Gerade in den 1970er-Jahren war Peter Hyams eine Art Autorenfilmer im Genrefilm-Bereich. Denn er hat bei Filmen wie „Unternehmen Capricorn“, „Das tödliche Dreieck“ oder „Outland – Planet der Verdammten“ nicht nur den Regieposten bezogen, sondern auch die Drehbücher verfasst. Das sollte sich in den Folgejahren ein wenig ändern, doch mit „Ein Richter sieht rot“, „Narrow Margin“, „Timecop“ oder „Sudden Death“ hat der Mann später immer noch reichlich ansehnliche Genre-Kost auf die Beine gestellt.
Für die erste Liga hat es nie ganz gereicht, was aber auch nicht weiter schlimm ist, weisen seine Regiearbeiten doch einen herrlichen B-Movie-Charme auf, an dem man sich auch heutzutage kaum sattsehen kann. Das gilt auch für „Das Relikt“, der heute, am 14. Mai um 20.15 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird. Leider handelt es sich dabei allerdings um die geschnittene FSK-12-Fassung. Falls ihr den Film uncut sehen wollt, könnt ihr das via Amazon Prime Video tun, wo der Monster-Horror momentan im Abo inklusive ist:
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Darum geht es in "Das Relikt"
Im Hafen von Chicago kommt ein Schiff voller Leichen an, denen das Gehirn entnommen wurde. FBI-Agent Vincent D'Agosta (Tom Sizemore) übernimmt mit seinem Assistenten Hollingsworth (Clayton Rohner) die Untersuchungen. Als im Naturkundemuseum die bevorstehende neue Ausstellung über Aberglaube von der Ermordung eines Wachmanns überschattet wird, steht D'Agosta vor einem Rätsel.
Auch die Leiche des Wachmanns zeichnet sich dadurch aus, dass dem Schädel das Gehirn entrissen wurde. Die Agenten ermitteln gemeinsam mit der Evolutionsbiologin Dr. Margo Green (Penelope Ann Miller). Dabei kommen sie einer uralten Legende auf die Spur, die mit den mysteriösen und äußerst grausamen Todesfällen zu tun haben könnten. Der Schrecken macht sich mehr und mehr im Naturkundemuseum breit – und ausgerechnet hier soll bald eine Eröffnungsgala mit vielen Gästen stattfinden...
Dieses einzigartige Monster hat Gehirne zum Fressen gern
Dass Peter Hyams ein echtes Multitalent ist, zeichnet sich nicht nur darin aus, dass er bei vielen seiner Filme sowohl die Regie als auch das Drehbuch übernommen hat. Bei der Romanadaption „Das Relikt“ hat Hyams obendrein auch noch die Kamera geführt – und ganze Arbeit geleistet. In der FILMSTARTS-Kritik, in der es für den Horrorfilm solide 3 von 5 Sternen gibt, wird die handwerkliche Klasse folgendermaßen gelobt:
„Vor allem das Setting in dem Museum sorgt für viel Gruselatmosphäre. Die engen Gänge im Keller, die dunklen, leeren Ausstellungsräume bei Nacht, all das funktioniert gut als Katalysator der Angst. Auch die restliche Umsetzung ist Hyams recht gut gelungen und man merkt, dass er sein Handwerk solide beherrscht.“
Auch wenn die Computertricks natürlich nicht mehr mit heutigen Standards mithalten können, kann sich das digital animierte Monster immer noch sehen lassen – und das hat es in sich! Wenn das Ungetüm, das man im Film erst relativ spät in kompletter Größe zu Gesicht bekommt, zur blutigen Tat schreitet, dann darf man sich durchaus darüber wundern, dass „Das Relikt“ in den 1990er-Jahren nicht das rote FSK-18-Siegel erhalten hat.
Darüber hinaus aber ist die 40-Millionen-Dollar-Produktion nun kein Meilenstein. Das liegt zum einen daran, dass sich „Das Relikt“ zwischendurch etwas zu viel Zeit nimmt, um wieder aufs Gas zu treten und zum anderen daran, dass Tom Sizemore einfach nicht das nötige Charisma besitzt, um seine Hauptrolle zu stemmen. Wenn man jedoch mit etwas Nachsicht an den Film herantritt, dann überwiegen die guten Seiten und man erhält einen grundsoliden Monsterstreifen, der vor allem Genre-Liebhaber*innen zusagt.
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