Mit dem sechsfach oscarnominierten „Little Women“, in der sie an der Seite von Emma Watson, Saoirse Ronan und Florence Pugh eine der vier March-Schwestern spielt, landete Eliza Scanlen zu Beginn des Jahres ihren ersten Kino-Welterfolg. Aber das war nicht das erste Mal, dass die australische Nachwuchsschauspielerin auf sich aufmerksam machte: So war sie bereits in der Mini-Serie „Sharp Objects“ an der Seite von Amy Adams zu sehen – und sie begeisterte im vergangenen Jahr bei den Filmfestspielen von Venedig mit ihrer berührenden Rolle als krebskranke Teenagerin in „Milla Meets Moses“.
Auch wir haben den Film bereits bei seiner Weltpremiere auf dem Lido gesehen – und waren vor allem deshalb angetan, weil „Milla Meets Moses“ alles andere als ein typischer Krebsfilm ist: Statt mit den üblichen Taktiken Tränen zu ziehen, liefert Regisseurin Shannon Murphy neben vielen zutiefst berührenden Momenten nämlich auch eine erstaunliche Portion schwarzen Humor. Ein Film, der absolut zu Herzen geht, zugleich aber auch unerwartet frisch und frech daherkommt.
Darum geht's in "Milla Meets Moses"
Als Milla (Eliza Scanlen) den drogenabhängigen Moses (Toby Wallace), den sie am Bahnhof kennengelernt hat, zum Abendessen mit nach Hause bringt, will sie zunächst eigentlich nur ihre gutbürgerlichen Eltern schocken. Aber Mutter Anna (Essie Davis) und Psychiater-Vater Henry (Ben Mendelsohn) reagieren erstaunlich cool, was vielleicht daran liegt, dass sie ähnlich zugedröhnt sind wie ihr Gast. Den beiden geht das Wohl ihrer schwer krebskranken Tochter über alles – und wenn ausgerechnet Moses sie glücklich machen kann, dann ist das eben so.
Allerdings kann sich Milla nie so ganz sicher sein, ob Moses wirklich sie liebt – oder ob er nur hinter den Pillen im Medizinschrank des Vaters her ist... Apropos Vater: Neben Eliza Scanlen ist es vor allem Charakterkopf Ben Mendelsohn („Rogue One“, „Captain Marvel“), der mit seiner Leistung aus dem starken Cast herausragt – als Henry spritzt er sich Morphium und knutscht fremd, wirkt aber trotzdem wie der beste Vater der Welt. Eine ambivalente und gerade deshalb so unfassbar sympathische Rolle.
„Milla Meets Moses“ startet am 8. Oktober 2020 in den deutschen Kinos.
Milla Meets Moses