Als wir das erste Mal Anfang 2017 über die Serie „On Becoming A God In Central Florida“ berichteten, wurde diese noch für den auch hinter „The Walking Dead“ und „Breaking Bad“ steckenden US-Sender AMC entwickelt. Doch nun hat YouTube das Projekt übernommen.
Kirsten Dunst wird die Serie produzieren und die Hauptrolle übernehmen. Sie spielt Krystal Gill, die in einem Wasserpark für das Mindestgehalt arbeitet und seit kurzem auch noch Witwe ist. Sie hat keinerlei Geld mehr, als ihre eine Idee kommt. Mit Lug und Trug steigt sie innerhalb des Multi-Milliarden-Dollar-Schneeballsystems auf, durch das sie ursprünglich einmal ruiniert wurde. Als Produzenten unterstützen sie zudem George Clooney und sein Partner Grant Heslov, die für „Argo“ den Oscar gewannen. Auch Hollywood-Studio Sony ist an Bord.
YouTube Premium – nun auch in Deutschland
Für YouTube ist die hochkarätige Serie, die 2019 an den Start gehen soll, ein weiterer Schritt um sich in Konkurrenz mit Streaming-Anbietern wie Netflix zu platzieren. Ursprünglich fing man bereits 2016 unter dem Label YouTube Red an, eigene Serien zu produzieren. Die waren aber nur in den USA verfügbar und in viel zu vielen Fällen waren die Hauptdarsteller YouTube-Stars, die Projekte zu sehr für deren Fans gestrickt.
Nun ändert sich aber die Strategie. Seit dem 18. Juni 2018 heißt das Angebot YouTube Premium und ist auch in Deutschland verfügbar. Nach drei kostenlosen Testmonaten kann man ab 11,99 € im Monat auf die Eigenproduktionen von YouTube zugreifen, zudem auch den neuen Musik-Streamingdienst des Anbieters nutzen und dort auch alle Videos werbefrei genießen.
Das gibt es bereits bei YouTube
Aktuell ist das Angebot aber noch überschaubar. Zieht man mal die Produktionen mit den hauseigenen YouTubern ab, bleibt nicht mehr so viel übrig. Für das meiste Aufsehen sorgte bislang „Cobra Kai“. Die Fortsetzung der „Karate Kid“-Filme spielt 34 Jahre nach dem ersten Teil. Die Originalstars Ralph Macchio und William Zabka verkörpern erneut die alten Rivalen Daniel LaRusso und Johnny Lawrence. Die Serie schlug ein, es wird bereits eine zweite Season produziert.
Daneben klingt die Serie „Impulse“ noch interessant. „Jason Bourne“- und „Edge Of Tomorrow”-Regisseur Doug Liman adaptiert damit einen Stoff, mit dem er im Kino scheiterte: Sein Spielfilm „Jumper“ mit Hayden Christensen floppte 2008. Auf YouTube wird die Geschichte um Menschen, die sich teleportieren können, als Serie neu erzählt. Bei der Science-Fiction-Serie „Lifeline“ half es dagegen nicht viel, dass Dwayne Johnson als Produzent seine Finger im Spiel hatte. Nach nur acht Folgen kam das Aus.
Die übrigen Serien sowie Spiel- und Dokumentarfilme sprechen meist nur eine stark eingeschränkte Zielgruppe an. Für etwas mehr Aufsehen sorgte noch die Komödie „Lazer Team“, die in Deutschland dann auch auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wurde und zu der es bereits auch ein Sequel gibt.
Doch für die Zukunft will YouTube wohl angreifen und bald ähnlich wie Netflix und im großen Stil Filme und Serie produzieren, die dann exklusiv und nur auf der eigenen Plattform verfügbar sind.