Martin McDonagh hat bereits mit seinem Debütfilm „Brügge sehen... und sterben“ (2008) bewiesen, dass er ein Meister der schwarzen Komödie ist. Anschließend legte er mit „7 Psychos“ (2012) den nächsten Kracher nach, nur um dann einige Jahre später all das sogar noch zu übertrumpfen: „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ist für uns der beste Film, der 2018 in Deutschland erschienen ist. Seit dem gestrigen 28. Januar 2022 ist er nun bei Disney+ ohne Zusatzkosten im Abo verfügbar.
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Darum geht es in "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"
„Three Billboards“ handelt von Mildred Hayes (Frances McDormand), die in der Gemeinde Ebbing im Bundesstaat Missouri lebt. Vor sieben Monaten wurde ihre Tochter vergewaltigt und ermordet. Ein tragischer Schicksalsschlag, der sie noch immer mit Trauer und Wut füllt. Ihr Zorn richtet sich dabei aber nicht nur auf den unbekannten Mörder, sondern auch auf den unfähigen Sheriff Bill Willoughby (Woody Harrelson), der sich scheinbar nicht mal darum bemüht hat, das Verbrechen aufzuklären.
Die besten Filme des Jahres 2018 (FILMSTARTS-Gesamtliste)Um die Polizei unter Druck zu setzen, mietet Mildred drei Werbetafeln vor dem Ortseingang, auf denen sie ihre Kritik an Willoughby und seinen Kollegen in die Welt hinausposaunt. Besonders Hilfssheriff Jason Dixon (Sam Rockwell) fühlt sich dadurch angegriffen und startet nun selbst einen Rachefeldzug gegen die trauernde Mutter. Das alles klingt sehr tragisch, doch das ist nur eben die eine Seite der Medaille...
Darum ist "Three Billboards" ein tragikomisches Meisterwerk
Denn trotz der oben beschriebenen Ausgangslage ist „Three Billboards“ alles andere als ein Stimmungskiller. Ja, es ist gut möglich, dass euch bei der tragischen Geschichte von Mildred die ein oder andere Träne kommt, doch das muss keine Zeichen von Trauer sein. Manchmal ist dieser Film auch einfach so lustig, dass ihr womöglich gar nicht anders könnt, als vor Lachen zu heulen!
Martin McDonagh schafft es in Perfektion, die tragischen und komischen Elemente seiner Geschichte zu verbinden. Jede einzelne der drei Hauptfiguren hat innere Dämonen zu bekämpfen, doch an der Oberfläche zeigt sich oft ein anderes, urkomisches Bild. Mildred ist so übertrieben vulgär und schlagfertig, dass man ihre Trauer oft vergisst und man sich darüber amüsiert, wie sie etwa pöbelnden Jugendlichen in die Weichteile tritt oder ein Loch in ihren Zahnarzt bohrt (anstatt umgekehrt).
Three Billboards Outside Ebbing, MissouriAuch Sam Rockwell glänzt in seiner Rolle des idiotischen Kleinstadt-Polizisten, der das Klischee des plumpen Rednecks zunächst aufbaut, um es dann gezielt zu unterwandern. Es sind mitunter die vielschichtigen Charaktere und deren herausragenden Darsteller*innen, denen „Three Billboards“ seinen guten Ruf verdankt.
Sowohl Frances McDormand als auch Sam Rockwell wurden für ihre Rollen mit Oscars ausgezeichnet. Woody Harrelson war immerhin nominiert, musste sich aber eben seinem noch stärkeren Kollegen Rockwell geschlagen geben. Der Film war darüber hinaus für vier weitere Kategorien nominiert, darunter als Bester Film. Wäre es nach uns gegangen, hätte er auch diese Trophäe geholt.
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