Das Rolling Stone Magazine hat sie 2010 zur besten Sängerin aller Zeiten gewählt! 40 Jahre davor war die Königin des Soul Aretha Franklin gerade auf dem Zenit ihrer Karriere angelangt, als sich die Tochter eines Baptistenpfarrers entschied, wieder zu ihren Wurzeln zurückzukehren und bei zwei vergleichsweise intimen Konzerten in einer kleinen Kirche ein Album vor Live-Publikum aufzunehmen. Das Ergebnis war „Amazing Grace“, das bis heute meistverkaufte Gospelalbum aller Zeiten! Ebenfalls damals dabei war auch der spätere zweifache Oscarpreisträger Sydney Pollack („Jenseits von Afrika“), der zu Beginn seiner Karriere den Auftrag bekommen hatte, die Auftritte für ein TV-Special mitzufilmen. Aber dann waren Bild und Ton nicht synchron – und weil das damals nicht so ohne Weiteres zu beheben war, landete das Material erst einmal für viele Jahre in irgendeinem Archiv.
Erst 2007, also ein Jahr vor seinem Tod, gab Sydney Pollack die Aufnahmen an den Filmemacher Alan Elliott weiter, der sich dann auch sofort daran machte, die technischen Probleme von damals zu beseitigen. Aber wie sich hinterher herausstellte, war das noch die geringste Herausforderung bei dem Projekt, „Aretha Franklin: Amazing Grace“ doch noch auf die Leinwand zu bringen. Denn aus irgendeinem Grund, der bis heute nicht ganz klar ist, weigerte sich Aretha Franklin, dem Projekt ihre Zustimmung zu geben – und so dauerte es noch einmal mehr als zehn Jahre, bis die Erben der Sängerin nach ihrem Tod im August 2018 die Erlaubnis erteilten, den Konzertfilm aufzuführen. Wir haben den Film bereits im vergangenen Februar auf der Berlinale gesehen und was sollen wir sagen – nach den zwei ekstatischen Soul-Stunden bleibt einem eigentlich nur ein Urteil: Gott existiert und ihr Name ist Aretha Franklin!
Nach all dem Hin und Her startet „Aretha Franklin: Amazing Grace“ am 28. November 2019 – mit fast einem halben Jahrhundert Verspätung – in den deutschen Kinos.
Aretha Franklin: Amazing Grace