Bekanntlich steckt Disney gerade mitten in der Übernahme von Fox. Die Folge: Alle Marvel-Rechte, die bislang bei Fox lagen, kommen zu Disney und damit zurück zu Marvel selbst. Dort wird Kevin Feige die Aufgabe haben, sich zu überlegen, was er mit den Figuren anfängt. Disney-Boss Bob Iger legte sich bereits fest: Feige hat dabei komplett freie Hand. Schon länger macht in diesem Zusammenhang das Gerücht die Runde, dass er die Einheit des MCU ein wenig aufbrechen könnte, um mit quasi zwei Universen zu arbeiten (und womöglich das eine davon abzugeben). Das eine besteht aus Filmen und Helden, die auf der Erde sind, das andere aus den Figuren und ihren Abenteuern im All – gelegentliche Verbindungen dazwischen natürlich trotzdem nicht ausgeschlossen.
Während all das noch Zukunftsmusik ist, sprach Lauren Shuler Donner bei der aktuellen Presserunde der US-TV-Sender am Rande der von ihr betreuten „X-Men“-Serie „Legion“ auch ein wenig über die Zukunft der X-Men. Sie zeigte sich überzeugt, dass die X-Men bei Feige in guten Händen sein werden. Schließlich ist Shuler Donner mit dem Marvel-Mastermind bestens bekannt. Er machte seine ersten Schritte in Hollywood als ihr persönlicher Assistent, war ihre rechte Hand, als sie das „X-Men“-Universum aufbaute und so sogar selbst an den ersten Filmen beteiligt.
Noch keine Pläne bei Disney
Was Feige plant, weiß Shuler Donner aber nicht, wie sie selbst angab: „Ich glaube nicht einmal Kevin weiß das“, führt sie weiter aus, was auch naheliegt. Der gab schließlich bekannt, dass er sich erst Gedanken über die X-Men (und die Fantastic Four) macht, wenn der Deal wirklich vollzogen ist und die Figuren unter seinen Fittiche sind. Dass einige Nachrichtenseiten aus Shuler Donners weiteren Äußerungen ableiten, dass Disney und Feige bereits einen jungen Wolverine suchen, ist daher falsch.
Wir können uns im Gegenteil ziemlich sicher sein: Aktuell sucht Disney noch keinen Darsteller, der die Nachfolge von Hugh Jackman antritt. Was man aus Shuler Donners Äußerungen (via Slashfilm) aber ableiten kann: Dass Disney irgendwann in Zukunft einen neuen (und dann natürlich jüngeren) Wolverine suchen wird. Denn sie erklärte sehr einleuchtend, warum Jackmans Zeit als Mutant mit Adamantiumkrallen vorbei ist. Und das ist durchaus interessant…
Kein Spaß mit Deadpool für den "dünnen" Hugh Jackman
Jackman hat sein Ende als Wolverine nach „Logan – The Wolverine“ zwar früh angekündigt, doch immer noch hegen Fans Hoffnung auf ein Comeback. Kann ihn vielleicht Disney mit einem Mega-Angebot oder einer interessanten Idee überzeugen? Oder bekommt Ryan Reynolds seinen Kumpel doch noch rum, zumindest einen Cameo in einem lustigen „Deadpool“-Film zu absolvieren? Beides halten wir schon sehr lange für sehr unwarscheinlich, aber Shuler Donner erklärt nun die genauen Gründe.
Das hat gar nichts damit zu tun, dass Jackman keine Lust mehr hat, sondern für den Schauspieler ist der Aufwand angesichts seines Alters einfach zu groß: „Sie haben ihn als Kind ‚Wurm‘ genannt, er ist von Natur aus ein sehr dünner Typ“, erklärt Shuler Donner und führt so noch einmal den uns sehr gut bekannten Weg aus, mit dem Jackman sich als Wolverine in Form brachte: „Dieser Mann hat so hart gearbeitet, um die Muskelmasse aufzubauen, ist jeden Morgen um vier Uhr aufgestanden, hat alle zwei Stunden Protein-Mahlzeiten zu sich genommen.“ Jackman ist eben kein Dwayne Johnson, Sylvester Stallone oder Chris Hemsworth, die zwar auch unglaublich viel und unglaublich hart trainieren, aber schon eine gewisse Physis mitbringen, auf der sie aufbauen können. Jackman hat das nicht und den Körper so hoch zu pushen (er legte angeblich deutlich über 10 kg Muskelmasse für die Wolverine-Rolle zu!), geht halt nicht ewig oder wie es Shuler Donner ausdrückt: „Wenn du ein bestimmtes Alter erreichst, dann macht der Körper das einfach nicht mehr mit.“
Hintertür: alter Wolverine
Es ist daher einfach nicht mehr zu erwarten, dass Jackman sich dieses Martyrium antut, nur um Ryan Reynolds und vielen Fans einen Gefallen zu tun und in „Deadpool 3“, „X-Force“ oder einem anderen Film (die allesamt sowieso bis Vollzug der Übernahme und einer möglichen Entscheidung von Disney auf Eis liegen) einen (kleinen) Auftritt zu absolvieren. Eine Sache hält Shuler Donner aber noch für vorstellbar. „Das bedeutet nicht, dass er nicht als alter Wolverine zurückkehren kann“, spielt sie auf einige Comic-Vorlagen an, die einen alten Mutanten mit anderer Statur zeigen. In diesen hat er zwar auch eine gewisse Masse, aber eben nicht die definierten Muskeln, die Jackman zuletzt in „Logan – The Wolverine“ zur Schau trug.
Für einen an diese Comics angelehnten Film müsste Jackman zwar auch zulegen (und man müsste sich evtl. was mit der Kontinuität einfallen lassen - oder auch nicht, wir sind ja hier beim X-Men-Franchise), aber es wäre ein ganz anderes Training mit deutlich weniger Aufbau purer Muskelmasse und ohne die unglaublich definierten Bauchmuskeln, die er in „Logan“ zur Schau trug. Ob es dazu kommen wird, wird die Zukunft zeigen. Einen alten, nicht mit einem Waschbrettbauch protzenden Logan kann der 50 Jahre alte Schauspieler schließlich auch in zehn Jahren noch spielen. Aktuell trainiert er ohnehin wohl weniger seiner Muskeln als seine Stimmbänder, schließlich geht er als Sänger ab Mai 2019 auf Welttournee und startet seine Show mit den größten Hits aus seinen Film- und Broadway-Musicals übrigens in Deutschland.