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    Nach "Salazars Rache": Ist "Fluch der Karibik" am Ende?

    Obwohl Jack Sparrow für viele noch immer Kult ist, scheint der „Fluch der Karibik“-Reihe nach „Pirates Of The Caribbean 5: Salazars Rache“ einfach der Wind in den Segeln zu fehlen. Gibt es eine Zukunft für den ulkigen Piraten und seine Kumpanen?

    Disney

    Pirates Of The Caribbean 5: Salazars Rache“ war 2017 der letzte Teil der 2003 mit dem ersten „Fluch der Karibik“ begonnenen Filmreihe. Und obwohl Jack Sparrow (Johnny Depp) zwischenzeitlich zur Kultfigur avancierte und die gesamte Filmreihe über viereinhalb Milliarden Dollar weltweit einspielte, ist ihre Zukunft momentan mehr als ungewiss. Für „Fluch der Karibik 6“ steht es nicht zum Besten, und zwar aus folgenden Gründen: 

    Sinkende Besucherzahlen

    Erfolg oder Misserfolg eines Films zu analysieren, ist nicht immer einfach. Häufig aber gilt für die Produzenten noch immer ein guter Kinolauf auf dem nordamerikanischen Markt, auch „Domestic Market“ genannt, als Garant für den finalen Erfolg. Und in dieser Hinsicht sind die Zahlen der „Fluch der Karibik“-Reihe seit Jahren rückläufig. Seit dem mit etwa 423 Millionen Dollar erfolgreichsten „Pirates Of The Caribbean: Fluch der Karibik 2“ versanken die nordamerikanischen Einspielergebnisse immer weiter im Sumpf und erreichten bei „Pirates Of The Caribbean 5: Salazars Rache“ mit etwa 173 Millionen Dollar ihren absoluten Tiefpunkt – in Anbetracht von horrenden Produktionskosten von weit über 200 Millionen Dollar ein wenig zufriedenstellendes Ergebnis.

    Die Kritiken

    Und auch das Kritiker-Echo ließ immer weiter nach: Kam der erste Film der Reihe noch sehr gut an – unter anderem auch bei uns – gelang den Fortsetzung nie wirklich der Sprung über das Mittelmaß hinaus. Zum Vergleich: „Fluch der Karibik“ hat auf der Kritiker-Plattform Rotten Tomatoes mit einer Wertung von 79% noch eine sogenannte „Certified Fresh“-Einstufung. Insbesondere die letzten beiden Teile, „Fremde Gezeiten“ und eben „Salazars Rache“, sind mit 33% und 29% allerdings weit von einer positiven Wertung entfernt.

    Das altbewährte Schema

    Was die beiden letzten Abenteuer der Piraten-Saga außerdem deutlich machen, ist der immergleiche Ablauf der Geschichte: Dem Kult-Wirrkopf Jack Sparrow wird ein mehr oder weniger austauschbares Pärchen – in „Salazars Rache“ etwa Brenton Thwaites und Kaya Scodelario – zur Seite gestellt, das irgendeine Mission zu erfüllen hat, auf dem Weg dorthin vermutlich mehrmals gefangen genommen wird und ansonsten mehr das Hintergrundwerk für den eigentlichen Star der Reihe ist, der ihnen betrunken in den Weg torkelt und immer irgendwie den richtigen Riecher zu haben scheint, wenn es darum geht, auch die brenzligsten Situationen unbeschadet zu überstehen.

    Und dann gibt es noch untote Piraten und einen Schatz. Das funktioniert für eine Weile, aber irgendwann sind Kritiker ebenso wie Fans der Sache einfach überdrüssig. Und wenn dann noch das Zugpferd abhandenkommt, sieht es erst recht schlecht aus… 

    Johnny Depp ist raus

    Danach sieht es momentan bei „Fluch der Karibik“ aus: Johnny Depp wird, sollte „Fluch der Karibik 6“ denn überhaupt kommen, seinen Part als Jack Sparrow wohl nicht noch einmal übernehmen. Kontroversen aus Depps Privatleben – etwa die Vorwürfe der häuslichen Gewalt durch seine Ex-Frau Amber Heard - und seinem Verhalten bei Dreharbeiten, von unprofessionellen Trödeleien bis zum angeblichen Angriff auf ein Crewmitglied, führen bei den Studios zu Zweifeln, ob seine Besetzung statt den erhofften Millionen an der Kinokasse nicht eher einen öffentlichen Aufschrei nach sich zieht, wie etwa im Falle von „Phantastische Tierwesen 3“.

    Fliegt Johnny Depp wegen neuer Vorwürfe aus "Phantastische Tierwesen 3"?

    Die „Fluch der Karibik“-Reihe hat nach aktuellem Stand also ihr Zugpferd verloren und bräuchte ein Reboot nicht nur mit jeder Menge frischen Ideen, sondern auch mit neuen Helden. Die sollten ursprünglich zwei neue Autoren an den Start bringen – die allerdings vor kurzem wieder abgesprungen sind.

    Rettet der Original-Autor „Fluch der Karibik 6“?

    Bisher sollten die „Deadpool“-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick das Drehbuch für Teil sechs schreiben. Disney-Produktionschef Sean Bailey sprach sogar begeistert von „neuer Energie und Lebendigkeit“ und einem „Tritt in den Hintern“ für die Filmreihe. Doch im März 2019 wurde bekannt, dass beide Autoren nicht mehr an Bord sind. Nun sieht es so aus, als würde Terry Rossio die Schreibarbeit übernehmen, der bereits am Skript des ersten Films mitarbeitete und auch an jedem folgenden Teil beteiligt war. Demnach kann man also nicht gerade von frischem Blut sprechen – aber immerhin kann man Rossio ein Reboot zutrauen, mit dem den Sensibilitäten der langjährigen Fans Rechnung getragen wird.

    Ob „Fluch der Karibik 6“ wirklich noch kommt, steht derzeit in den Sternen. Nach Johnny Depps Wegfall wird sich die Reihe auf jeden Fall neu orientieren müssen, um ihre Fans nicht zu verlieren (und im Idealfall neue zu gewinnen). Von denen haben einige – etwa 20.000 – bereits eine Petition angestrengt, mit der sie die erneute Besetzung Depps fordern. Warum auch nicht. Die Chancen auf einen Erfolg dürften aber ähnlich stehen wie in jüngster Vergangenheit auch bei ähnlichen Initiativen zu „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ und der achten Staffel von „Game Of Thrones“. 

    „Pirates Of The Caribbean 5: Salazars Rache“ läuft am heutigen Sonntag, dem 8. September 2019, um 20.15 Uhr auf ProSieben. 

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