Arnold Schwarzenegger hat ja bekannterweise Sylvester Stallone mit einem fiesen Trick zu einer der schlechtesten Entscheidungen seiner Karriere gedrängt: Nur weil der „Terminator“-Star vorgab, Interesse an dem (ziemlich miserablen) Skript zu „Stop! Oder meine Mami schießt“ zu haben, übernahm schließlich die „Rocky“-Ikone den Part, um seinem damaligen Top-Konkurrenten um die Größter-Actionstar-des-Planeten-Krone eins auszuwischen. Aber damit fiel Stallone selbst rein – und landete einen der gewaltigsten Flops seiner Karriere…
Und auch bei der „Escape Plan“-Reihe traf Schwarzenegger die richtige Entscheidung, als er nach dem auch schon nicht überzeugenden ersten Teil die Segel strich – während Sylvester Stallone an der Seite von Dave Bautista auch das Cover der heute im Abo von Amazon Prime Video erscheinenden Fortsetzung „Escape Plan 2“ zierte.
Da seine Rolle viel kleiner ausfällt als im Vorgänger, mag es sein, dass die „Rambo“-Legende da bei der Rechnung „Gage pro Drehtag“ einen guten Schnitt gemacht hat – aber was die Karriere als Ganzes angeht, erwies sich Schwarzenegger auch hier wieder als der schlauere der beiden Leinwand-Muskelprotze!
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Groß auf dem Cover, kaum im Film
Statt Arnold Schwarzenegger prangt in „Escape Plan 2“ nun Ex-Wrestling-Star und „Guardians Of The Galaxy“-Szenendieb Dave Bautista auf dem Poster – aber der kommt im Film selbst sogar noch weniger vor als Sylvester Stallone, dessen Rolle im Sequel massiv zusammengekürzt wurde. Am Ende ist „Escape Room 2“ also zumindest teilweise eine Superstar-Mogelpackung, wie wir sie im Direct-to-DVD-Sektor in den vergangenen Jahren immer häufiger erleben. Aber das heißt ja nicht, dass der Film deshalb auch zwingend schlecht sein muss …
… ist er aber leider trotzdem!
Darum geht’s in „Escape Plan 2“: Ray Breslin (Sylvester Stallone) führt ein internationales Sicherheitsunternehmen, das darauf spezialisiert ist, Gefängnisse auf ihre Ausbruchssicherheit zu testen. Aber einer seiner besten Männer hat gerade ein ganz anderes Problem: Shu Ren (Huang Xiaoming) befürchtet, dass der mit ihm verwandte chinesische Tech-Guru Yusheng (Chen Tang) zum Ziel einer Terrororganisation werden könnte. Also reist er schon mal vorsorglich nach Shanghai, um Schlimmeres zu verhindern.
Aber er kommt zu spät: Yusheng und Su Ren werden entführt und erwachen im Hades, einer vermeintlich ausbruchsicheren Festung, in der die Gefangenen wie Tiere behandelt werden. Beherrscht wird der Hades vom sinisteren Zookeeper (Titus Welliver), der Yushengs Willen brechen und ihm durch Folter und Psychospielchen seine Geheimnisse entlocken will...
Das China-Geld ist nicht das Problem
Weil die Fortsetzung vor allem mit Geld aus China produziert wurde, spielt mit Huang Xiaoming ein chinesischer Star die Hauptrolle. Dass der Action beherrscht, hat er unter anderem in „Ip Man 2“ bewiesen – und doch trägt er seinen größten Kampf in „Escape Plan 2“ mit der englischen Sprache aus, weshalb wohl auch seine Dialoge auf ein absolutes Minimum zusammengekürzt wurden.
So bleibt das titelgebende Gefängnis Hades der einsame Höhepunkt des Films: Eine durchaus coole, vollautomatisierte High-Tech-Einrichtung mit Computern in den Wänden und einer großen „Running Man“-Arena, in der die Häftlinge in Gladiatorenkämpfen gegeneinander antreten müssen …
… die dann jedoch direkt wieder maßlos enttäuschen! Obwohl der Schauplatz um einiges interessanter ist als beim Vorgänger, schwächelt „Escape Plan 2“ nämlich da, wo es wirklich zählt: Die Star-Präsenz von Sylvester Stallone und Co. wurde stark reduziert, kernige Sprüche sucht man vergeblich und die Action wirkt abgesehen von einigen Faustkämpfen vollkommen uninspiriert.
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Wir empfehlen deshalb allen Sylvester-Stallone-Fans mit einem Abo von Amazon Prime Video, die „Samaritan“ noch nicht gesehen haben, sich lieber den erst kürzlich erschienenen Superheld-kehrt-aus-der-Rente-zurück-um-auf-den-Straßen-aufzuräumen-Actioner anzusehen:
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