„Stephen King’s ES“ von 2017 mag eine einigermaßen abgeschlossene Geschichte haben. Doch da viele Netflix-Zuschauer*innen wissen dürften, dass die weltbekannte, ursprünglich von Stephen King für seinen „ES“-Roman erdachte Story auf zwei Zeitebenen spielt, hieß es bisher: warten auf Teil 2 – denn schließlich wird die Handlung um den erwachsenen Klub der Verlierer, der erneut gegen die dunkle Macht in der Kleinstadt Derry antreten muss, im ersten Film ausgespart.
Ab heute ist aber auch „ES Kapitel 2“, der 2019 in die Kinos kam, auf Netflix verfügbar.
Der große Unterschied zum Buch
Mit der Zweiteilung unterscheidet sich die neue „Es“-Verfilmung deutlich vom Roman. Denn Stephen King springt in der Buch-Handlung zwischen zwei Zeitebenen hin- und her, vergleicht damit also ständig die Kinder mit ihren erwachsenen Versionen 27 Jahre später. Zwar gibt es in „ES Kapitel 2“ Rückblenden in die Vergangenheit, wo die Kids erneut von Sophia Lillis & Co. gespielt werden, insgesamt aber sind die beiden Handlungsstränge hier sehr deutlich voneinander getrennt.
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Damit liegt der Fokus weniger auf dem Vergleich von Vergangenheit und Gegenwart, mit dem King im Roman ja vor allem die vielen geplatzten Kindheitsträume verdeutlicht, und mehr auf den Figuren in ihrer jeweiligen Gegenwart. Doch gerade, wenn man nun beide Filme direkt hintereinander auf Netflix schaut, ergibt sich eben doch ein sehr deutlicher Abgleich von Vergangenheit und Gegenwart, von Kindheitsträumen und -Problemen mit ihrer (Nicht-)Verwirklichung und Fortsetzung im Erwachsenenalter.
Doppelte Dosis Horror
Und davon abgesehen bekommt ihr die doppelte Dosis Horror, denn beide Teile haben Sequenzen, die in ihrem unheimlichen Aufbau und ihrer brutalen Eskalation zum Verstörendsten gehören, was das Horrorkino in den vergangenen fünf Jahren hervorgebracht hat. Insbesondere Bill Skarsgard in Gestalt des verführerisch-diabolischen Clowns Pennywise ist der Grund, warum man die Altersfreigabe ab 16 hier besonders ernst nehmen sollte: Gerade in der Gewalt gegen Kinder gehen die „ES“-Filme deutlich weiter als viele andere Genrefilme.