„Der Pate II“, „Aliens“, „Terminator 2“: Die Top-Liste der herausragenden Fortsetzungen von Kultfilmen ist verdammt kurz. Es ist generell erst einmal eine schlechte Idee, Kult wiederholen zu wollen. Wer hatte bloß die verrückte Idee, das Publikum mit Filmen wie „Basic Instinct 2“, „Highlander II“, „Speed 2“ oder den „Der weiße Hai“-Sequels zu traktieren? Und David Finchers Kultfilm „Fight Club“ (1999) mit Brad Pitt, Edward Norton und Helena Bonham Carter? Der wird nach aktueller Lage nicht fortgesetzt, obwohl Buchautor Chuck Palahniuk („Flug 2039“) genau das 2015 getan hat. Der Schriftsteller und Journalist setzte vor vier Jahren sein furioses 1996er Romandebüt „Fight Club“ mit „Fight Club 2 – Tyler Durden lebt“ fort. Jedoch nicht in Form eines klassischen Romans, sondern als Graphic Novel (mit Illustrationen von Cameron Stewart).
Darum geht’s in “Fight Club 2“ und “Fight Club 3“
„Fight Club 2“ spielt zehn Jahre nach dem Ende des Fight Clubs. Erzähler Sebastian führt immer noch eine dysfunktionale Beziehung mit Marla Singer und versinkt in der Routine des Alltags – bis Tyler Durden wieder in seinem Unterbewusstsein auftaucht und Chaos verbreitet. 2019 erschien sogar noch „Fight Club 3“ – wieder in der Kombination Palahniuk (Text) und Stewart (Zeichnungen). Darin bringt Marla ihr zweites Kind zur Welt – der Vater ist jedoch nicht Sebastian, sondern sein Alter Ego Tyler Durden. Wollen wir das wirklich alles auf der großen Leinwand sehen? „Ich musste das Sequel von ‚Fight Club‘ als Graphic Novel umsetzen, weil die Leute der Geschichte als Film oder Buch nie eine echte Chance gegeben hätten. Deshalb brauchte ich eine dritte Form von Medium“, sagte uns Palahniuk im August bei der CCXP in Köln im Interview.
David Fincher winkt dankend ab
„Fight Club“-Regisseur Davin Fincher („Gone Girl“, „Sieben“) hat jedenfalls keine Lust weiterzumachen. Der Filmemacher hegt keinerlei Pläne für eine Verfilmung von Palahniuks Sequels. Palahniuk: „Fincher hat mal darüber gesprochen, etwas anderes aus dem Material machen zu wollen. Aber er sprach niemals davon, ein Sequel zu drehen. Wir belassen es dabei.“ Während Brad Pitt nach der Veröffentlichung der Graphic Novel zumindest vages Interesse an einer Verfilmung gezeigt habe, wollte Edward Norton absolut nichts davon wissen. Er habe sich ein wenig aus dem Rampenlicht zurückgezogen und fühle sich dort sehr wohl.
An der Kinokasse tat sich das sperrig-unbequeme Thriller-Drama „Fight Club“ zunächst schwer, wurde aber durch überragende Mundpropaganda zumindest in Deutschland mit 1,07 Millionen Besuchern ein kleiner Hit. In Nordamerika spielte die 63 Millionen Dollar teure Gesellschaftssatire nur 37 Millionen wieder ein. Letztendlich kam Finchers Meisterwerk weltweit mit Kino-Einnahmen in Höhe von 100,8 Millionen Dollar aus der Flopzone.
Fight Club„Fight Club“ läuft am Freitag, 23. August 2019 um 22.05 Uhr im Free-TV bei RTL II.