Obwohl der Pandemie-Schocker „Carriers“ schon 2006 abgedreht wurde, lagerte der Film über drei Jahre in den Giftschränken der Studios. Aufgrund der Vogel- und im Anschluss grassierenden Schweinegrippe aber gewann der Film plötzlich an Relevanz und hat es doch noch in die Kinos geschafft. Dass wir uns in der Gegenwart mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie herumschlagen, spielt der bedrohlichen Wirkung von „Carriers“, der am heutigen 4. März um 22.00 Uhr auf Tele 5 ausgestrahlt wird, natürlich erneut in die Karten.
Darum geht’s in "Carriers"
Ein Virus hat dafür gesorgt, dass die Menschheit auf ein Minimum reduziert wurde. Eine Gruppe junger Leute hat sich infolgedessen vorgenommen, zu einem Strand zu flüchten und dortzubleiben, bis die Seuche endlich ihr Ende gefunden hat. Auf den Weg machen sich der impulsive Brian (Chris Pine), seine hübsche Freundin Bobby (Piper Perabo), sein kleiner Brude Danny (Lou Taylor Pucci) und dessen Schulkameradin Kate (Emily VanCamp).
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Die Gefahr: Das Virus überträgt sich durch die Luft und kann sich dort bis zu 24 Stunden halten. Jeder Atemzug könnte für die Gruppe daher den Tod bedeuten. Nach einer Autopanne sind Brian, Bobby, Danny und Kate dementsprechend übel dran. Sie schmieden eine brüchige Allianz mit dem Familienvater Frank (Christopher Meloni) und dessen kleiner Tochter Jodie (Kiernan Shipka), die zu den Infizierten gehört. Die ohnehin verzweifelte Lage spitzt sich zusehends zu...
Ein verstörender Seuchen-Horror
Dass „Carriers“ einige Jahre im Giftschrank verbringen musste und keine Aussicht auf eine baldige Veröffentlichung hatte, lag mit Sicherheit nicht an der Qualität des Films. Die Brüder Alex und David Pastor beweisen mit ihrem Langfilm- und Kinodebüt, dass sie ein ungemeines Gespür für atmosphärisch in Szene gesetzte Horror-Szenarien besitzen. Dabei gelingt es ihnen auch, der Gruppendynamik immerzu auch aus psychologischer Sicht Aufmerksamkeit zu spenden, anstatt nur auf äußere Spannung zu setzen.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Carriers“ gute 3,5 von 5 Sterne. Autor Carsten Baumgardt schreibt darin: „‚Carriers‘ lebt von seiner dichten Atmosphäre, immer neuen Handlungsanordnungen, die zwar nicht neu, aber fast immer interessant sind, und einem Look, der düstere Endzeitstimmung verbreitet, aber trotzdem morbide-elegant daherkommt.“
CarriersDass „Carriers“ so sehenswert ist, liegt nicht nur daran, dass die Gebrüder Pastor die verstörenden Horror-Elemente der Seuche ungemein stimmungsvoll einfangen. Was den Film nachhaltig über den Genre-Durchschnitt hebt, „sind diese dramatisch-emotionalen Momente, die an die Nieren gehen und unangenehme Fragen direkt an die Betrachter*in weitergeben“, heißt es unter anderem in der Kritik. Immerzu wird man als Zuschauer*in mit den Konflikten der Gruppe konfrontiert: Was passiert, wenn sich ein Mitglied der Gruppe ansteckt? Kann man töten, um sich selbst zu retten?
„Carriers“ geht sorgsam mit dieser Fragenkonstellation um und liefert immer wieder Antworten, die wie Schläge in die Magengrube wirken und zugleich berühren. Das liegt auch an den Schauspieler*innen, die durchaus einnehmend antreten. Allen voran Chris Pine, der inzwischen als Captain Kirk die neue Kino-Generation von „Star Trek“ anführt oder an der Seite von Gal Gadot in den „Wonder Woman“-Filmen zu sehen ist, zeigt in der Rolle des Brian wie wandlungsfähig er ist. Die Rolle in „Carriers“ hat ihm wohl zweifellos auch geholfen, derart in Hollywood durchzustarten.
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