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    Netflix-Tipp: "Arcane" ist eine der besten Serien des Jahres und wird euch umhauen – selbst, wenn ihr die Vorlage nicht kennt
    Benjamin Hecht
    Benjamin Hecht
    -Redakteur
    Hat auf Netflix schon viele schöne Stunden verbracht: Zu seinen Highlights zählen die Sci-Fi-Dystopie „Black Mirror“ und die Comedy „Bojack Horseman“.

    Keine andere Serie hat FILMSTARTS-Redakteur Benjamin dieses Jahr so umgehauen wie „Arcane“, und das obwohl er von der Vorlage „League Of Legends“ nicht viel Ahnung hat. Er findet: Wer ein Netflix-Abo hat, sollte diesem Hit eine Chance geben.

    Netflix

    +++ Meinung +++

    Viel wurde bereits über den Überraschungs-Hit „Arcane“ geschrieben und fast alles, was man darüber liest – ob von Fachpresse oder der breiten Masse an Fans – ist überwältigend positiv. Geht es nach der Online-Filmdatenbank IMDb ist die „League Of Legends“-Adaption die zwölftbeste Serie aller Zeiten (Platz 6, wenn man Doku-Serien außen vor lässt) und liegt aktuell sogar vor TV-Meilensteinen wie „Game Of Thrones“ und „Die Sopranos“ (Stand: 26. November 2021, 13.00 Uhr).

    Als jemand, der von der Videospiel-Vorlage „League Of Legends“ kaum Ahnung hat, hätte ich „Arcane“ eigentlich links liegen gelassen. Zwar habe ich vor vielen Jahren in meiner Schulzeit mal in das Spiel hineingeschnuppert, aber wirklich lange hatte ich mich damit nicht auseinandergesetzt, geschweige denn irgendetwas über die Hintergrundgeschichten der einzelnen Figuren erfahren. Von „LoL“-Vorwissen zu sprechen, wäre also wirklich übertrieben.

    Doch aufgrund der sensationellen Bewertungen habe ich mir die Netflix-Serie trotzdem angesehen – und war von Folge 1 bis zum großen Finale durchgehend begeistert!

    Darum geht es in "Arcane"

    „Arcane“ spielt in einem geteilten Stadtstaat namens Piltover, der aus einem reichen und strahlenden Stadtteil sowie einem düsteren und verarmten Bezirk besteht. In diesem lebensfeindlichen Untergrund wachsen die Waisenkinder Vi und Powder in der Obhut ihres Ziehvater Vander auf.

    Als sich die kleinkriminellen Schwestern eines Tages in den wohlhabenden Bezirk begeben, um dort auf Raubzug zu gehen, lösen sie damit eine Kette an Ereignissen aus, die nicht nur einen Keil zwischen die beiden Geschwister treibt, sondern auch die Zukunft von ganz Piltover gefährdet...

    Viel mehr müsst ihr über die Handlung von „Arcane“ eigentlich auch gar nicht wissen. Denn die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse ist eine der vielen großen Stärken der Serie. Falls euch das nicht reichen sollte, folgen hier fünf weitere Gründe, warum Netflix' „Arcane“ für mich eine der besten, wenn nicht sogar die beste Serie des Jahres ist:

    Darum hat mich "Arcane" auch als "LoL"-Noob begeistert

    Ambivalente Figuren, die mir das Herz zerrissen: In „Arcane“ ist keine wichtige Figur einfach gut oder böse. Jede Heldin hat auch eine Schattenseite, jeder Bösewicht seine Momente der Menschlichkeit – und egal wer, sie alle haben in ihrer Vergangenheit schlimme Dinge durchlitten, die sie zu dem gemacht haben, was sie sind, und handeln daher aus nachvollziehbaren Gründen. Umso mehr hat es mich mitgenommen, wenn sich die einzelnen Parteien teils bis aufs Blut bekämpfen.

