„Zwei Schwestern“
(Kim Jee-woon, 2003)
Darum geht’s: Die Schwestern Su-mi (Lim Su-jeong) und Su-yeon (Moon Geun-young) werden aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen und kommen nach Hause zu ihrer Familie. Dort werden sie von ihrer strengen Stiefmutter Eun-joo (Yeom Jeong-a) begrüßt, zu der keine der beiden ein gutes Verhältnis hat. Im Haus geschehen zudem merkwürdige Dinge. Es scheint ein böswilliger Geist umzugehen, der es sowohl auf die Schwestern als auch die Stiefmutter abgesehen hat. Nur der Vater (Kim Kap-soo) scheint von den Vorfällen nichts mitzubekommen. Nach und nach enthüllt sich eine grausame Wahrheit…
Darum ist das überragend: Regisseur Kim Jee-woon („I Saw The Devil“) ließ sich bei dem stylischen Psycho-Horror „Zwei Schwestern“ („A Tale Of Two Sisters“) von einem alten koreanischen Volksmärchen inspirieren. Abgesehen von der Ausgangssituation und der Tatsache, dass es sich um eine Spukgeschichte dreht, hat sein Film jedoch kaum etwas mit der Vorlage gemeinsam. Jee-woon nimmt die abgefuckten Familienverhältnisse der Mär und schraubt die Dysfunktionalität noch ein ganzes Stück weiter nach oben, die Implikation, dass den Schwestern in der Vergangenheit etwas wirklich Scheußliches passiert sein muss, hängt permanent in der Luft. Die Auflösung der Story ist dann meisterlich inszeniert und ausgesprochen tragisch.