Seit zwei Staffeln feiern die Macher der Sky-Produktion „Babylon Berlin“ in ihrer Serie die Goldenen 20er-Jahre mit all ihren bunten Facetten. In der im September 1929 einsetzenden dritten Staffel ist die Metropole aber endgültig in Aufruhr. Ökonomie und Kultur, Politik und Unterwelt – alles befindet sich in radikalem Wandel.
Spekulation und Inflation zehren bereits an den Grundfesten der immer noch jungen Weimarer Republik. Wachsende Armut und Arbeitslosigkeit stehen in starkem Kontrast zu Exzess und Luxus des Nachtlebens und der nach wie vor überbordenden kreativen Energie der Stadt. Vor dieser Kulisse wirken die Verbrechen, denen Kommissar Gereon Rath (Volker Bruch) auf die Schliche kommt, erst recht düster.
Doch wie war das am Ende der Goldenen 20er-Jahre damals eigentlich wirklich? Wir haben einen Blick zurück geworfen...
1929: Der Anfang vom Ende
Der Kölner Kommissar Gereon Rath taucht in der ersten Staffel „Babylon Berlin“ in die wilde Hauptstadt des Jahres 1929 ein und wird – mal mehr, mal weniger – davon mitgerissen. Doch es ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. Der Polizist stößt schnell auf einen Strudel aus Gewalt, Korruption und Waffenhandel, der inmitten der krassen Gegensätze innerhalb der Gesellschaft immer größere Ausmaße annimmt.
Und tatsächlich fängt Tom Tykwers Serie „Babylon Berlin“ genau diese Stimmung sehr gut ein. Das Jahrzehnt ist am Ende und der Alltag in Deutschland ist nicht für jeden Menschen eine einzige Party. Nationalismus, Rassismus, Verbrechen und Tod sind schon jetzt allgegenwärtig, die Armut hat viele Menschen im Griff und verleitet zu Straftaten, Hass und Spielen um Macht.
Auch in den USA sind die 1920er-Jahre golden. Die Roaring Twenties enden allerdings am 24. Oktober 1929, der als Black Thursday in die Geschichte eingehen sollte und in Europa am darauffolgenden Tag zum Schwarzen Freitag wird. Damit sind auch in Deutschland die Goldenen 20er Geschichte.
Der Schwarze Freitag und seine Folgen
Nachdem die USA nach dem Ersten Weltkrieg einen Aufschwung erlebt hat, der zu hohen Löhnen, Überfluss und bahnbrechenden Erfindungen wie dem Tonfilm geführt haben, steuerte das Land nach und nach auf eine Krise zu. Die Spekulationsblase, die über die Jahre durch Kredite und immer neue Aktien weiter aufgeblasen wurde, drohte zu platzen. Und tat es letztlich auch...
Am 24. Oktober 1929 kommt es an der New Yorker Börse zu einem Crash des Dow Jones und damit zur Weltwirtschaftskrise. Anleger – darunter auch zahlreiche Privatpersonen auf der ganzen Welt – standen plötzlich vor Schuldenbergen. Die immer weiter steigenden Arbeitslosenzahlen machten die Situation für die Bevölkerung nicht einfacher.
Während 1932 Franklin D. Roosevelt in den USA mit dem New Deal die Wirtschaft wieder ankurbeln konnte, begann in Deutschland das dunkelste Kapitel der bisherigen Geschichte. Die Bevölkerung wählte die Nationalsozialisten an die Macht, die arbeitslosen Männer wurden zu Soldaten und Deutschland stürzte die ganze Welt ins Chaos.
Kommissar Rath und sein neuer Fall
Die dritte Staffel „Babylon Berlin“ spielt genau in diesem schicksalshaften letzten Jahr der Goldenen 20er. Der Börsencrash steht kurz davor, die Welt ist längst eine andere geworden.
Tatsächlich verschlägt es Rath für seinen neuen Fall an ein modernes Filmset – der Tonfilm erobert schließlich gerade die Leinwände der Welt. Der Polizist soll herausfinden, wieso die Schauspielerin Betty Winter bei den Dreharbeiten im Studio Babelsberg getötet wurde.
Die dritte Staffel von „Babylon Berlin“ läuft ab dem 24. Januar 2020 immer freitags um 20.15 Uhr in einer Doppelfolge auf Sky 1. Außerdem können die Episoden parallel dazu über Sky Go, On Demand und Sky Ticket gestreamt werden. Darüber hinaus gibt es jede Woche eine Preview der beiden folgenden Episoden. Alle Folgen am Stück können ab dem 21. Februar 2020 angeschaut werden. Dann steht dem ununterbrochenen Binge-Watching nichts mehr im Wege.