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    "Alita: Battle Angel" läuft besser als gedacht - aber auch gut genug, um Teil 2 zu sichern?

    Das von James Cameron produzierte Sci-Fi-Abenteuer sollte laut Box-Office-Experten der erste Megaflop 2019 werden. Doch das Publikum bescherte „Alita: Battle Angel“ nach durchwachsenen Kritiken zumindest einen Hoffnungsschimmer auf eine Fortsetzung.

    Twentieth Century Fox

    Die Box-Office-Prognose für „Alita: Battle Angel“ sah alles andere als rosig aus: The Wrap prognostizierte für das erste Fünf-Tage-Wochenende in Nordamerika Einnahmen von gerade einmal 25 Millionen Dollar — geradezu mickrig, wenn man die Produktionskosten von 170 Millionen Dollar bedenkt. Das finale Einspielergebnis für die USA und Kanada sollte demnach zwischen 45 und 50 Millionen Dollar liegen.

    So schlimm kam es für Robert Rodriguez‘ Manga-Adaption letztlich nicht, hält sie nach sechs Tagen doch immerhin schon bei 47 Millionen Dollar (weltweit bei 151 Millionen). Aber wie wahrscheinlich ist es, dass „Alita: Battle Angel“ tatsächlich noch zu einem Sleeper-Hit wird und die geplante Fortsetzung wirklich noch kommt?

    Box-Office: So viel braucht "Alita"

    Die Kosten für die Planung, die Dreharbeiten sowie die Post-Produktion eines Films wieder reinzubringen, ist die eine Sache. Um aber auch tatsächlich schwarze Zahlen zu schreiben, eine ganz andere. Zusätzlich muss nämlich bedacht werden, dass die Werbekampagnen derart großer Produktionen ebenfalls ein regelrechtes Vermögen verschlingen – hier rechnen US-Medien wie der Hollywood Reporter mit mehr als 100 Millionen Dollar für das weltweite Marketing. Hinzu kommt, dass selbst wenn „Alita“ im nicht zu unterschätzenden chinesischen Markt ein Hit wird, dem US-Verleiher ein Anteil von nur 25 Prozent (statt der üblichen 50 Prozent) bleibt.

    Um den Break-Even-Point zu erreichen, also jenen Wert, ab dem man letztlich tatsächlich Gewinn macht, sind laut Verleiher Fox „nur“ 375 Millionen Dollar nötig, die meisten Medien widersprechen allerdings und gehen aus ihren Erfahrungen eher von 450 bis 500 Millionen Dollar. Und das dürfte, auch wenn „Alita“ besser als erwartet angelaufen ist, nicht leicht werden.

    Hoffnung auf Asien

    Während der Film in den USA mit 28,5 Millionen Dollar (33,5 Millionen für vier Tage) das schwächste President’s-Day-Wochenende seit 15 Jahren anführte, musste sich „Alita“ in Deutschland an seinem ersten Wochenende mit 203.000 Zuschauern (221.000 inklusive Previews) dem eine Woche zuvor gestarteten „Drachenzähmen leicht gemacht 3“ (323.000 Zuschauer, 1,2 Millionen gesamt) geschlagen geben. Das dritte Abenteuer um die Drachenreiter von Berk gibt es ab dem 22. Februar 2019 außerdem auch in den Vereinigten Staaten zu sehen, was „Alita“ das Leben nicht gerade leichter macht. Die Wochenend-Prognose von Box Office Mojo für „Alita“ liegt bei 14,8 Millionen Dollar (von Freitag bis Sonntag), wohingegen „Drachenzähmen leicht gemacht 3“ mit 44 Millionen eingeschätzt wird. Bezogen auf das Drei-Tage-Wochenende würde „Alita“ knapp 50 Prozent verlieren und am Sonntagabend dann rund 63 Millionen Dollar eingespielt haben.

    Fox hofft deswegen vor allem auf einen Erfolg im asiatischen Raum, sowohl in Japan als auch in China startet „Alita: Battle Angel“ nämlich erst am 22. Februar. Die chinesischen Ticket-App-Experten von Maoyan rechnen für „Alita“ mit Einnahmen von rund 45 Millionen Dollar für das erste Wochenende. Und es wäre keineswegs der erste US-Blockbuster, der sich in Fernost als besonders profitabel herausstellt. Nachdem beispielsweise Steven Spielbergs ebenfalls mit wilden Animationen auftrumpfender „Ready Player One“ in China satte 218 Millionen Dollar einspielte, haben die asiatischen Zuschauer zuletzt auch „Bumblebee“ (China-Einspiel: 169 Millionen Dollar) wieder auf Kurs gebracht. Das „Transformers“-Spin-off startete im Reich der Mitte mit 58 Millionen Dollar. Warum also auch nicht „Alita“, selbst wenn er mit dieser Start-Prognose unter den beiden Beispielen liegen wird? Dass ein China-Hit allerdings nicht die automatische Rettung eines im Rest der Welt gescheiterten Blockbusters bedeutet, zeigte vor einigen Jahren „Warcraft“. Die Videospiel-Verfilmung spielte damals 213 seiner 433 Millionen Dollar allein in China ein – bei reinen Produktionskosten von 160 Millionen Dollar.

