Netflix ist fleißig dabei, sein rasant wachsendes Angebot an Original-Formaten auch mit lokalen Eigenproduktionen aus verschiedensten Ländern zu erweitern. Wie der Streaming-Gigant jetzt im Rahmen der Münchner Medientage bekannt gab, wird er dabei künftig noch stärker auf den deutschen Markt setzen. Fünf weitere hiesige Netflix-Formate wurden nun vorgestellt, die sich damit schon ab 2019 zu „Dark“ (das demnächst in die zweite Staffel geht), „Dogs Of Berlin“ (startet am 7. Dezember 2018) und „Die Welle“ (kommt 2019) gesellen werden. Diese Offensive ist wohl nicht zuletzt der ersten deutschen Netflix-Serie „Dark“ zu verdanken, die nicht nur hierzulande ein voller Erfolg wurde, sondern auch international zu den meistgeschauten nicht-englischsprachigen Formaten der Online-Plattform zählt. Wie ebenfalls bei den Münchner Medientagen verkündet wurde, gehörte die Mystery-Serie in über 130 Ländern gar zu den zehn meistgesehenen Netflix-Serien überhaupt.
Die fünf neuen deutschen Netflix-Serien decken eine große Bandbreite an Genres und Themen ab und sollen laut Kelly Luegenbiehl, der Vize-Chefin für die europäischen Netflix-Originale, einerseits „unverkennbar deutsch“ sein, andererseits aber auch „bei Zuschauern auf der ganzen Welt ein universelles Gefühl von Verbindung herstellen können“. Nachfolgend stellen wir euch die fünf vielversprechenden Projekte kurz vor, für die nicht nur die „Dark“-Produzenten, sondern etwa auch die „Club der roten Bänder“-Autoren und die Macher der Late-Night-Show „Neo Magazin Royale“ verantwortlich zeichnen werden.
"Tribes Of Europa"
Im dystopischen „Tribes Of Europa“ kämpfen verschiedene Stämme im Jahr 2070 um die Vorherrschaft auf dem titelgebenden Kontinent, nachdem dieser in Folge einer rätselhaften Katastrophe in zahlreiche Mikro-Staaten zerfallen ist. Im Mittelpunkt stehen dabei besonders drei Geschwister, die eine entscheidende Rolle für die Zukunft dieses neuen Europas spielen werden. Entwickelt wurde die post-apokalyptische Serie von „Picco“-Regisseur Philip Koch, der sie auch inszenieren und gemeinsam mit Jana Burbach („Bad Banks“) und Benjamin Seiler („Blockbustaz“) die Drehbücher schreiben wird. Als Produzenten fungieren Quirin Berg und Max Wiedemann, die schon zu den treibenden Kräften hinter „Dark“ gehörten, daneben aber auch schon viele weitere Erfolgsserien und Filme mitproduziert haben.
"Don't Try This At Home"
„Don’t Try This At Home“ wird die erste deutsche Netflix-Comedyserie. Hauptfigur ist ein Schüler, der zu gewagten Mitteln greift, um die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen. Gemeinsam mit seinem besten Freund zieht er aus seinem Kinderzimmer heraus den größten Online-Drogenversand Europas auf. Als Produktionsfirma steht die von Matthias Murmann und Philipp Käßbohrer geführte bildundtonfabrik hinter dem Projekt, die vor allem für die Jan-Böhmermann-Show „Neo Magazin Royale“ bekannt ist. Käßbohrer wird die auf einer wahren Geschiche basierende Serie außerdem zusammen mit den „Neo Magazin“-Autoren Sebastian Colley und Stefan Titze auch schreiben. Als Regisseure wurden Lars Montag („Einsamkeit und Sex und Mitleid“) und Arne Feldhusen („Stromberg“, „Deutschland 86“) verpflichtet.
"Skylines"
In „Skylines“ prallen die Hip-Hop-Szene, das organisierte Verbrechen und das Finanzwesen in der Metropole Frankfurt aufeinander. Mit der Unterzeichnung eines Vertrags bei Skyline Records steht der großen Karriere eines jungen Hip-Hop-Produzenten eigentlich nichts mehr im Wege. Doch als der kriminelle Bruder des Label-Chefs und größten Rap-Stars des Landes aus dem Exil in die Stadt zurückkehrt, gerät alles aus den Fugen. Konzipiert wurde „Skylines“ von Dennis Schanz, der bisher nur ein paar Kurzfilme realisiert und das sehenswerte Drama „Fado“ mitproduziert hat. Zumindest etwas erfahrener sind da die Regisseure. Max Erlenwein drehte zuvor unter anderem den prominent besetzten Thriller „Stereo“ und Soleen Yusef zuletzt zwei der neueren Folgen von „SOKO Leipzig“. Zum Produzententeam gehört neben Schanz unter anderem auch „Toni Erdmann“-Regisseurin Maren Ade.
"Die Barbaren"
Historisch wird es derweil in der Serie „Die Barbaren“, in deren Zentrum die im Jahr 9 nach Christus ausgetragene Schlacht im Teutoburger Wald steht, bei der die germanischen Krieger den weiteren Vormarsch des Römischen Reiches nach Norden beendeten. Mitten in diesem brutalen Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Welten finden sich auch drei junge Menschen wieder, die im Zuge der schicksalhaften Geschehnisse allesamt eine düstere Wandlung durchmachen. „Die Barbaren“ wird die neue Serie der „Club der roten Bänder“-Macher Arne Nolting und Jan-Martin Scharf, die sich dafür mit dem erfahrenen TV-Autor Andreas Heckmann („Alarm für Cobra 11“, „Heiter bis tödlich“) zusammengetan haben.
Unbetitelte Weihnachts-Miniserie
„Heute bin ich blond“-Autorin Katharina Eyssen sorgt schließlich für Weihnachtsstimmung auf Netflix. In einer noch unbetitelten dreiteiligen Miniserie erzählt sie vom ebenso turbulenten wie emotionalen Weihnachtsfest einer Familie, bei dem vor allem die eigenwilligen Frauen aus vier Generationen aufeinandertreffen und mit lange gehüteten Geheimnissen konfrontiert werden.