Das war so nicht unbedingt zu erwarten: In der Vielzahl an auf Kultfilmen basierenden Serien der vergangenen Jahre – von „Minority Report“ bis „The Exorcist“ – war es ausgerechnet die via YouTube veröffentlichte „Karate Kid“-Fortsetzung „Cobra Kai“, die eben nicht schon nach Staffel 1 abgesetzt, sondern aufgrund des großen Erfolgs nun sogar von Streaming-Riese Netflix eingekauft wurde (nachdem sich YouTube entschieden hat, bei den Eigenproduktionen nur noch auf nicht-fiktionale Formate zu setzen).
Seit vergangenen Freitag findet ihr die ersten beiden Staffeln der Martial-Arts-Serie mit Retro-Charme auf Netflix. Und dass es „Cobra Kai“ zum Einstieg auf der Plattform direkt an die Spitze der Serien-Charts schafft, ist dabei nicht allzu verwunderlich.
Zum einen dürften viele Abonnenten schlicht mit dem Kampfsport-Abenteuer von Daniel LaRusso (Ralph Macchio) aufgewachsen und demnach auch neugierig sein, wo der im Leben heute wohl steht. Zum anderen machen auch die zum Großteil begeisterten Kritiken – 94 bzw. 96 Prozent auf Rotten Tomatoes, 72 Punkte bei MetaCritic, 8.8/10 bei IMDb – Lust auf mehr.
Und mehr soll es schon bald geben: Die dritte Staffel „Cobra Kai“ soll 2021 erscheinen, erstmals dann auch direkt bei Netflix. Und sollte das Format derart erfolgreich bleiben, könnte wohl auch mindestens noch eine vierte folgen. Damit aber nicht genug: Im Interview mit SlashFilm enthüllten die Schöpfer der Serie jetzt, dass sie noch einige weitere Ideen in petto haben...
Verschiedene Ideen für Serien-Spin-offs
Während wir in „Cobra Kai“ sehen, wie der einstige Schulschläger Johnny Lawrence (William Zabka) sein altes Dojo Cobra Kai wiedereröffnen will, was seinem alten Konkurrenten Daniel LaRusso gar nicht schmeckt, lernen wir in der Serie natürlich auch eine Reihe neuer Figuren kennen – Figuren, die auch selbst interessante Geschichten mitbringen, die in den halbstündigen „Cobra Kai“-Episoden aber oft nur wenig Platz finden. In weiteren Serien könnte genau dafür nun Raum geschaffen werden.
„Wir haben zumindest fünf verschiedene Szenarien, die wir in Betracht ziehen könnten“, verriet Serien-Schöpfer Jon Hurwitz nun über die Möglichkeit weiterer „Karate Kid“-Serien. „Manche davon sind traditionell, andere wiederum Spin-offs, wie man sie noch nie gesehen hat.“
Das Team sehe großes Potential darin, andere Phasen aus dem Leben ihrer Figuren zu erzählen und den Charakteren so mehr Fleisch auf die Knochen geben zu können.
Ausbau des "Karate Kid"-Universums
Während man sehr darauf bedacht sei, das Budget von „Cobra Kai“ möglichst gering zu halten, habe sich diese mögliche Expansion des „Karate Kid“-Universums schlicht auf natürliche Weise ergeben (und wurde von Netflix auch schon bei der Übernahme der Serie in Aussicht gestellt).
Immerhin gibt es in der Serie nicht nur ein Wiedersehen mit Altbekannten, sondern auch ein Kennenlernen mit jeder Menge Neulingen, die einem ebenfalls ans Herz wachsen und dann im besten Fall auch lange erhalten bleiben sollen.
Erst einmal gilt es aber ohnehin Staffel 3 abzuwarten. Bis dahin müssen wir mit den ersten beiden Seasons vorliebnehmen – und mit der „Karate Kid“-Neuverfilmung von 2010 (mit Jackie Chan und Jaden Smith), die im Gegensatz zur Originalreihe derzeit ebenfalls auf Netflix läuft.
Nach fast 20 Jahren kommt nun endlich die Langfassung: Diesen Jackie-Chan-Actioner werdet ihr kaum wieder erkennen