„The Invitation“ von Karyn Kusama war 2016 einer der Geheimtipps schlechthin. Der für gerade einmal eine Million Dollar produzierte Psycho-Horrorfilm bekam selbst in den USA nur einen kleinen Kinostart spendiert, wo er läppische 231.000 Dollar einspielen konnte. In Deutschland war ihm die große Leinwand gar nicht erst vergönnt: Der Film erschien direkt fürs Heimkino, wo er sich jedoch still und heimlich zum Publikumsliebling mauserte. Wobei: So ganz stimmt diese Einschränkung nicht – denn auch die Fachpresse zeigte sich begeistert.
Was hinter den bärenstarken Durchschnittswertungen auf MetaCritic (74 von 100 Punkten), Rotten Tomatoes (89 Prozent) und Co. steckt? Genau davon könnt ihr euch heute Abend so einfach wie noch nie selbst überzeugen: Denn „The Invitation“ feiert am 21. Oktober 2022 (22.35 Uhr auf 3sat) seine deutsche Free-TV-Premiere – volle sechs Jahre nach seinem hiesigen DVD-Start! Ihr habt heute Abend keine Zeit? Kein Problem: Es gibt zahlreiche Alternativen, den Film zu sehen:
» "The Invitation": im Abo bei Joyn* / als VOD bei Amazon Prime Video* / auf DVD & Blu-ray bei Amazon*
„The Invitation“ ist aktuell im Abo bei Joyn PLUS+ enthalten. Wer den Streamingdienst nicht abonniert hat (und das auch nicht vorhat), kann alternativ auf Prime Video ausweichen – dort gibt es den Film ab 2,99 Euro. Und für alle, die Filme gerne immer wieder gucken und keinen Bock drauf haben, dass diese irgendwann aus ihrer (digitalen) Sammlung verschwinden, gibt es den Film natürlich auch auf DVD und Blu-ray.
Darum geht's in "The Invitation"
Will (Logan Marshall-Green, „Upgrade“) und Eden (Tammy Blanchard, „Into The Woods“) waren einst glücklich. Doch das änderte sich, als ihr gemeinsamer Sohn auf tragische Weise verstarb – und sich Eden ohne Vorwarnung einfach aus dem Staub gemacht hat. Doch dann kehrt sie zwei Jahre später plötzlich wieder zurück. Im Gepäck: ihr neuer Ehemann David (Michiel Huisman, „Game Of Thrones“).
Eden ist ein völlig neuer Mensch – und möchte als solcher auch Frieden mit ihrer Vergangenheit schließen. Im Zuge einer Dinner-Party in jenem Haus, das einst auch Will gehörte, wird dieser allerdings das Gefühl nicht los, dass der neue Mann an Edens Seite seine ganz eigenen Pläne mit den geladenen Gästen hat…
Irgendetwas stimmt hier nicht… oder?!
Man schlägt sich schnell auf die Seite von Protagonist Will, der von Beginn an die Opferrolle übernimmt. Denn es sind die vielen kleinen Aussagen, Gesten und Taten der Dinnergäste sowie vor allem der Gastgeber, die eine Grundidee manifestieren, eine Befürchtung, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gleichzeitig gelingt es „The Invitation“ aber auch, jenes Gefühl infrage zu stellen. Hat Will am Ende vielleicht doch einfach nur Wahnvorstellungen – und uns von Minute zu Minute tiefer in den Bann seiner Paranoia gezogen?
Der Film von Karyn Kusama lebt genau von dieser Spannung, dieser Ungewissheit, ob hier denn nun tatsächlich merkwürdige Dinge vor sich gehen oder ob es doch nur die eigene Wahrnehmung ist, die einem einen Streich spielt. Und so lebt „The Invitation“ vor allem von seiner dichten, immer angespannteren Atmosphäre, die sich gen Ende ins Unermessliche steigert und schließlich auf einen finalen Höhepunkt zusteuert – den wir an dieser Stelle natürlich nicht vorwegnehmen wollen. Eines trauen wir uns allerdings zu sagen: Kalt lassen wird das Ende niemanden.
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