Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 50:
Gattaca (1997)
Regie: Andrew Niccol
Mit: Ethan Hawke, Uma Thurman, Jude Law
In Andrew Niccols Dystopie „Gattaca“ ist Perfektion kein Zufall mehr, denn hier entstehen Menschen gleichsam im Reagenzglas. Erbinformationen können auf Wunsch der Eltern verändert, einzelne Attribute hinzugefügt und Krankheiten ausgemerzt werden. Die neue Unterschicht bilden die natürlich gezeugten Menschen, die von der Bevölkerung fast spöttisch „Gotteskinder“ genannt werden, jedoch offiziell als invalid gelten. Perfektionismus als Ende der Menschlichkeit.
» "Gattaca" bei Amazon*
Niccols porträtiert in seinem Spielfilmdebüt eine Gesellschaft, in der Vollkommenheit gefordert wird und menschliche Makel zum Ausschluss aus der Elite führen. Er schaltet sich damit in die Debatte ein, die seit Jahren von Wissenschaftlern und Forscherinnen verschiedener Fachrichtungen geführt wird: Wohin führt uns die Genforschung? Mit der kompletten Entschlüsselung des menschlichen Erbguts beginnt auch ein dystopisches Szenario wie „Gattaca“ plötzlich im Bereich des Möglichen zu liegen.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 49:
Die unglaubliche Geschichte des Mr. C (1957)
Regie: Jack Arnold
Mit: Grant Williams, Randy Stuart, April Kent
„Die unglaubliche Geschichte des Mr. C“ ist der wohl beste Film des B-Movie-Auteurs Jack Arnold, der uns auch Genreperlen wie „Der Schrecken vom Amazonas“, „Gefahr aus dem Weltall“ und „Tarantula“ beschert hat: Nachdem er bei einem Bootsausflug in eine seltsame, möglicherweise radioaktive Wolke geraten ist, beginnt Scott Carey (Grant Williams) zu schrumpfen. Die Ärzte sind ratlos, die Entwicklung scheint unaufhaltsam...
» "Die unglaubliche Geschichte des Mr. C" bei Amazon*
Mit riesigen Kulissen und cleveren optischen Tricks werden die Größenverhältnisse ins rechte Licht gerückt, während Scott mit jedem Zentimeter Höhe an Selbstbewusstsein verliert und allmählich von einer Ehe- in eine allumfassende Sinnkrise und schließlich in akute Lebensgefahr gerät.
Wenn er als kleines Männchen den Telefonhörer abzunehmen versucht oder sich ein Puppenhaus einrichtet, ist das noch irgendwie amüsant, aber wenn er sich schließlich in einem Kampf auf Leben und Tod einer gemeinen Hausspinne erwehren muss, bleibt einem jeder Anflug von Lachen im Halse stecken. Denn ganz nebenbei ist Arnolds kleiner Film auch eine Studie über erschütterte Männlichkeit, Außenseitertum und existenzielle Ängste.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 48:
Wall-E (2008)
Regie: Andrew Stanton
Mit: Ben Burtt, Elissa Knight, Jeff Garlin
Spätestens mit Brad Birds großartigem „Ratatouille“ hatte die Trickfilmschmiede Pixar eindrucksvoll bewiesen, dass ihre Animationsfilme inzwischen in derselben Liga wie die großen Disney-Zeichentrick-Klassiker spielen – und erzählerisch ohnehin die allermeisten Spielfilme überflügeln. „WALL·E“ trat nur kurze Zeit später das schwere Erbe der sympathischen Ratte Remy an und Regisseur Andrew Stanton gelang mit seinem animierten Science-Fiction-Abenteuer gleich das nächste Pixar-Meisterstück. Er verzaubert sein Publikum mit 104 Minuten purem Hochgenusses für Jung und Alt!
» "Wall-E" bei Amazon*
» "Wall-E" bei Disney+*
„WALL·E“ bietet Witz, Herz, originelle Ideen und elegante Referenzen an andere Sci-Fi-Meisterwerke wie Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum“. Es gibt aber ebenso dystopische Elemente, die eine Interpretation von „WALL·E“ als clevere Konsum- und Kapitalismus-Reflektion nahelegen:
Der kleine Aufräumroboter Wall-E ist das letzte Wesen auf einer menschenleeren und vollständig zugemüllten Erde. Als er der Suchdrohne Eva begegnet und ihr schwer verliebt ins All folgt, trifft er dort auf die fettleibig-dekadenten Reste menschlicher Zivilisation, deren ökonomisch-ökologischer Sündenfall in unserer eigenen, heutigen Zeit stattgefunden hat.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 47:
Interstellar (2014)
Regie: Christopher Nolan
Mit: Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Jessica Chastain
Das Projekt „Interstellar“ hat Christopher Nolan von Steven Spielberg geerbt, der ursprünglich als Regisseur vorgesehen war, und tatsächlich wirkt die hochemotionale Weltraumoper ein bisschen so, als hätte die gefühlsbetonte Erzählweise des Schöpfers von „E.T.“ auf den sonst eher kühlen Briten abgefärbt.
