Man kennt es von bestimmten Hotelketten, dass dort immer schon der Fernseher mit dem Bild eines brennenden Kamins läuft, sobald man zum ersten Mal sein Zimmer betritt. Aber was den Privatgebrauch solcher Kaminvideos angeht, würden wir darauf wetten, dass sie den allermeisten Zuschauern solcher Programme in allererster Linie als Einschlafhilfe dienen. So ein gleichmäßig knisternder Kamin – da können in Sachen Schlummer-Wirkkraft wohl nur noch entspannende Walgesänge mithalten…
Aber jetzt hat es sich – zumindest auf Netflix – erst einmal ausgeknistert: Am 21. Januar verschwinden mit „Kaminfeuer – Knisterndes Birkenholz-Feuer“ sowie dem Original „Ein klassisches knisterndes Kaminfeuer für ihr Zuhause“ zwei der vier angebotenen Kaminvideos aus dem Programm. Da wird mancher Abonnent, der sich womöglich über Jahre hinweg an ein Einschlafritual mit genau diesen Videos gewöhnt hat, wohl erst mal ein paar schlaflose Nächte vor sich haben…
Fragwürdige Alternativen auf Netflix
Die zwei verbleibenden Kaminfeuer-Videos auf Netflix helfen da jedenfalls nicht wirklich weiter: „Knisterndes Kaminfeuer mit Weihnachtsmusik“ ist kaum ganzjahrestauglich – selbst wenn die Spekulatius inzwischen schon im September im Supermarktregal stehen, ist ein ganzjähriges Einschlafen zu Weihnachts-Mucke dann wohl doch zu viel des Guten.
„Kaminfeuer – Bright-Version“ zeigt hingegen eine brennende Blechtonne mit neonfarbenen Flammen und Graffiti im Hintergrund. Das passt vielleicht zu einem in den 1980er Jahren in New York angesiedelten Genre-Reißer („Die Warriors“ von Kult-Regisseur Walter Hill lässt grüßen) – aber ob es auch beim Einschlafen hilft? Vermutlich eher weniger.
YouTube schafft Abhilfe
Zum Glück gibt es auf YouTube (auch ohne Abo) mehr als genug Alternativen zum Netflix-Feuer – selbst wenn man sich erst mal ein paar Nächte daran gewöhnen muss, dass das Holz plötzlich in einem etwas anderen Rhythmus knistert, als man es zuvor all die Jahre bei Netflix gewöhnt war. Hier ist ein klassisches kostenloses Beispiel – und das ist dann auch gleich zehn Stunden lang:
Wenn man sich die YouTube-Abrufzahlen so ansieht, erkennt man auch erst, wie populär die Kamin-Videos wirklich sind – das meistgeschaute Video (nämlich das oben eingebundene) hat dort aktuell 47 Millionen Abrufe in den vergangenen vier Jahren, seitdem es bei dem Video-Portal hochgeladen wurde.
Aber vielleicht liegt es ja auch daran, dass Netflix die Videos aus dem Programm nimmt: Womöglich kommen bald von Netflix selbst produzierte Kamin-Aufnahmen als Ersatz – so teuer können die in der Herstellung ja nicht sein und man spart sich eine Menge Kosten für die Lizenzgebühren.