Menschen mit roten Haaren haben es manchmal gar nicht so leicht, denn diese wunderschöne Haarfarbe ist seit jeher mit Vorurteilen verknüpft. Und wie sich herausgestellt hat, haben es selbst Disney-Prinzessinnen mit roten Haaren nicht leicht – das erzählte „Arielle, die Meerjungfrau“-Co-Regisseur Ron Clements anlässlich des 30. Geburtstags des Animations-Klassikers dem Magazin CinemaBlend.
Denn während Clements und sein Co-Drehbuchautor John Musker schon sehr früh entschieden hatten, dass Arielle rote Haare bekommen sollte, regte sich plötzlich Gegenwind aus eher unerwarteter Richtung: Der offizielle Spielzeug-Hersteller zum „Arielle“-Kinofilm von 1989, Tyco Toys, wollte sein Veto einlegen.
"Puppen mit roten Haaren verkaufen sich nicht!"
Laut Clements seien die Leute von Tyco Toys „entsetzt“ gewesen, als sie von den roten Haaren der Prinzessin erfuhren: „Sie sagten zu uns, ‚all unsere Studien [natürlich zum damaligen Zeitpunkt] zeigen, dass sich rothaarige Puppen noch nie verkauft haben. Sie verkaufen sich einfach nicht.‘“ Und da Tyco Toys die Puppen zu dem Film herstellen sollte, baten sie Disney um eine Änderung – doch die Antwort war klar: „Tut uns leid, aber sie wird ein Rotschopf sein.“
Doch es ging noch weiter: Zwar hatte sich Tyco Toys nicht durchsetzen können, doch die Verantwortlichen des Spielzeug-Herstellers gerieten so in Panik, dass sie einfach ihr eigenes Ding durchzogen und die erste Charge der offiziellen Arielle-Pupen zum Film einfach mir rotblonden statt mit knallroten Haaren produzierten. Und siehe da: Sie verkauften sich nicht!
Denn die Fans wollten eine Puppe haben, die genau so aussah wie die Arielle, die sie im Kino ins Herz geschlossen hatten. Also designte Tyco Toys die Puppe neu und verkaufte fortan eine rothaarige Arielle.
Merida, Anna aus "Die Eiskönigin" und Co: Alle rothaarig
Inzwischen haben sich die Zeiten zum Glück geändert, rote Haare werden zwar immer noch nicht von jedermann geliebt, doch man sieht diese Haarfarbe nun viel öfter – auch in Disney-Filmen, wo rothaarige Figuren überhaupt keine Seltenheit mehr sind.
Seit Arielle haben zum Beispiel auch Merida in „Merida - Legende der Highlands“, Jessie in den „Toy Story“-Filmen, Quasimodo in „Der Glöckner von Notre-Dame“, Anna in „Die Eiskönigin“, die Titelheldin in der Serie „Kim Possible“ und viele mehr rote Haare bekommen.
Warum hat Arielle rote Haare?
Doch warum hat man sich damals bei Arielle eigentlich für die roten Haare entschieden, die zu ihrem Markenzeichen werden sollten? Abgesehen davon, dass es einfach eine tolle Farbe ist, hat es auch zwei praktische Gründe, wie man auf dem offiziellen Disney-Blog nachlesen kann:
Zum einen ist Rot die Komplementärfarbe zu Grün und es stand bereits fest, dass Arielles Schwanzflosse grün werden sollte. Außerdem sind viele weitere Hintergründe in der Unterwasserwelt grünlich, Arielles rote Haare heben sich davor also besonders gut ab. Fun Fact: Die Farbe für Arielles Flosse wurde speziell für den Film gemischt und ist seitdem bei Disney als „Arielle-Grün“ bekannt.
Zum anderen hatte Disney gerade erst eine blonde Meerjungfrau auf der Leinwand gezeigt: Im Realfilm „Splash - Eine Jungfrau am Haken“ ist Daryl Hannah an der Seite von Tom Hanks als Meerjungfrau Madison mit blonder Mähne zu sehen. Arielle hat also auch deshalb rote Haare bekommen, um sich von der anderen populären Nixe aus dem Hause Disney zu unterscheiden.
"Arielle, die Meerjungfrau" bei Disney Plus
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