Oregon, 1851: Die Brüder Charlie (Joaquin Phoenix) und Eli Sisters (John C. Reilly) ermorden im Auftrag des furchteinflößenden Commodore einen Mann nach dem anderen. Und so sollen sie auch den Goldsucher und Chemiker Hermann Kermit Warm (Riz Ahmed) kaltmachen, der eine Formel entdeckt hat, die das Goldschürfen massiv vereinfacht. Doch irgendwie kommen die „Sisters Brothers“ mit ihrem Auftrag nicht wirklich voran, denn erst ist Charlie zu besoffen, dann ist Eli krank. Und zu allem Überfluss kommt letzterer dann auch noch ins Grübeln, ob er das Killer-Dasein nicht ein für alle Mal an den Nagel hängen soll...
"The Sisters Brothers": In jeder Hinsicht untypisch
„The Sisters Brothers“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Patrick DeWitt, der sich vor allem durch seinen tiefschwarzen Humor auszeichnet. Auf die Leinwand transportierte dies mit Jacques Audiard ein Regisseur, der hauptsächlich durch schwere Dramen wie „Ein Prophet“ oder „Der Geschmack von Rost und Knochen“ bekannt ist und mit dem Western nun sein englischsprachiges Debüt feiert. Und herausgekommen ist ein völlig gegen den Strich gebürsteter Western, wie wir auch in unserer FILMSTARTS-Kritik feststellen. Zu 100 Prozent geht dieses Konzept jedoch nicht auf: Während die untypische musikalische Untermalung von Alexandre Desplat (Oscars für „Grand Budapest Hotel“ und „Shape Of Water“), die von Piano- und Streicher- bis hin zu jazzartigen Klängen reicht, ein „echtes Highlight“ darstellt, ist die ungewöhnliche Kameraarbeit von Gaspar-Noé-Weggefährte Benoit Debie (filmte unter anderem „Irreversible“ und zuletzt „Climax“) nämlich „ein zweischneidiges Schwert.“
The Sisters BrothersEbenso Western-untypisch sind auch die Figuren, die von einem „starken Cast“ um John C. Reilly („Stiefbrüder“), Joaquin Phoenix („Walk The Line“) und Jake Gyllenhaal („Nightcrawler“) zum Leben erweckt werden. „Die vier Hauptfiguren entsprechen nicht gerade dem wortkargen Typ Cowboy, wie man ihn aus anderen Western gewohnt ist. Teilweise muss man sogar höllisch aufpassen, dass einem keiner der meist beiläufig eingestreuten Sätze entgeht“, schreiben wir in unserer Kritik, „gerade bei den Sisters-Geschwistern führen die oft direkt aus dem Roman übernommenen Sprüche zu oft wunderbar skurril-absurden Dialogen mit einem unglaublichen Unterhaltungswert.“
Und so kommen wir schlussendlich zu dem Fazit, dass „The Sisters Brothers“ ein „in keiner Hinsicht typischer Western und gerade deshalb sehenswert ist.“ Wer nun Lust bekommen hat, kann sich die Western-Komödie ab dem 7. März 2019 in den deutschen Kinos anschauen. Und für alle, die die urkomischen Sprüche und Dialoge von Joaquin Phoenix, John C. Reilly und Co. lieber im Originalton hören wollen, hier noch der englischsprachige Trailer: