Nachdem bekannt gegeben wurde, dass Bruce Willis an Aphasie leidet, muss man seine Auftritte in den unzähligen Direct-to-DVD-Kloppern mit neuen Augen betrachtet. Nachdem ihm immer wieder vorgeworfen wurde, dass ihm einfach die Lust an der Schauspielerei vergangen sei, hat sich der „Stirb langsam“-Star in Wahrheit für all den günstig heruntergekurbelten Action-Ramsch nur deswegen hergegeben, um sich und seiner Familie das größtmögliche finanzielle Polster zu ermöglichen, bevor er wegen der das Sprachvermögen eingrenzenden Erkrankung nicht mehr in der Lage ist, seinen Job auszuüben.
Natürlich macht das die Filme nicht besser, es lässt nur das Mitwirken von Bruce Willis in einem neuen Licht erscheinen. „Reprisal - Nimm dir, was dir gehört“, der am heutigen 21. April 2022 um 20.15 Uhr auf Tele 5 seine Free-TV-Premiere feiert, können wir euch aber leider gleich aus zwei Gründen nicht empfehlen: Zum einen ist der Action-Thriller einfach nicht gelungen (dazu gleich mehr) und zum anderen ist die heutige TV-Ausstrahlung geschnitten. Wer den Film ohne Kürzungen sehen möchte, kann ihn sich für einen schmalen Taler auf Blu-ray oder DVD uncut via Amazon besorgen oder aber zur ungekürzten Wiederholung im TV greifen, die jedoch erst in der Nacht auf morgen ab 2.00 Uhr läuft.
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Darum geht's in "Reprisal"
Jacob (Frank Grillo) ist Bankmanger und führt gemeinsam mit seiner Frau Christina und seiner an Diabetes erkankten Tochter Sophia ein glückliches wie beschauliches Familienleben. Als der Bankräuber Gabriel (Jonathon Schaech) bei einem Überfall vor den Augen von Jacob kaltblütig erschossen wird, trägt der Familienvater ein schweres Trauma davon und verfällt dem Alkohol.
Während die Polizei bei ihren Ermittlungen im Dunkeln tappt, stellt Jacob mit Hilfe seines Nachbarn James (Bruce Willis), eines ehemaligen Cops, auf eigene Faust Nachforschungen an. Schon bald ahnt er, wo der Räuber wahrscheinlich als nächstes zuschlagen wird – und ein weiteres Blutbad anrichtet. Fast schaffen es die Hobbyermittler sogar, den Überfall zu verhindern, aber dann nimmt Gabriel Jacobs Frau und Tochter als Geisel...
Action von der Stange
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Reprisal“ schwache 1,5 von möglichen 5 Sternen. Für das Scheitern des Action-Thrillers macht unser Autor Lutz Granert erst einmal das schwache Skript verantworltich: „Das zuweilen abenteuerlich konstruierte Debütdrehbuch von Bryce Hammons ist äußerst zäh geraten. Jeder Anflug von Spannung wird so schon im Keim erstickt.“
Reprisal - Nimm dir, was dir gehört!Szenen, die eigentlich mitreißend gedacht waren, werden dadurch schnell lächerlich, wie die Kritik mit einem Beispiel anführt: „Es ist unfreiwillig komisch, wie Jacob und James an einer Tafel im Keller die zusammengeklaubten Informationen zum Banküberfall zusammentragen. Untermalt von einer viel zu dick aufgetragenen Spannungsmusik haben sie so mal eben den wahrscheinlichen Aufenthaltsort des Killers herausgefunden. Völlig an den Haaren herbeigezogen ist auch die Handlungsmotivation von Gabriel.“
Die Action bleibt dabei auf unterdurschnittlichem Heimkino-Fließband-Niveau und „Reprisal“ hat eigentlich nur einen kleinen Trumpf im Ärmel: Frank Grillo. Nach seinen Auftritten in der „The Purge“-Reihe sowie als Marvel-Bösewicht Brock Rumlow alias Crossbones im zweiten und dritten „Captain America“-Film hat sich der Schauspieler als kantiger Action-Haudegen bewiesen. In „Reprisal“ ist sein Charakter zwar unterentwickelt, doch Grillo bringt das nötige Charisma mit, um doch noch etwas aus der Figur herauszuholen.
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