Eines muss man Roland Emmerich lassen: Er ist einer der wenigen deutschen Filmemacher, die es ganz nach oben in die A-Liga Hollywoods geschafft haben. Vor allem bekannt für seine Katastrophenfilm-Blockbuster wie „The Day After Tomorrow“ und „2012“ oder den Alien-Invasions-Kracher „Independence Day“, der Will Smiths Durchbruch Mitte der 90er befeuerte, näherte sich der Stuttgarter der Traumfabrik bereits Anfang der 90er mit etwas kleineren Science-Fiction-Abenteuern an. Und zwei seiner Frühwerke gibt’s heute Abend gleich im Doppelpack im TV.
RTL Nitro zeigt am 3. August 2021 „Stargate“ (20.15 Uhr) sowie im Anschluss „Moon 44“ (22.35 Uhr). So richtig empfehlen können wir allerdings keinen der beiden Filme – falls ihr dennoch Bock drauf habt und die Ausstrahlungen verpassen solltet, könnt ihr die Filme unter anderem als Stream nachholen:
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"Stargate": Sci-Fi-Mumpitz – trotz Kultfaktor
Der von seinen Kollegen meist nur müde belächelte Ägyptologe Dr. Daniel Jackson (James Spader) wird eines Tages vom US-Militär beauftragt, ein geheimnisvolles Artefakt zu untersuchen – einen riesigen Steinkreis, der bereits 1928 geborgen wurde und mit mysteriösen Schriftzeichen versehenen ist, die bislang als unübersetzbar galten. Doch Jackson gelingt es, die Inschrift zu entschlüsseln – und stößt auf einen Hinweis, der auf eine Verbindung zu einem fremden Planeten schließen lässt.
Der unter anderem noch mit Kurt Russell und Djimon Hounsou prominent besetzte „Stargate“ genießt in Genre-Kreisen heute zwar durchaus Kultstatus, kam bei der Fachpresse allerdings weniger gut an. Ulrich Behrens lässt in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik jedenfalls kaum ein gutes Haar an dem Film. Denn die „ganz netten Bilder“ können am Ende nicht darüber hinwegtäuschen, dass es der ganzen Geschichte „an Logik und Glaubwürdigkeit mangelt“. Am Ende gab’s für das bildgewaltig inszenierte, inhaltlich aber völlig an den Haaren herbeigezogene Sci-Fi-Spektakel gerade einmal einen von fünf möglichen Sternen – und eine ganz klare Warnung: Finger weg!
StargateWer trotzdem einen Blick riskieren will, bekommt heute Abend aber wenigstens gleich den Director’s Cut von „Stargate“ auf Nitro zu sehen – der immerhin gut zehn Minuten länger als die Kinofassung geht. Und wer sich das Ding am liebsten ins Regal stellen will, darf sich demnächst sogar über eine brandneue Sammleredition auf Blu-ray freuen. Koch Films veröffentlicht „Stargate“ im kommenden Oktober in gleich vier verschiedenen Mediabook-Editionen.
"Moon 44": Explosiver Früh-Emmerich
Vier Jahre vor „Stargate“ und mit einem knappen Viertel dessen Budgets inszenierte Emmerich 1990 „Moon 44“, in dem der titelgebende Planet für die ganze Galaxis von besonders großem Wert ist. Während nämlich ein erbitterter Krieg um die letzten Rohstoffe tobt, werden auf Moon 44 wertvolle Bodenschätze abgebaut, die von größter Bedeutung für die Zukunft der Galaxis und ihrer Bewohner ist. Doch dann beginnen sich eines Tages die merkwürdigen Geschehnisse auf dem Planeten zu häufen…
Wer auf düstere 90er-Jahre-Science-Fiction steht, bekommt mit dem durchaus prominent besetzten „Moon 44“ explosive Genrekost geboten, die heute auch einige Fans hat. Gerade inhaltlich überzeugt Emmerichs Hollywood-Bewährungsprobe aber nicht so richtig – daran können auch Nischenfilm-Tausendsassa Michael Paré und Malcolm McDowell („Uhrwerk Orange“) nichts ändern.
Neuauflage: Eine der legendärsten Sci-Fi-Filmreihen aller Zeiten wird jetzt sogar noch besserSci-Fi-Fans mit einer Vorliebe für Filme aus jener Zeit können mal einen vorsichtigen Blick riskieren, alle anderen dürften spätestens von der seltenen 0-Prozent-Wertung bei Rotten Tomatoes abgeschreckt werden (auf MetaCritic gibt’s immerhin 39 von 100 möglichen Punkten).