» "Interstellar" bei Amazon*
Nolan beginnt sein 165-Millionen-Dollar-Epos als fast schon intimes Familiendrama, und die stärksten Szenen des Films sind jene, in denen dem zur Rettung der Menschheit in die Weiten des Alls aufgebrochenen Vater (Matthew McConaughey) die physikalische Kluft vor Augen geführt wird, die sich zwischen ihm und seinen sehr viel schneller alternden Kindern auf der Erde aufgetan hat. Aus komplizierten Theorien von Raumzeit und Wurmlöchern wird emotional zugängliches Blockbuster-Kino, das alle Sinne anspricht.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 46:
Star Trek 8: Der erste Kontakt (1996)
Regie: Jonathan Frakes
Mit: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner
In Fankreisen gilt als ungeschriebenes Gesetz, dass die „Star Trek“-Filme mit einer geraden Zahl wesentlich besser sind als die mit einer ungeraden Nummer versehenen Filme der Reihe – nimmt man den Reboot „Star Trek - Die Zukunft hat begonnen“ von J.J. Abrams (Teil 11) einmal aus. So stellt für uns auch der achte Film, „Star Trek - Der erste Kontakt“, den stärksten Film des Franchises dar.
» "Star Trek 8: Der erste Kontakt" bei Amazon*
Für Fans bietet das von Jonathan Frakes inszenierte Abenteuer des Raumschiffs Enterprise eine perfekte Weiterführung der Serie „Star Trek - Das nächste Jahrhundert“ und speziell der legendären Doppel-Episode „The Best Of Both Worlds“. Selbstironisch wird eine überaus düstere Story mit viel Liebe zum Detail (inklusive zahlreicher Gastauftritte) erzählt und mit den Borg die wohl unheimlichste Alien-Spezies aus dem gesamten Enterprise-Erzähluniversum als Antagonisten in Szene gesetzt.
Doch auch für Nicht-Fans ist „Star Trek - Der erste Kontakt“ ein rundum gelungener Science-Fiction-Film mit einer spannenden Handlung, einer großartigen Atmosphäre und reichlich Action. Wie schon in der Serie steht auch hier der Android Data (Brent Spiner) besonders im Vordergrund, über dessen Stärken und Schwächen wiederum die zeitlose philosophische Frage nach den Grenzen des Menschlichen aufgeworfen wird.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 45:
Der Mann, der zweimal lebte (1966)
Regie: John Frankenheimer
Mit: Rock Hudson, Frank Campanella, John Randolph
Regisseur John Frankenheimer macht in „Der Mann, der zweimal lebte“ dem alten Traum, mit einer neuen Identität noch einmal ganz von vorne anfangen zu können, einen düsteren Albtraum in kaltem Schwarz-Weiß, der noch düsterer und paranoider ausfällt als sein wenige Jahre zuvor entstandener Politthriller „Botschafter der Angst“.
» "Der Mann, der zweimal lebte" bei Amazon*
Ein Bankangestellter (John Randolph) aus New York nimmt die Dienste einer ominösen Firma in Anspruch, um ein neues Leben beginnen zu können. Er muss sich einer plastischen Operation unterziehen (nun: Rock Hudson!) und beginnt mit neuem Namen eine zweite Existenz als Künstler in Florida. Doch die vermeintliche Wiedergeburt mündet nur in ein weiteres, noch freudloseres und unfreieres Marionettendasein.
Die kritischen Töne gegen die konformistische Konsumgesellschaft fallen ebenso deutlich aus wie die expressionistisch stilisierten Bilder von Kameramann James Wong Howe: Der im Original ebenso schlicht wie vieldeutig „Seconds“ betitelte Film ist gerade deshalb so unbehaglich, weil sein Science-Fiction-Szenario so klarsichtig von den Schattenseiten der Gegenwart erzählt – und das gilt auch mehr als 50 Jahre nach seiner Premiere noch.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 44:
Ex Machina (2014)
Regie: Alex Garland
Mit: Alicia Vikander, Domhnall Gleeson, Oscar Isaac
Das Setting des beklemmenden Sci-Fi-Kammerspiels „Ex Machina“ ist denkbar simpel, aber auch gerade deshalb so effektiv: In einem Hightech-Bunker liefern sich der junge Programmierer Caleb (großartig: Domhnall Gleeson), sein Boss Nathan (noch großartiger: Oscar Isaac) und eine von Nathan geschaffene Künstliche Intelligenz (am großartigsten: Alicia Vikander) ein doppelbödiges Psycho-Triell sondergleichen, das inmitten der bedrohlich-elektrisierenden Stimmung und der perfekt durchgestylten Bilder von der ersten bis zur letzten Minute fesselt.
