Der Streamingdienst Netflix startet mit einem Programmnachschub der Gegensätze ins Wochenende: Heute lädt Netflix nämlich eine Parade an B- bis C-Horrorfilmen der vergangenen Jahre hoch – sowie einige schwer zu schluckende, dramatische Gesellschaftsdokus. Anders gesagt: Es gibt Horror, bei dem die Qualität gruselt, und Filme über den realen Horror dieser Welt.
"Amityville Theater": Ein Horrorfilm über ein Horrorkino
Fawn Harriman (Monèle LeStrat) erbt nach dem tragischen Tod ihrer Eltern ein verlassenes Kino in der Stadt Amityville. Also reist sie mit einigen Freunden zu ihrem neuen Besitz, um dessen Zustand zu überprüfen. Zunächst sind die Fünf begeistert von dem stilvollen Kinogemäuer, aber das Auftauchen eines seltsamen jungen Mädchens tritt eine Reihe sonderbarer, erschütternder Ereignisse los. Das Kino wird zu einer Todesfalle – und es gibt offenbar keinen Ausweg!
Das „Amityville“-Franchise hat längst keinen strahlenden Ruf mehr, und Regisseur John R. Walker konnte daran mit „Amityville Theater“ nichts ändern. Der Direct-to-Video-Horror wurde von der Kritik verrissen – ihm wird aber auch öfters attestiert, mit seinem Setting wieder richtig Lust auf einen gepflegten Kinobesuch zu machen. Das wäre also durchaus ein Gewinn.
"Theatre of Fear": Auftragskiller versus Horrorzirkus
Familie Moreau betreibt einen Mitternachtszirkus, der durch Großbritannien zieht und sein ahnungsloses Publikum zutiefst zu verstören versteht. Und manche Zuschauer finden gar nicht unbeschadet aus dem Zirkuszelt heraus. Denn die bizarre Horrorshow der Familie schadet allen, die unfähig sind, sämtliche Vorbehalte und Hemmungen abzulegen. Als der rachsüchtige Auftragskiller Duke Enright (Kevin Horsham) die Fährte der Moreaus aufnimmt, wird sich zeigen, wie mächtig ihre Absonderlichkeit wirklich ist...
Gespickt mit Referenzen auf diverse Horrorfilme, von „Blutgericht in Texas“ und dessen Sequel über „Die Insel des Dr. Moreau“ bis „Im Todestal der Wölfe“, ist „Theatre of Fear“ eine große „Finde die Anspielung“-Parade für Horrorfans. Abseits dessen hat der Film viele Trigger für Menschen mit Angst vor Clowns zu bieten – und sonst einen ähnlich miesen Ruf wie „Amityville Theater“.
Außerdem neu: Mehr Horror-Trash und dramatische Dokus
Die Horror-Trashparade geht auf Netflix unter anderem mit dem Puppen-Horror „Robert“, dem Geisterhorror „The Last House On Cemetery Lane“ über einen Drehbuchautor mit Schreibblockkade und „American Poltergeist 5“ weiter. Anspruchsvoller geht es bei der Dokumentation „Stop Filming Us“ zu, einem selbstkritischen Film darüber, wie die westliche Gesellschaft das Leid von Hilfsbedürftigen in Afrika medial ausschlachtet.
Die Dokumentation „Meanwhile On Earth“ von Carl Olsson beschäftigt sich derweil auf nachdenklicher Weise mit der schwedischen Sterbeindustrie. Und „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ befasst sich mit Antoine Leiris, dem Witwer eines der Opfer der Terrorattacke auf den Pariser Konzertsaal Bataclan.
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