„The Room“ gilt häufig als schlechtester Film aller Zeiten, wobei diese Einschätzung natürlich aus zwei Gründen problematisch ist: Erstens ist es natürlich auch subjektiv, was denn nun einen schlechten (oder guten) Film ausmacht – und zweitens ist „The Room“ einfach wahnsinnig unterhaltsam.
Denn die geballte Inkompetenz – vom Drehbuch über die Inszenierung und das Schauspiel bis hin zu Schnitt und Musikuntermalung – sorgt bei „The Room“ einfach nur dafür, dass man sich mit dem Regiedebüt von Filmemacher, Millionär und Kultfigur Tommy Wiseau (Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion) prächtig amüsieren kann.
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Bei „Best F(r)iends“ ist das leider anders. Wie so oft zeigt sich, dass vor allem unabsichtlich schlechte Filme lustig sind, während hier allzu sehr auf den Kultstatus von „The Room“ gebaut wird, während die Macher vor allem in der zweiten Hälfte gleichzeitig versuchen, eine ernsthafte Geschichte zu erzählen.
Regie führt dabei Newcomer Justin MacGregor, der einen handwerklich zumindest kompetenten, aber leider auch deutlich weniger spaßigen Film abliefert. Drehbuchautor und Produzent ist Greg Sestero, der in „The Room“ als Mark zu sehen war, der beste Freund des von Wiseau gespielten Johnny, der eine Affäre mit Johnnys Frau Lisa (Juliette Danielle) beginnt.
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In „Best F(r)iends“ spielen Wiseau und Sestero nun erneut die Hauptrollen: Sestero als junger Herumtreiber Jon Kortina und Wiseau als exzentrischer Bestatter Harvey Lewis, der Jon als Assistenten aufnimmt und mit ihm gemeinsam einen Plan ausheckt, wie sie die Goldzähne verkaufen, die er in seinen vielen Berufsjahren gesammelt hat.
Die beiden werden zu besten Freunden, doch schließlich kommt es zum Bruch zwischen ihnen – das deutet ja auch der Titel schon an: „Friends“ bedeutet „Freunde“, aber „Fiends“ soviel wie „Dämonen“ oder „Feinde“.
Bei Netflix gibt es den in Sondervorstellungen in deutschen Kinos noch als langer Film mit Pause gezeigten „Best F(r)iends“ nun in zwei Hälften. Wenn ihr wissen wollt, wie die Geschichte von Jon und Harvey ausgeht, müsst ihr euch also „Best F(r)iends Volume 1“ und „Best F(r)iends Volume 2“ anschauen.
Und falls ihr übrigens mal „The Room“ richtig stilecht anschauen wollt: Anlässlich des Kinostarts zu „The Disaster Artist“, in dem James Franco die Entstehung von „The Room“ nachzeichnet, haben wir zusammengestellt, wie der Kultfilm bei Screenings in den USA geschaut wird:
So schaut ihr den Kult-Schrottfilm "The Room" RICHTIG