» "Ex Machina" bei Amazon*
Der bis dahin bereits als Schriftsteller („The Beach“) und Drehbuchautor („Sunshine“) gefeierte Alex Garland greift in seinem Regiedebüt auf sehr smarte Weise allerlei große Fragen auf, die das Genre schon länger umtreiben: Was macht den Menschen zum Menschen? Was unterscheidet ihn von einer Maschine? Und wo sollten eigentlich die Grenzen der Wissenschaft liegen? Indem er die unterkühlte Technik-Welt mit viel subtiler Emotion auflädt, spielt Garland bei der Behandlung der komplexen Themen geschickt mit Widersprüchen – für die er zum Glück keine simplen Lösungen aus dem Hut zaubert.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 43:
Die Zeitmaschine (1960)
Regie: George Pal
Mit: Rod Taylor, Alan Young, Yvette Mimieux
George Pals „Die Zeitmaschine“, eine Verfilmung von H.G. Wells‘ gleichnamigem Roman aus dem Jahre 1895, ist nicht nur einer der gelungensten Science-Fiction-Filme der 60er Jahre, sondern ein bis heute beeindruckender Klassiker, der das Untergenre des Zeitreisefilms begründete. Er besticht insbesondere durch die liebevolle Ausstattung (das Prunkstück ist die im Stil des viktorianischen Zeitalters gestaltete Zeitmaschine) und durch die beeindruckenden handgemachten Spezialeffekte.
» "Die Zeitmaschine" bei Amazon*
Der Wissenschaftler George (perfekt: Rod Taylor) reist von der Schwelle zum 20. Jahrhundert mit seiner Zeitmaschine in die Zukunft, erlebt drei Weltkriege und fährt immer weiter bis in das Jahr 802.701 hinein. Dort findet er ein scheinbares Paradies vor, in dem die sanften Eloi leben. George rettet die schöne Weena (Yvette Mimieux) vor dem Ertrinken, nachdem sonst niemand eingreift. Doch dies ist nicht das einzig Seltsame an diesem Ort: Bücher zerfallen zu Staub und im Untergrund leben die affenähnlichen Morlocks, die Maschinen bedienen können und die Eloi unter ihrer Kontrolle haben.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 42:
THX 1138 (1971)
Regie: George Lucas
Mit: Robert Duvall, Donald Pleasence, Don Pedro Colley
„THX 1138“ ist das Spielfilmdebüt von „Star Wars“-Schöpfer George Lucas, doch dieser Erstling, der auf Lucas‘ experimentellem Kurzfilm „THX 1138:4EB (Electronic Labyrinth)“ basiert, fällt weitaus düsterer aus als die epochale Sternenkriegs-Saga, denn der Miterfinder des Blockbuster-Kinos war einst ein sehr kritischer Filmemacher. „THX 1138“ glänzt durch einen zeitlos minimalistischen Look, der dazu beigetragen hat, dass dieser Film weit besser als viele andere Sci-Fi-Filme der Zeit gealtert ist.
Lucas zeigt eine vollkommen rationalisierte und mechanisierte Welt, in der die Menschen ähnlich wie in Fritz Langs „Metropolis“ in einem unterirdischen Komplex wohnen, aus dem sie nicht herausdürfen. Es zählt allein die Funktionalität, echte menschliche Regungen sind tabu und können mit der „Zerstörung“ geahndet werden. Alle Menschen sind gezwungen, Drogen zu nehmen, die ihre Leistungsfähigkeit steigern und gleichzeitig ihre Emotionen und ihren Sexualtrieb dämpfen.
THX 1138 (Robert Duvall) ist der Name eines Arbeiters, der zusammen mit seiner Mitbewohnerin LUH 3417 (Maggie McOmie) heimlich die Medikamente absetzt. Die beiden entwickeln langsam Gefühle füreinander, haben Sex miteinander und versuchen anschließend, aus der streng bewachten unterirdischen Stadt zu entkommen.
Die besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten – Platz 41:
Terminator (1984)
Regie: James Cameron
Mit: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Michael Biehn
Sechs „Terminator“-Filme gibt es mittlerweile sowie die unterschätzte TV-Serie „Terminator: The Sarah Connor Chronicles“. Der stärkste Film der Reihe ist und bleibt „Terminator 2“, der für uns beste Actionfilm aller Zeiten. Aber sein Vorgänger „Terminator“ ist unter Science-Fiction-Gesichtspunkten fast ebenbürtig, auch wenn Regisseur James Cameron hier trotz zweier Szenen, die einen kurzen Ausblick in eine apokalyptische Zukunft liefern, auf eine eher elliptische Erzählweise zurückgreift.
» "Terminator" bei Amazon*
Der Zuschauer braucht schon die düsteren Geschichten von Kyle Reese (Michael Biehn), um sich ein vollständiges Bild machen zu können. Wie in keinem anderen Teil der Reihe wird mit dem großen Sci-Fi-Motiv der Zeitreise gespielt und so geschickt ein filmisches Universum konstruiert, dessen logische Reflektion einem schon ziemliches Kopfzerbrechen bereiten kann.
Vor allem ist Camerons vor dem Hintergrund der Angst vor einem Atomkrieg entstandener Science-Fiction-Actioner aber ein unglaublich spannender, erstklassig inszenierter Genre-Film mit Arnold Schwarzenegger in seiner Kultrolle als wortkarge Tötungsmaschine aus der Zukunft.
Weiter geht's auf der nächsten Seite mit den Plätzen 40 bis 31...
*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.