In „Flight“ manövriert der Pilot Whip Whitaker (Denzel Washington) ein Linien-Flugzeug nach einer verheerenden Fehlfunktion wagemutig zu einer kontrollierten Bruchlandung und rettet so fast allen Passagieren das Leben. Während er zunächst noch als Held gefeiert wird, gerät Whitaker bald in Bedrängnis, als herauskommt, dass er während des Flugs unter Alkoholeinfluss stand.
Der zweifach oscarnominierte Film wirkt dabei so authentisch und akkurat recherchiert, dass auch Zuschauer bei der erneuten TV-Ausstrahlung am heutigen 12. Januar 2020 um 22.30 Uhr auf Sat.1 den Eindruck bekommen dürften, dass ihm ein konkreter realer Fall zu Grunde liegt. Doch ist das wirklich so? Die Antwort darauf lautet eindeutig... jein!
"Flight" ist Fiktion ...
Anders als etwa in Clint Eastwoods Flugzeugabsturzdrama „Sully“ ist die Geschichte von „Flight“ grundsätzlich fiktiv. Das bekräftigte auch Regisseur Robert Zemeckis („Zurück in die Zukunft“, „Forrest Gump“) auf Nachfrage mehrfach.
Einen Piloten namens Whip Whitaker hat es nie gegeben. Und die spektakuläre Notlandung im Film inklusive der späteren Konsequenzen für Whitaker sind in dieser Form ebenfalls eine Erfindung – wenn auch keine ganz freie.
... und doch ein bisschen wahr
Die Handlung von „Flight“ stammt zwar gänzlich von Drehbuchautor John Gatins („Coach Carter“). Dennoch hat der beim Schreiben gleich mehrere reale Begebenheiten und Flugzeugfehlfunktionen der vergangenen Jahrzehnte mit einfließen lassen. Dabei hatte der Drehbuchautor zweifach eine lose Inspiration:
Zum einen bezieht sich Gatins auf das Leben des kanadischen Flugkapitäns Robert Piché, der 2001 einen Airbus 330 sicher notlandete, aber seinen Heldenstatus schnell aufgeben musste, weil die Presse später eine Jahre zurückliegende Haftstrafe wegen Drogenschmuggels enthüllte.
Und auch Whitakers sensationelles Flugmanöver, als er die Maschine kurz auf den Kopf dreht, um den Absturz zu stoppen, gab es tatsächlich schon einmal. Allerdings hatte die Aktion damals keinen Erfolg: Flug 261 von Alaska Airlines krachte im Jahr 2000 ungebremst vor Los Angeles in den Pazifik – alle Passagiere starben.
„Flight“ ist somit zwar fiktiv, jedoch sind nicht alle Aspekte gänzlich frei erfunden, sondern haben ihre Wurzeln tatsächlich in der Realität.