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    "Neues aus der Welt" auf Netflix: Seit wann hat Tom Hanks eigentlich eine andere Synchronstimme?

    Wer Tom Hanks vor allem aus 90er-Hits wie „Forrest Gump“ kennt, könnte sich in „Neues aus der Welt“ verwundert die Ohren reiben, so anders klingt die deutsche Stimme. Doch Hanks hat dort einfach nur seinen „neuen“ Stammsprecher Joachim Tennstedt.

    Netflix

    „Also DAS klingt nun wirklich nicht wie mein Tom Hanks“, waren sich die FILMSTARTS-Redakteure Julius Vietzen und Tobias Mayer einig, nachdem sie sich vorhin eine deutsch synchronisierte Szene aus „Neues aus der Welt“ angesehen hatten (davon abgesehen kennen wir nur die englische Fassung des neuen Netflix-Westerns).

    Offenbar geht es auch anderen Menschen so, jedenfalls haben viele Zuschauer*innen im Zusammenhang mit dem neuen Film die Worte „tom hanks synchronstimme“ bei Google eingetippt.

    Joachim Tennstedt ist der "neue" Sprecher von Tom Hanks

    Tom Hanks wird in der deutschen „Neues aus der Welt“-Synchronfassung von Joachim Tennstedt gesprochen. Der 70-jährige Schauspieler, Sprecher und Dialogregisseur ist einer der profiliertesten Sprecher überhaupt, ist u.a. die deutsche Stimme von Jeff Bridges, Michael Keaton und C-3PO – und er ist spätestens seit 2015 die deutsche Feststimme von Tom Hanks (obgleich auch dreimal Thomas Nero Wolff eingesetzt wurde).

    Joachim Tennstedt, der Hanks bereits 1987 und 1988 in „Schlappe Bullen beißen nicht“ sowie „Big“ sprach, trat die Nachfolge des 2016 verstorbenen Arne Elsholtz an. Elsholtz, u.a. bekannt als die Stimme von Forrest Gump und als Jim Lovell in „Apollo 13“, war 2013 zum letzten Mal in einem Tom-Hanks-Part zu hören (im Biopic „Saving Mr. Banks“).

    Wer sich nun also – so wie die beiden Redakteure – über die deutsche Hanks-Stimme in „Neues aus der Welt“ wundert, hat womöglich schon lange keinen neueren Hanks-Film mehr geguckt oder – so wie die beiden Redakteure – Hanks-Filme zuletzt vor allem in der Originalfassung geschaut.

    Und bei allem Respekt für die Arbeit von Synchronsprecher*innen: Gerade bei „Neues aus der Welt“ lohnt sich die Originalversion sehr, sofern man sie versteht. Im Western nämlich werden drei Sprachen gesprochen:

    Englisch, Kiowa und ein bisschen Deutsch. Aber wenn der amerikanische Captain Kidd (Hanks) seine wenigen Sprachkenntnisse zusammenkratzt, um die deutschstämmige Johanna (Helena Zengel) auf Deutsch danach zu fragen, ob sie ihre alte Sprache noch spricht, bleibt von dem angestrengten, gebrochenen Tom-Hanks-Deutsch in der synchronisierten Fassung absolut nichts übrig, denn dort spricht die Figur ja den ganzen Film über astreines Deutsch. Ein typisches Problem von Synchronfassungen.

    "Neues aus der Welt" im Podcast

    Was Leinwandliebe-Moderator Sebastian und seine Gäste Julius und Christoph von „Neues aus der Welt“ halten, hört ihr in der neuen Folge unseres wöchentlichen Film- und Kinopodcasts. Die Sprachen im Film spielen dabei eine Rolle, davon abgesehen geht es u.a. um Deutsche in Hollywood und um die Erkenntnis, dass unsere Gegenwart nicht so einzigartig ist, wie wir denken.

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