„Bridgerton“ ist einer der größten Netflix-Hits überhaupt, man kann also ohne Übertreibung sagen, dass Liebesgeschichten mit historischem Setting aktuell angesagter sind als je zuvor. Und wie es bei Netflix häufig der Fall ist, liefert der Streamingdienst fleißig Nachschub: „Überredung“ nach der gleichnamigen Buchvorlage von Jane Austen kann nun bei Netflix gestreamt werden, um die Wartezeit auf „Bridgerton“ Staffel 3 wenigstens ein bisschen zu verkürzen.
Die Gemeinsamkeiten zwischen „Bridgerton“ und „Überredung“ beschränken sich allerdings darauf, dass beides moderne Romanzen mit einer bewusst sehr diversen Besetzung sind und beide Geschichte in der sogenannten Regency-Ära im England des frühen 19. Jahrhunderts angesiedelt sind.
Häufige Sexszenen wie in der ersten Staffel „Bridgerton“ braucht niemand zu erwarten, dafür gibt es in „Überredung“ eine „modern erzählte Jane-Austen-Verfilmung mit treffsicherem Humor und einem spielfreudigen Cast“, wie es im Fazit unserer Kritik (3,5 von 5 Sternen) heißt:
ÜberredungWieso modern erzählt? Ganz einfach: Hauptdarstellerin Dakota Johnson („Fifty Shades Of Grey“-Reihe) durchbricht in „Überredung“ immer wieder die sogenannte Vierte Wand, das heißt sie blickt direkt in die Kamera und spricht das Publikum an, wie man es bei Netflix etwa auch schon bei „Enola Holmes“ gesehen hat. Das nutzen Regisseurin Carrie Cracknell und die mit grandiosem komödiantischen Timing auftrumpfende Dakota Johnson für einige sehr amüsante Szenen, offenbaren aber auf diesem Weg auch immer wieder das Innenleben der Hauptfigur Anne Elliot.
Außerdem finden sich in „Überredung“ auch einige dezente moderne Einflüsse wie Smileys auf handgeschriebenen Briefen oder Liebende, die sich gegenseitig eine Playlist erstellen (natürlich weder bei Spotify noch als Mixtape, sondern als Notenbündel) – hier schließt sich der Kreis zu Jane Austen, die gewissermaßen die Mutter der modernen RomCom ist.
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Und darum geht’s: Anne Elliot hat es nicht leicht mit ihrer Familie: Ihre jüngere Schwester Mary (sehr witzig: Mia McKenna-Bruce) ist hochgradig narzisstisch und ihre ältere Schwester Elizabeth (etwas blass: Yolanda Kettle) genauso schnöselig wie ihr Vater Sir Walter (herrlich: Richard E. Grant). Und noch dazu wurde ihr vor vielen Jahren die Ehe mit ihrer großen Liebe Frederick Wenthworth (leider etwas spröde: Cosmo Jarvis) untersagt.
Acht Jahre später tritt Frederick als reicher und angesehener Offizier der Navy wieder in ihr Leben. Ist das eine neue Chance für ihre Liebe? Anne jedenfalls hat immer noch Gefühle für Frederick, der jedoch scheint eher an Annes Freundin Louisa (Nia Towle) interessiert...
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