„Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ hat viele Fans enttäuscht zurückgelassen. Auch Finn-Darsteller John Boyega gehört zu denjenigen, denen die Antipathie für den Abschluss der Skywalker-Saga durchaus anzumerken ist. Zurecht: Denn selbst, wer Episode 9 insgesamt gelungen findet, kann die Tatsache nicht leugnen, dass Boyegas Figur darin eine viel weniger bedeutende Rolle spielt als noch in Teil 7 und 8.
Ursprünglich sollte „Star Wars 9“ von „Jurassic World“-Regisseur Colin Trevorrow inszeniert und geschrieben werden. Doch nachdem „Star Wars 8“ von Rian Johnson bei vielen Fans regelrecht Schaum vorm Mund auslöste, entschied man sich doch für die vermeintlich sichere Option und übertrug wie schon bei „Star Wars 7“ J.J. Abrams die kreative Leitung. Der machte aus Episode 9 dann „The Rise Of Skywalker“, also den Film, der letztlich ins Kino kam.
Das ursprüngliche Skript von Colin Trevorrow unter dem Titel „Duel Of The Fates“ wurde nie umgesetzt. Im Podcast von The Playlist äußerte John Boyega nun sein Bedauern über diesen Umstand. So berichtet er davon, dass er und Regisseur Colin Trevorrow eine ähnliche Auffassung darüber hatten, welche Richtung „Star Wars 9“ einschlagen sollte.
Boyega: „Ich habe mich mit Colin zusammengesetzt und ich kann euch sagen: Das war eines der besten ‚Star Wars‘-Meetings, die ich jemals hatte. Es fühlte sich an wie zwei Nerds, die denken: ‚Ja! Das ist das, was wir sehen wollen!‘“
Tatsächlich habe der Finn-Darsteller das fertige Drehbuch zu „Duel Of The Fates“ aber nie gelesen. Sein Enthusiasmus entsprang allein schon dem Gespräch mit Trevorrow und den Konzeptzeichnungen, die er gesehen hatte. 2020 gelang das ursprüngliche „Star Wars 9“-Skript durch einen Leak ins Internet (siehe Link am Ende des Artikels). Doch Boyega hat darum einen großen Bogen gemacht: „Ich kann es nicht lesen. Es würde mir das Herz brechen.“
Finns Rolle in Colin Trevorrows "Star Wars 9"
Schon in der allerersten Szene von „Duel Of The Fates“ stehlen Finn und Rose (Kelly Marie Tran) einen Sternenzerstörer. Während des Raubzugs erkennt Finn einen der Sturmtruppler wieder. Schließlich war der Widerstandskämpfer einst selbst ein imperialer Soldat. Anschließend begeben sich er und Rose nach Coruscant, um ein antikes Leuchtfeuer im dortigen Jedi-Tempel zu entfachen. Rose wird von General Hux (Domhnall Gleeson) gefangen genommen. Doch Finn schafft es, sie zu retten, indem er einen Aufstand unter den Sturmtruppen anzettelt, da er einige davon überzeugt, wie er die Seiten zu wechseln. Am Ende des Films führen Finn und Rose dann eine Gruppe machtsensitiver Kinder auf einen entfernten Planeten, wo Rey (Daisy Ridley) plant, die nächste Generation von Jedi auszubilden.
Tatsächlich hat John Boyega also allen Grund zur Sorge, dass das verworfene Episode-9-Drehbuch ihn nur noch mehr um die verpasste Gelegenheit trauern ließe. Denn der nie umgesetzte Film hätte sowohl Finn als auch seiner noch viel mehr vernachlässigten Leinwandpartnerin Rose eine deutlich größere Rolle zugestanden als „Der Aufstieg Skywalkers“. Zudem hätte Finns Herkunft als Ex-Sturmtruppler, die ihn in Episode 7 zu einer der interessantesten Figuren machte, im Finale der Trilogie auch tatsächlich eine große Rolle gespielt, was seinen Handlungsbogen stimmiger abgeschlossen hätte.
Die Handlung von Colin Trevorrows „Star Wars 9“-Drehbuch haben wir bereits zum Zeitpunkt des Leaks in einem Artikel ausführlich behandelt. Wenn euch also interessiert, was mit Rey und Kylo Ren passiert wäre und welche Rolle Imperator Palpatine dabei gespielt hätte (nämlich keine!), dann folgt diesem Link:
Enttäuscht von "Star Wars 9"? So anders soll die Story ursprünglich gewesen sein!