mögen die beiden Hauptdarsteller hier auch glänzen, nach dem Film kam es zum Bruch zwischen den Superstars.

    In einem Gespräch mit Radar Online hat Brad Pitt einige harsche Worte in Richtung Tom Cruise verloren. Grund dafür sollen die Dreharbeiten zu „Interview mit einem Vampir gewesen sein: „Er hat mich genervt. Während der Dreharbeiten kam ein Punkt, an dem ich anfing, ihn wirklich zu hassen.“ Wie Brad Pitt selber angibt, sollen die Differenzen zwischen den beiden Schauspielern wohl letztlich auf dem klassischen Konkurrenzdenken fußen: „Es gab diese Konkurrenz, die jedem echten Gespräch im Weg stand.“ Mehr zum Pitt-Cruise-Zwist könnt ihr hier nachlesen:

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