Vorbilder: "Atomic Blonde" und "Kingsman"
Wie in der Einleitung bereits angeschnitten, wird uns bei unserem Besuch des „Charlie’s Angels“-Sets mehrfach bestätigt, dass uns eine zeitgemäße Version erwartet, die sich deutlich von den letzten beiden Kinofilmen unterscheidet. Im Gegensatz zu eben jenen soll der neue Film näher an der Realität liegen und weniger auf ausgelassene Lacher sowie Over-the-Top-Spaß ausgelegt sein. Oder um es mit den Worten von Chris Pang zu sagen: Uns erwartet ein „neues und geupdatetes ‚3 Engel für Charlie‘ 2.0. Die 2019er Version.“
Und das bedeutet auch, dass wir nicht sehen werden, wie Kristen Stewart und Co. bei Martial-Arts-Kämpfen gefühlt drei Meter hoch springen, sich fünf Mal um die eigene Achse drehen und danach zehn Sekunden in der Luft stehen, bevor sie ihre Gegner mit einem Tritt durch den Raum schleudern, wie es noch bei Cameron Diaz, Lucy Liu und Drew Barrymore der Fall war. Stattdessen hat sich Elizabeth Banks für die Actionszenen sehr aktuelle Vorbilder ausgesucht.
Eine große Inspiration sei zum Beispiel „Atomic Blonde“ mit Charlize Theron gewesen, der ebenfalls in Babelsberg gedreht wurde. „Ganz zu Beginn des Trainings sagte ich, dass die Kämpfe wirklich wehtun sollen und sie [die Engel] keine Superhelden sind. Es sind keine Kämpfe wie bei den Avengers, die sich auf ihre Anzüge verlassen. Sie werden wirklich verdroschen“, so Elizabeth Banks. Im Vergleich zu „Atomic Blonde“ solle es aber auf jeden Fall weniger Blut geben. Logisch, der Film von „John Wick“-Regisseur David Leitch erhielt ja auch ein R-Rating bzw. hierzulande eine FSK-16-Freigabe – mit „3 Engel für Charlie“ wird höchstwahrscheinlich auf PG-13 bzw. FSK 12 geschielt.
Ein weiteres Vorbild sei zudem „Kingsman: The Secret Service“ gewesen, der 2015 ebenfalls durch eine sehr eigene, dynamische Inszenierung der Actionszenen hervorstach. Allerdings meint Banks damit nicht nur diesen Aspekt von Matthew Vaughns Comic-Adaption: „Der Film ist eine großartige Überspitzung von Bond-artigen Filmen […] Und man kann keinen internationalen ‚Charlie’s Angels‘ machen, ohne sich vor den typischen Tropen der großartigen Spionagefilme zu verneigen. Das werden wir definitiv tun. […] Die Traditionen, mit denen sich Spione in der heutigen Zeit konfrontiert sehen – das ist etwas, womit wir genauso wie ‚Kingsman‘, herumspielen.“