Die besten Musicals – Platz 15:
Pink Floyd - The Wall (1982)
Regie: Alan Parker
mit: Bob Geldof, Christine Hargreaves, Bob Hoskins
Schon als Album war die konzeptionell streng durchkomponierte Rockoper von Pink Floyd eine reichlich düstere und trotz erhabener Melodien einschüchternde Erfahrung. In epischer Breite berichtete Chef-Songwriter Roger Waters in dem Bombast-Album von seinen Psychosen, seiner Abnabelung von der Welt, Hassfantasien-Tiraden und der mentalen Abschottung hinter der „Wand“.
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Bilderstürmer Alan Parker geht in seiner Filmadaption „Pink Floyd - The Wall“ den hier eingeschlagenen und in seiner Drastik noch angedeuteten Weg konsequent weiter und macht Waters‘ Werk zu einem wahren Höllenritt in die angeknackste Psyche eines ausgebrannten Rockstars (Bob Geldof), der sein mieses Leben Revue passieren lässt und in den Dunstkreis einer (imaginären?) faschistischen Bewegung gerät. Bildstark, intensiv und von hypnotischer Hässlichkeit. Ein ebenso herausforderndes wie herausragendes Werk.
Die besten Musicals – Platz 14:
Cabaret (1972)
Regie: Bob Fosse
mit: Liza Minnelli, Michael York, Helmut Griem
Basierend auf Christopher Isherwoods Roman „Goodbye To Berlin“ eroberte „Cabaret“ unter der Bearbeitung von Fred Ebb und Joe Masteroff bereits in den 1960ern die Broadway-Bühnen. Endgültig unsterblich wurde die Geschichte vom Leben, Lieben, Singen und Leiden im Berlin vor Hitlers Machtergreifung jedoch erst, als es von Bob Fosse kongenial verfilmt und mit nationalen und internationalen Top-Stars besetzt wurde.
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Am Vorabend der größten historischen Katastrophe des 20. Jahrhunderts lässt es Liza Minnelli (übrigens die Tochter des in dieser Liste mehrmals vertretenen Musical-Regisseurs Vincente Minnelli) als Tänzerin Sally Bowles im Nachtleben der deutschen Hauptstadt krachen, als gäbe es kein Morgen mehr. Während sie sich in einen unglücklichen Liebestaumel mit dem jungen Schriftsteller Brian (Michael York) stürzt, greifen im Hintergrund die Faschisten nach der Macht. Die Nächte sind lang, doch die längste und schwärzeste Stunde in ihrer aller Leben wird sich erst in ein paar Jahren über sie legen. So wirkt „Cabaret“ auch wie eine wehmütig-traurige Erinnerung an den schönen Vorabend des Grauens. Ein bunter, schriller und enthemmter Reigen mit morbid-düsterem Beigeschmack.
Die besten Musicals – Platz 13:
My Fair Lady (1964)
Regie: George Cukor
mit: Audrey Hepburn, Rex Harrison, Stanley Holloway
Woran erkennt man einen Klassiker? Wenn die Handlung von so bestechender und doch zwingender Klarheit und Zeitlosigkeit ist, dass sie in so gut wie jede Zeit transportiert werden kann! So wurde die Geschichte von zwei Herren der höheren Gesellschaft, die eine einfache Blumenverkäuferin zu einer Dame der gehobenen Klasse machen, mittlerweile auf tausenden Wegen zitiert und aufgewärmt. „My Fair Lady“ geht eben einfach immer.
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Doch selbstverständlich ist es nicht nur die funktionelle und zum großen Entertainment mit gesellschaftskritischen Spitzen einladende Prämisse, die „My Fair Lady“ zu dem Musical-Highlight machen, als dass in die Filmgeschichte eingegangen ist. Einen nicht geringeren Teil der Begeisterung dürfte George Cukors gewitzte, temporeiche und auf den Punkt getimte Regie ausmachen. Ein Löwenanteil des Zaubers geht aber natürlich auch von Audrey Hepburn in der Hauptrolle aus. Sei es auf Papier, vor oder hinter der Kamera oder auf der Tonspur, wo Frederick Loewe ein paar Evergreens für die Ewigkeit erklingen lässt: „My Fair Lady“ ist und bleibt einer DER Musical-Klassiker schlechthin.
Die besten Musicals – Platz 12:
Dancer In The Dark (2000)
Regie: Lars von Trier
mit: Björk, Catherine Deneuve, Peter Stormare
Wenn es einen Regisseur gibt, der sich die Bezeichnung Enfant terrible verdient hat, dann ist es der dänische Regie-Berserker Lars von Trier, der nie eine Gelegenheit ausgelassen hat, sein Publikum mit Gewalt vor den Kopf zu stoßen. Auch sein ungewöhnliches Musical „Dancer In The Dark“ bildet da keine Ausnahme. Visuell immer noch ein wenig seiner naturalistischen und schmucklosen Dogma-Optik verpflichtet und inhaltlich den melodramatischen Leidensexzess von „Breaking The Waves“ fortsetzend, schlug er der Filmwelt im Jahre 2000 diesen dramatischen Musical-Brocken ins Gesicht und verstörte aufs Neue.
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In der Hauptrolle singt die isländische Pop-Elfe Björk gegen die massiven Schicksalsschläge an, die von Trier ihrer Rolle versetzt. Als mittellose Fabrikarbeiterin sieht sie sich dem baldigen Erblinden ausgesetzt. Sie arbeitet wie besessen und versucht, ihrem Sohn, dem sie ihre Krankheit vererbt hat, eine nötige Operation zu finanzieren. Als sie jedoch entlassen und ihr gespartes Geld gestohlen wird, bahnt sich eine Katastrophe an. Wo das Musical sonst dazu neigt, auch das schlechteste Blatt auf den letzten Metern noch zum Guten zu wenden, geht von Trier hier den entgegengesetzten Weg und lässt zielstrebig das größtmögliche Unglück eintreten. Dem setzt er die geradezu schmerzhaft schöne Musik Björks entgegen. Seine Wirkung verfehlt er dabei nicht und bald schon strömen die Tränen in Sturzbächen.
Die besten Musicals – Platz 11:
Mary Poppins (1964)
Regie: Robert Stevenson
mit: Julie Andrews, Dick Van Dyke, David Tomlinson
Wenn Julie Andrews als Kindermädchen Mary Poppins auf Winden herbeischwebt, um den Hausstand auf Vordermann zu bringen, werden selbst die quirligsten Problemkinder still und handzahm. Mit Herz, Magie und so allerlei schmissigen Songs bringt sie hier die Kinder der wohlhabenden Familie Banks auf Kurs.
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In der Walt-Disney-Produktion von 1964 entfacht Robert Stevenson einen wahren Rausch an Farben und Ideen, an dem man sich selbst heute noch nicht sattsehen kann. Ganz zu schweigen von den Liedern, die von Quatsch („Jolly Holiday“) über etwas aus der Zeit gefallene Satire („Sister Suffragette“) bis zu ausgemachter Gaga-Kunst („Supercalifragilisticexpialigetisch“) reichen. In „Mary Poppins“ ist für jeden was dabei.
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