„Warrior Nun“ dreht sich um die querschnittsgelähmte 19-Jährige Ava (Alba Baptista), die eines Tages in einem Leichenschauhaus erwacht, laufen kann und einem Orden von Dämonenjägern angehören soll – zumindest besagt das das heilige Relikt, das in ihrem Rücken steckt.
Das ist im Groben die einleitende Handlung, die die Netflix-Serie ins Rollen bringt – zumindest so, wie sie all jene kennen, die von der Vorlage noch nie gehört haben. Wer „Warrior Nun Areala“ allerdings gelesen hat, dürfte die Geschichte allerdings ein wenig anders in Erinnerung haben…
Ava ersetzt Shannon Masters
Die Änderungen beginnen bereits beim Titel – und damit auch direkt bei der Hauptfigur. Während aus „Warrior Nun Areala“ schließlich „Warrior Nun“ wird, wird aus der Comic-Protagonistin Shannon Masters kurzerhand Ava. Immerhin wuchsen beide als Waise auf, also zumindest das haben sie gemeinsam.
Ihren Anfang nimmt die ursprüngliche Geschichte nämlich mit Areala, die sich im 11. Jahrhundert Gott zuwandte und seitdem für den Orden des kreuzförmigen Schwertes kämpfte – Generation für Generation, jedoch immer in neuer Gestalt.
In den Comics begleiten wir nicht Ava, sondern Areala in Gestalt von Schwester Shannon Masters, einer starken Heldin, die an Jeanne d’Arc erinnert. Masters kommt zwar auch in der Serie vor (gespielt von Melina Matthews), wird darin allerdings zur Nebenfigur degradiert. Im Zentrum steht stattdessen die jugendliche Ava – eine völlig neue Figur, die es in den Comics gar nicht gibt.
Völlig neues Setting
Fans der Vorlage, die sich womöglich darauf einstellten, dass die legendären Schauplätze aus „Warrior Nun Areala“ in „Warrior Nun“ zum Leben erweckt werden, dürften ebenfalls enttäuscht sein.
Während die Comics nämlich in New York angesiedelt sind, spielt die Serie im heutigen Spanien. Das dürfte die Kosten für die Dreharbeiten deutlich gesenkt haben und mag der Geschichte obendrein auch einen neuen Touch verleihen, hebt die Serie aber natürlich nur noch weiter von der Vorlage ab. Und etwas anderes war auch gar nie geplant...
"Warrior Nun" soll keine Nacherzählung der Comics sein
Im Zuge der Freakcon 2019 – quasi das spanische Pendant zur Comic-Con – verriet Serien-Schöpfer Simon Barry bereits, dass „Warrior Nun“ aber ohnehin keine 1:1-Nacherzählung der Vorlage werden soll.
Stattdessen wolle man die Mythologie der Comics nutzen, um eine eigene Geschichte zu erzählen. Schnittstellen zwischen dem Ausgangsmaterial und der „neuen Geschichte“ gibt es beim genaueren Hinsehen aber dennoch einige – so taucht etwa der altbekannte Schurke Julius Salvius auch in „Warrior Nun“ auf, nur eben als Frau (Jillian Salvius, gespielt von Thekla Reuten).
2. Staffel "Warrior Nun": Wie geht’s weiter?
Da sich die Serien-Macher Freiheiten nehmen, wie es ihnen gerade passt, lässt sich nur schwer sagen, wie es denn in einer zweiten Staffel weitergehen könnte. Nur eines scheint sicher: Nachdem sich die Gegebenheiten im Finale von Staffel 1 grundlegend geändert haben, dürfte es mit einer Fortsetzung in eine neue Richtung gehen.
Ohnehin bleibt aber erstmal abzuwarten, ob es überhaupt zu einer zweiten Staffel „Warrior Nun“ kommt – doch die Chancen stehen ziemlich gut!
Knapp eine Woche nach Start zählt das Fantasy-Abenteuer nämlich zu den meistgeschauten Netflix-Serien auf dem Planeten. So rangiert die Serie (Stand vom 8. Juli 2020) derzeit in zahlreichen Ländern auf den vorderen Plätzen der Netflix-Top-10 – in Österreich und der Schweiz führt „Warrior Nun“ das Serien-Ranking sogar an, in Deutschland, den USA und Großbritannien reicht’s immerhin für Platz 2.
Wann Season 2 dann erscheinen wird, sollte sie denn grünes Licht erhalten, bleibt abzuwarten. Wir rechnen aber nicht vor der zweiten Jahreshälfte 2021 mit der „Warrior Nun“ Staffel 2.
2. Staffel "Warrior Nun" auf Netflix: Es gibt schon viele Ideen