    Emotionale Wucht, die mir die Tränen in die Augen trieb: Das Team hinter „Arcane“ schafft es, sowohl Momente der Zärtlichkeit und Liebe einfühlsam zu inszenieren als auch immer wieder mit brutalen Schockmomenten voll ins Herz zu treffen. Diese Schocks sind aber nicht reiner Selbstzweck, sondern führen auch stets zu wichtigen Entwicklungen und verleihen den Figuren noch mehr Tiefe. Mit fortschreitender Dauer der Serie war ich so tief mit jeder Figur verbunden, das die Tränen ganz von alleine kamen.

    Fantastische Animationen, die mich in Staunen versetzten: „Arcane“ ist ein absolutes Must-See für alle, die herausragende Animationen lieben. Die Serie ist ein Fest für die Sinne, bietet einen Cel-Shading-Look von noch nie gesehener Qualität als Grundgerüst und steckt darüber hinaus voller experimenteller visueller Spielereien, so dass sich der Stil innerhalb einer Szene auch mal drastisch ändern kann. Als Animationsfan fühlte ich mich dabei wie im siebten Himmel – und der für eine Fantasy-Serie ungewohnte Pop-, Rock-, & Hip-Hop-Soundtrack untermalt das Geschehen zudem auf erfrischend-stylische Weise.

    Netflix

    Krachende Action, die mich ins Schwitzen brachte: Die bahnbrechenden Animationen wirken sich auch auf die Action aus, die darüber hinaus einfach fantastisch inszeniert ist. Hier fühlt man wirklich die Wucht jedes Schlags und nimmt den animierten Figuren voll und ganz ab, dass sie es ernst meinen. Denn in „Arcane“ wird meist dreckig und effizient gekämpft. Die Kontrahenten führen keinen sorgfältig durchchoreographierten Tanz auf, sondern wollen sich wirklich gegenseitig an die Gurgel und handeln dabei stets zielgerichtet, anstatt effekthascherisch mit ihren Waffen herumzufuchteln wie die Jedis in den „Star Wars“-Prequels.

    Eine faszinierende Fantasy-Welt, die mich voll und ganz einnahm: Obwohl es in „Arcane“ Magie und seltsame nicht-menschliche Wesen gibt, fiel es mir recht leicht, mich in Piltover einzufinden. Das lag vor allem an den glaubwürdigen politischen und gesellschaftlichen Konflikten innerhalb der Stadt. Da ist es völlig egal, ob eine magische Technologie namens Hextech existiert, bei der man nicht weiß, wie genau sie funktioniert. Die Bewohner*innen dieser Welt handeln nachvollziehbar und verleihen dem Fantasy-Universum somit eine andere Art von Realismus, der die spannende Geschichte von „Arcane“ angenehm erdet.

    Hat "Arcane" eigentlich auch Schwächen?

    Wie bei jeder anderen Serie gibt es auch bei „Arcane“ Aspekte, die nicht ganz perfekt sind. So war mir persönlich die ein oder andere Charakterentwicklung etwas zu abrupt und es ist etwas schade, dass wir nie wirklich erfahren, nach welchen Regeln die Magie in der Welt von „League Of Legends“ überhaupt funktioniert. Zumal es in der Serie schließlich auch darum geht, wie Wissenschaftler eben diese Regeln der Magie herausfinden.

    Doch einen wirklich großen Kritikpunkt, der die vielen oben genannten Stärken wieder zunichte macht, gibt es für mich nicht. Im Gegenteil: Durch die ambivalenten Figuren, die emotionale Wucht, die fantastischen Animationen, die krachende Action und die faszinierende Fantasy-Welt hat mich „Arcane“ bei einer knackigen Gesamtlaufzeit von etwas mehr als sechs Stunden durchgehend begeistert.

    Arcane“ ist somit mein Netflix-Highlight des Jahres, auch ohne „League Of Legends“-Vorwissen.

    Mehr als nur eine 2. Staffel für Netflix-Mega-Hit "Arcane": "League Of Legends" wird zum Universum auf den Spuren von Marvel
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