Wenn es um dokumentarische Kriegsfilme im Comic-Look geht, denken Filmkenner wohl zuallererst an „Waltz with Bashir“. Die herausragende israelische Biografie von Ari Folman löste bei Kritikern Begeisterung aus und ist bis heute der einzige Animationsfilm, der bei den Oscars jemals als Bester fremdsprachiger Film nominiert war. Der Trailer zu „Another Day of Life“ weckt Erinnerungen an „Waltz with Bashir“, auch wenn der Kriegsschauplatz ein anderer ist.
Darum geht es in "Another Day of Life"
„Another Day of Life“ basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman des berühmten polnischen Journalisten und Schriftstellers Ryszard Kapuściński. Mit 43 Jahren arbeitet er in einer Warschauer Presseagentur, als er sich dazu entscheidet über den Bürgerkrieg in Angola zu berichten, der das Land am Vorabend der Unabhängigkeit im Jahr 1975 ins Chaos stürzt. Ryszard ist sich zwar bewusst, welches Grauen der Krieg hervorrufen kann, doch die Zustände vor Ort sind noch schrecklicher als gedacht. Was der Reporter auf dieser Reise erlebt, verändert ihn nachhaltig. Er legt seine journalistische Objektivität ab und wird zum Schriftsteller, der sehr persönlich über seine individuellen Erlebnisse berichtet.
Neben den animierten Sequenzen, die im Trailer zu sehen sind, enthält „Another Day of Life“ auch echte Interviews. Weggefährten des mittlerweile verstorbenen Ryszard Kapuściński sprechen über die realen Schrecken des angolanischen Bürgerkrieges. Die Verschmelzung von Animation und Dokumentation ist ein weiterer Aspekt, den der Kriegsfilm mit „Waltz with Bashir“ gemeinsam hat. Stilistisch erinnert die Romanverfilmung von Raúl de la Fuente und Damian Nenow hingegen mehr an einen typischen Comic-Look mit starken Konturen und kräftigen Farben als an das doch eher unkonventionell gezeichnete israelische Filmvorbild.
„Another Day of Life“ läuft ab dem 4. April 2019 in den deutschen Kinos.