Virus infiziert Menschen, Menschen werden zu Zombies, Zombies töten Menschen – ja, auch in „Blood Quantum“ läuft das so ab. Und trotzdem ist es Regisseur Jeff Barnaby gelungen, dem altbekannten Spiel eine neue Komponente hinzuzufügen, die bei einem brutalen FSK-18-Horrorfilm vielleicht sogar etwas überraschen mag. Denn außer Splatter serviert uns Barnaby gleichzeitig auch noch einen bitteren Kommentar zum skandalösen Umgang mit der indigenen Bevölkerung Kanadas.
Neugierig geworden? „Blood Quantum“ könnt ihr in der Nacht von Samstag (18. Juni) auf Sonntag um 00.25 Uhr auf Tele 5 zum ersten Mal im Free-TV-schauen. Und um die Uhrzeit ist damit zu rechnen, dass ihr die ungeschnittene FSK-18-Fassung der deftigen Splatter-Orgie zu sehen bekommt. Außerdem gibt’s die natürlich auch auf Blu-ray und DVD – dann auch ohne störende Werbung.
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Nun ist ja nicht gerade jeder Zombie-Horror ein cineastisches Filetstück, meist freut man sich einfach schon, wenn wenigstens die Effekte stimmen, auch wenn die Story einem nur ein lahmes Gähnen entlockt. Doch „Blood Quantum“ können wir euch guten Gewissens ans Herz legen, immerhin hat es der Horror-Thriller auf ansehnliche 3,5 von 5 möglichen Sternen in der FILMSTARTS-Wertung gebracht. Auch wenn die Qualität mit zunehmender Spieldauer nachlässt, gehört „Blood Quantum“ für uns zu den aufregenderen Neuzugängen im mittlerweile ziemlich übersättigten Zombie-Genre.
Darum geht’s in "Blood Quantum"
Im Nordosten Kanadas macht Stammesführer Old Gisigu (Stonehorse Lone Goeman) im Mi'kmaq-Reservat „Red Crow“ eine beunruhigende Entdeckung: Die von ihm ausgeweideten Lachse leben einfach weiter. Schuld ist ein Virus – und das hat einige Monate später so gut wie die gesamte Menschheit befallen und zu blutrünstigen Zombies mutieren lassen. Nur die Mi'kmaq-Indianer sind aus irgendeinem Grund immun. Und so verteidigen sie ihr Reservat gegen die Zombies, während die weiße Bevölkerung ihre Siedlung zu überrennen droht, die sie zuvor tunlichst gemieden hat, um sich ebenfalls dort zu verschanzen…
„Jeff Barnaby will seinen Film durchaus als Kommentar zum Kolonialismus verstanden wissen“, heißt es in unserer Kritik zu „Blood Quantum“ – darüber hinaus vergisst der Regisseur aber nicht, dass es sich auch um einen Splatter-Film handelt. Und so beißen die Zombies pflichtgemäß Köpfe ab, nagen sich durch Eingeweide und in einer Szene macht sich eine infizierte Punkerin auch mal über den Penis ihres Opfers her. Dabei fließt das Kunstblut in Strömen. Wer also einfach nur brutale Bilder sehen will, wird mit „Blood Quantum“ ebenso zufriedengestellt wie alle, die eben einfach auch mal ein neues Setting im Genre-Einerlei serviert bekommen wollen.
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