Dass es so lange gedauert hat, bis „The Kindness Of Strangers – Kleine Wunder unter Fremden“ nach seiner Weltpremiere als Eröffnungsfilm der Berlinale 2019 auch regulär in die Kinos kommt, ist nur logisch. Es ist einfach ein Film für die dunkle Jahreszeit, der einem im Kino das Herz wärmt, während einem draußen der Arsch abfriert. Und zwar nicht nur, weil es so kalt ist, sondern auch, weil die Menschen in der Großstadt einfach nicht mehr füreinander da sind. Und so wurde den Sommer über eben abgewartet, um das winterliche Manhattan-Märchen nun pünktlich zur Vorweihnachtszeit in die deutschen Kinos zu bringen.
Darum geht’s: Die zweifache Mutter Clara (Zoe Kazan) flieht mit ihren zwei Söhnen vor ihrem schlagenden Ehemann nach New York. Dort hält sie sich zunächst mit dem Stehlen von Horsd'œuvres über Wasser, während die Familie im kalten Auto übernachten. Aber dann begegnet Clara schließlich der titelgebenden „Güte der Fremden“: Nicht nur Alice (Andrea Riseborough), eine in einer Suppenküche arbeitende Krankenschwester, hilft ihr, auch der gerade aus dem Knast entlassende Restaurantleiter Marc (Tahar Rahim) greift ihr unter die Arme, indem er sie und ihre Söhne bei sich wohnen lässt. Doch noch ist nicht alles gut, denn der prügelnde Cop Richard (Esben Smed) ist seiner Ehefrau bereits dicht auf den Fernsen...
Das sagen wir zum Film: Wir haben den Film auf der Berlinale bereits gesehen und dort hat er uns gar nicht zugesagt. Statt herzerwärmend fanden wir ihn eher klischeehaft und künstlich. Was gerade deshalb so schade ist, weil das Anliegen des Films eigentlich so unterstützenswert und der Weihnachtszeit angemessen erscheint. Unser Fazit: „Ein überzuckertes Manhattan-Märchen, das sich von Klischee zu Klischee hangelt und dessen Protagonisten sich trotz ihrer harschen Schicksale nicht für einen Moment wie tatsächliche Menschen aus Fleisch und Blut anfühlen.“
„The Kindness Of Strangers – Kleine Wunder unter Fremden“ – passend zur Adventszeit – am 12. Dezember 2019 in den deutschen Kinos.
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