1996 gründete Roger Ailes den konservativen TV-Sender Fox News, der heute auch als Haussender von Donald Trump gilt. 20 Jahre lang war der ehemalige Medienberater von Richard Nixon, Ronald Reagan und George Bush sr. CEO der TV-Station, bis er dieses Amt schließlich niederlegte, weil ihm von mehreren Fox-News-Mitarbeiterinnen schwere sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde. 2017 verstarb Ailes.
Mit „Bombshell“ erwartet uns Ende des Jahres ein Film über diesen Skandal. Und allein schon die lange Liste an prominenten Namen, die an diesem Projekt beteiligt sind, lässt aufhorchen. Roger Ailes wird nämlich von John Lithgow („Friedhof der Kuscheltiere“) verkörpert, Gretchen Carlson und Megyn Kelly, zwei der Frauen, die den Senderboss anklagten, von Nicole Kidman und Charlize Theron. Weiterhin an Bord sind Margot Robbie, die eine fiktive Fox-News-Angestellte spielt, Allison Janney (Oscar für „I, Tonya“) als Ailes‘ Anwältin sowie Malcolm McDowell (Hauptdarsteller von „Uhrwerk Orange“) als Medienmogul Rupert Murdoch.
Darum ist "Bombshell" ein heißer Oscar-Kandidat
Allein das brandaktuelle Thema von „Bombshell“, der übrigens von „Austin Powers“-Regisseurs Jay Roach inszeniert wurde, schreit schon förmlich nach Oscars. Dazu kommt die Besetzung, die mit Oscar-Erfahrung en masse daherkommt – Nicole Kidman gewann 2003 für „The Hours“, Charlize Theron 2004 für „Monster“, Allison Janney 2018 für „I, Tonya“ und John Lithgow (für „Garp und wie er die Welt sah“ und „Zeit der Zärtlichkeit“) sowie Margot Robbie (ebenfalls für „I, Tonya“) waren immerhin bereits für Academy Awards nominiert.
Mindestens genauso vielversprechend dürfte allerdings Drehbuchautor Charles Randolph sein, der für sein Drehbuch zu „The Big Short“, das er zusammen mit Regisseur Adam McKay schrieb, 2016 einen Oscar erhielt.
Auch bei Studio Lionsgate wird man vermutlich schon Goldjungen-Luft schnuppern – weshalb man sich mit dem 20. Dezember 2019 einen perfekten US-Starttermin für „Bombshell“ mitten in der heißen Phase der Award-Saison ausgesucht hat. Wann wir den Film hierzulande zu sehen bekommen, steht aber leider noch nicht fest.
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