+++ Meinung +++
In Fankreisen genoss dieses Jahr kein Film derartigen Hype wie das kreative Sci-Fi-Spektakel „Everything Everywhere All At Once“. Das äußerte sich etwa darin, dass es zwischenzeitlich bei Letterboxd auf Platz eins der besten Filme aller Zeiten gewählt wurde. Selbst wenn der so abgedrehte sowie emotionale Multiversum-Trip von Daniel Scheinert und Daniel Kwan diesen Rang inzwischen wieder abtreten musste, kann er sich auf euphorischen Kritiken sowie auf einem beachtlichen Publikumserfolg ausruhen. Denn mit rund 107 Millionen Dollar weltweitem Einspielergebnis nahm „Everything Everywhere All At Once“ das Vierfache seines Budgets ein und ist der größte Hit in der Geschichte des Indie-Verleihs A24.
Das deutsche Publikum war allerdings vergleichsweise zögerlich beim Ticketkauf: Während „Everything Everywhere All At Once“ in den USA aktuell auf Rang 18 der erfolgreichsten Filme 2022 steht, reichte es in Deutschland mit etwas weniger als 170.000 Besucher*innen bloß für Platz 41. Egal, ob ihr zum Kinoergebnis des Films beigetragen habt oder ihn noch nachholen müsst: Ab morgen, dem 12. August 2022, gibt es „Everything Everywhere All At Once“ nicht nur auf DVD und Blu-ray, sondern auch in 4K in einem liebevoll aufgemachten, limitierten Mediabook.
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Das Mediabook enthält „Everything Everywhere All At Once“ sowohl auf 4K-Disc als auch auf Standard-Blu-ray. Während die 4K-Disc ohne Bonusmaterial daherkommt, befinden sich auf der Blu-ray-Disc zahlreiche Extras, die Einblicke hinter die Kulissen dieses außergewöhnlichen Projekts voller verrückter Effekte gewähren. Weitere Informationen gibt es im 24-seitigen Booklet des Mediabooks, das obendrein mit seinem Coverdesign kongenial das Feeling von „Everything Everywhere All At Once“ einfängt.
Die Auflage des Mediabooks ist limitiert. Erfahrungsgemäß ist es zwar realistisch, dass nach Ausverkauf dieser Edition eine reguläre 4K-Edition erscheint, doch die wird aller Wahrscheinlichkeit nach in Standard-Verpackung ohne Booklet daherkommen. Aber das ist natürlich zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation – was uns zur Story des Films führt ...
"Everything Everywhere All At One": Weltschmerz in bunt
... denn in „Everything Everywhere All At Once“ geht es um die gefrustete Waschsalonbesitzerin Evelyn Wang (Michelle Yeoh), deren Leben sich so anfühlt, als würde es in sich zusammenfallen. Ihr scheuer Ehemann (Ke Huy Quan) reicht die Scheidung ein. Ihr ständig meckernder Vater (James Hong) hat wenig Verständnis für seine exzentrische Enkelin (Stephanie Hsu). Die wiederum ist sauer auf ihre Mutter Evelyn, weil sie ihr nicht die erwünschte Unterstützung gibt, als sie sich ihrem Opa gegenüber als lesbisch outen möchte. Als wäre der Familientrubel nicht genug, sitzt Evylyn auch noch eine grantige Finanzbeamtin (Jamie Lee Curtis) im Nacken!
Eine offenbar ausweglose Situation, aus der sich Evelyn mit wachsender Häufigkeit in spekulative Luftschlösser flüchtet. „Hätte ich doch damals nur... Och, könnte ich jetzt bloß... Warum hab ich eigentlich nie...“-Fantasien halt. Fantasien, die sich als wahrhaftig erweisen: Plötzlich steht Evelyn eine wildere Version ihres Gatten gegenüber, die ihr erklärt, dass es ein Multiversum mit quasi endlosen Evelyns gibt, die anders handelten und daher nun anders sind. Klingt super und eröffnet Evelyn knallbunte Aussichten, hat aber einen gewaltigen Haken...
Was dieser Haken ist, soll an dieser Stelle nicht ausgeführt werden. Schließlich besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das hier Leute lesen, die „Everything Everywhere All At Once“ noch nachholen wollen. Falls ihr aber doch noch ein paar weitere Takte zum Film hören möchtet: Zum Kinostart wurde im FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe ausführlich über die Kreativität und emotionale Kraft des Films gesprochen:
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