Am 19. Februar 2020 tötet ein 43 Jahre alter Mann aus Hanau neun andere Bürger der Stadt, dann seine Mutter und schließlich sich selbst. Die rechtsextrem und rassistisch motivierte Tat sorgte deutschlandweit für Entsetzen. Uwe Boll dient sie nun als Vorlage für einen Film: „Hanau“.
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Als das Projekt bekannt wurde, gab es einen riesigen Aufschrei. Das dürfte sicher damit zusammenhängen, dass Uwe Bolls bisherige Filmografie, die ihm zwischenzeitlich den Ruf als schlechtester Regisseur aller Zeiten einbrachte, Skepsis befeuerte. Aber vor allem stieß es auf Befremden, weil sowohl die Stadt Hanau wie auch die Angehörigen der Opfer völlig von dem Projekt, welches Boll bei einer Statistensuche auf Facebook auch noch als „Actionfilm“ bezeichnete, überrascht wurden und es deutlich ablehnen. Die Familien der Opfer baten sogar in einem offenen Brief darum, von dem Film abzusehen.
Kontroverse wird zur Werbung genutzt
Der Regisseur lässt sich aber nicht davon beirren, dass sein Film bereits ein Skandal ist, bevor er überhaupt erschienen ist. Die Kontroverse rund um den Film wird im ersten Trailer sogar aufgenommen. Denn der beginnt mit Pressezitaten, die sich nicht auf den Terroranschlag beziehen, sondern auf die Diskussionen über seine Verfilmung der Ereignisse. Die Aufregung wird also ganz bewusst zur Werbung genutzt.
Sicher nicht zufällig ist so auch der deutsche Starttermin von „Hanau“, der teilweise auch als „Hanau: Deutschland im Winter - Part 1“ betitelt wird, weil Boll wohl noch einen weiteren Film über rechtsextremen Terror in Deutschland plant. „Hanau“ soll es ab 17. Februar zum Stream bei den üblichen VoD-Anbietern und ab 4. März auch auf DVD und Blu-ray geben. Der Film erscheint damit ziemlich genau zwei Jahre nach den Ereignissen.
Beschrieben wird „Hanau“ in der offiziellen Presseankündigung als „Psychogramm eines Massenmörders“, das zeigen soll, „wie der zurückgezogene Tobias R. (im Film verkörpert von Steffen Mennekes) sich durch Fake News und Verblendung jahrelang radikalisierte, bevor es zur Katastrophe kam.“.
Bekommt Uwe Boll endlich seinen #SchleFaZ? Das sagen Oliver Kalkofe und Peter Rütten*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.