    Twentieth Century Fox

    Fans als treibende Kraft

    Bei Kritikern wurde „Alita: Battle Angel“ mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Mit Werten von 59 Prozent auf der Kritikerplattform Rotten Tomatoes sowie einem Metacritic-Score von 54 kommt die Manga-Verfilmung kaum über Durchschnitt. Was dem Film allerdings auch in wirtschaftlicher Hinsicht helfen dürfte, ist das Kinopublikum, das die Manga-Heldin mit den großen Augen anscheinend in sein Herz geschlossen hat:

    Mit einem IMDb-Rating von 7,6 liegt „Alita: Battle Angel“ nach 41.100 Stimmen (Stand: 22. Februar 2019) immerhin über vergleichbaren Filmen wie dem siebenfach oscarnominierten Superheldenfilm „Black Panther“, darüber hinaus ist aber vor allem die Diskrepanz auf Rotten Tomatoes bemerkenswert. Den 59 Prozent der Kritikergemeinschaft stehen auf Publikumsseite nämlich satte 94 Prozent und eine unglaubliche Durchschnittswertung (4,6 von 5 Punkten) gegenüber. Auf der führenden chinesischen Kritikenseite Douban hat „Alita“ einen sehr guten Score von 7,5/10, nur knapp hinter dem chinesischen Mega-Blockbuster „The Wandering Earth“ (7,9/10). Auch wir hatten Spaß daran, die faszinierende Welt von Iron City gemeinsam mit dem liebenswert-naiven Kriegerengel zu entdecken und vergaben für die bildgewaltige Manga-Verfilmung mit einer großen Portion Herz 3,5 von 5 Sterne:

    Alita: Battle Angel

    Auch für „Avatar – Aufbruch nach Pandora“, der bis heute der mit Abstand erfolgreichste Film aller Zeiten ist (Einspiel: 2,79 Milliarden Dollar), wurden anfangs keine Rekordzahlen versprochen. Der Film entwickelte sich erst nach und nach zum Box-Office-Phänomen – die Tage sind also auch für „Alita“ noch nicht gezählt. Während Kritiker zwar oft das Zünglein an der Waage sind, sind die (zum Großteil begeisterten) Kinozuschauer allerdings in der klaren Überzahl. Fans des Films, die für den Film gleich mehrmals ins Kino gehen und ihn auch ihren Freunden und Bekannten empfehlen, könnten ebenfalls entscheidend dafür sein, ob es schließlich zu einer Fortsetzung kommen wird. Zudem sollte, wenn der Film dann einmal aus den Kinos raus ist, nicht zu schnell abgerechnet werden. Wenige Monate später folgt dann nämlich noch die Auswertung fürs Heimkino, die „Alita“ ebenfalls noch einmal einen Schub verpassen könnten.

    Das wissen wir über "Alita 2"

    Achtung, es folgen Spoiler zum Ende von „Alita: Battle Angel“.

    Das Finale des Films schreit nicht bloß nach einer Fortsetzung, sondern macht diese fast schon zum Muss. Was geschieht mit Hugo (Keean Johnson), der in den (vermeintlichen) Tod fällt? Wohin geht die Reise für Alita (Rosa Salazar)? Wie sieht das Leben in der Himmelsstadt Zalem eigentlich aus? Und was hat es mit ihren großen Augen und den Flashbacks in eine längst vergangene Zeit auf sich? All diese Fragen lassen Robert Rodriguez und Produzent James Cameron natürlich bewusst offen, um Stimmung für „Alita 2“ zu machen.

    Und dann ist da noch die Sache mit Nova: Edward Norton, den wir im Film erst kurz vor Ende zu Gesicht bekommen, wurde nämlich vor allem deswegen besetzt, weil er der komplexen Figur auch später gerecht werden würde, wenn diese eine (noch) weitaus größere Rolle in Alitas Geschichte spielt. James Cameron hat jedenfalls noch über 600 Seiten Notizen sowie Blaupausen von Manga-Autor Yukito Kishiro, die bereits eigens für Teil 2 angefertigt wurden, wie uns Produzent Jon Landau im Interview verriet. 

    „Alita: Battle Angel“ läuft seit 14. Februar 2019 in den deutschen Kinos.

     

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