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    "Star Wars 9": Warum die neue "Das sind Reys Eltern"-Theorie nur noch nervt

    Reys Abstammung beschäftigt „Star Wars“-Fans seit J.J. Abrams in „Das Erwachen der Macht“ ein Geheimnis daraus machte. Obwohl es in „Die letzten Jedi“ eine Antwort gab, wird hinsichtlich „Star Wars 9“ munter weiter theorisiert. Es reicht!

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    Wüstenmädchen Rey (Daisy Ridley) wartet in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ darauf, dass ihre Eltern eines Tages zurückkehren, nachdem sie von ihnen aus unbekanntem Grund und nahezu alleine an einem der lebensfeindlichsten Orte zurückgelassen wurde, den es in der Galaxis gibt. Rey fühlt sich entwurzelt, alleine – und die Vaterfiguren, die sie im weiteren Verlauf der Geschichte trifft, sind keine Hilfe: Han Solo (Harrison Ford) stirbt durch die Hände seines eigenen Sohnes Kylo Ren (Adam Driver), Luke Skywalker (Mark Hamill) weist sie schroff ab. Durch Kylo wird Rey schließlich dazu gezwungen, eine Wahrheit zu konfrontieren, die sie vor sich selbst verbarg: Ihre Eltern waren ruhmlose Schrotthändler, die ihre eigene Tochter verkauft haben und längst tot sind, begraben im Sand Jakkus.

    Einer Fan-Theorie nach, die seit kurzem in einem Video auf dem YouTube-Kanal Film Threat die Runde macht (und in ähnlicher Form mit den ersten konkreteren Handlungsinfos zu „Solo: A Star Wars Story“ begann), hat Rey aber sehr wohl bekannte Eltern: Han Solo und Qi’ra.

    Die Argumente für diese Theorie sind durchaus plausibel: Qi’ra (Emilia Clarke) ist die erste große Liebe des Schmugglers. Wegen ihr riskiert er in „Solo: A Star Wars Story“ sein Leben: Han (Alden Ehrenreich) arbeitet für den Gangster Tobias Beckett (Woody Harrelson), um die Kohle zusammenzubekommen und Qi‘ra wiederfinden zu können. Der verliebte Trottel glaubt ihr dann zum Schluss, dass sie mit ihm mitkommen wird (alle Zuschauer wissen es besser). Und wie im Roman „Last Shot“ steht, ist das Herz des jungen Schmugglers unmittelbar nach dem „Solo“-Spin-off so gebrochen, dass nicht mal Chewie ihn aufheitern kann. Klar: Sollten sich Han und Qi’ra später wiedertreffen (damit es zeitlich passt, zwischen Episode 6 und Episode 7), wäre eine Schwangerschaft ein realistisches Resultat.

    Auch andere Argumente der Theorie klingen nachvollziehbar. Han Solo reagiert auf Rey in „Star Wars 7“ tatsächlich, als würde er sie von früher kennen, Reys und Kylos enge Verbindung wäre dadurch erklärt, dass sie Halbbruder und Halbschwester sind (was die erotischen Untertöne in „Star Wars 8“ ein bisschen eklig machen würde, aber hey, das wäre in der „Star Wars“-Historie nicht das erste Mal) und Kylo hätte einen weiteren Grund, sauer auf seinen alten Herrn zu sein: Damit die Theorie zeitlich hinhaut, muss Han nämlich Leia mit Qi’ra betrogen haben.

    Warum mich diese Eltern-Theorien nerven

    „Star Wars” gehört den Fans und ich freue mich in „toxic fandom“-Zeiten sowieso über jeden, der nicht hasst, sondern einfach nur Theorien spinnt oder darüber diskutiert. Die Nummer mit Reys Eltern aber kann ich inzwischen nicht mehr hören. In allen Theorien, die Rey in Verbindung zu irgendwelchen bekannten „Star Wars“-Figuren setzen, schwingt für mich eine problematische Implikation mit: Die Heldin kann nur besonders sein, wenn sie besondere Eltern hat. Dagegen aber stellte sich Rian Johnson in „Star Wars 8“ mit seiner Entscheidung, Rey eben keine wie auch immer geadelte Abstammung zu geben.

    Und mal ganz abgesehen davon, dass sich Rey diese Wahrheit in der Szene mit Kylo selbst eingesteht und eine Lüge deswegen unwahrscheinlich ist, mal abgesehen davon, dass J.J. Abrams mit einem „Ihre Eltern waren doch jemand Wichtiges“-Twist in „Star Wars 9“ allen Rian-Johnson-Gegnern Munition geben würde („Er mochte diese Geschichte auch nicht, ha!“), ist die Enthüllung, dass Rey auf keine besondere Blutlinie bauen kann, für ihren Weg sehr wichtig: Rey, die so lange auf Halt bei ihren Eltern hoffte, muss nun verarbeiten, dass sie ihn nie bekommen wird – und woanders eine Stütze finden.

    Außerdem gibt es doch hinsichtlich „Star Wars 9“ viel spannendere Fragen, über die es sich bis zum Kinostart im Dezember 2019 nachzudenken lohnt: Wird Kylo Ren erlöst oder kann er sich vielleicht sogar selber erlösen? Wie groß und wichtig wird Leias Part, wo ihr Auftritt doch nur aus ein bisschen altem Drehmaterial besteht? Bekommt Lando (Billy Dee Williams) zum Schluss seinen geliebten Falken zurück? Wird „Star Wars 9“, der als Abschluss der gesamten, neunteiligen Skywalker-Saga gedacht ist, deutliche Bezüge zu den Prequels haben? Und kommen Poe (Oscar Isaac) und Finn (John Boyega) vielleicht doch noch zusammen?

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