Arclight Films
„Lake Mungo“
(Joel Anderson, 2008)
Darum geht’s: Familie Palmer ist eine schreckliche Tragödie widerfahren: Die 16-jährige Tochter Alice (Talia Zucker) ist auf einem Familienausflug beim Schwimmen in einem Damm ertrunken. Die Trauer macht aus ihren Eltern (Rosie Traynor und David Pledger) Schatten ihrer selbst, Bruder Matthew lenkt sich mit Fotografie ab. Dann geschehen unerklärliche Vorfälle im Haus. Die Palmers rufen den Para-Psychologen Ray (Steve Jodrell) zu Hilfe und stellen im ganzen Haus Kameras auf. Das aufgenommene Material enthüllt jedoch nicht nur vermeintlich übernatürlichen Spuk, sondern auch noch ganz andere Geheimnisse, die die ahnungslose Familie in ihren Grundfesten erschüttern…
Darum ist das überragend: Je weniger man über „Lake Mungo“ vor dem Schauen weiß, desto besser. Der als Dokumentation getarnte Low-Budget-Film lebt von seiner erdrückend hoffnungslosen Atmosphäre, die bei dem ein oder anderen Zuschauer garantiert für Unbehagen sorgt. Ähnlich wie die berühmte Laura aus „Twin Peaks“, mit der sie sich einen Nachnamen teilt, hat die verstorbene Alice so einiges zu verbergen, das nach ihrem Ableben langsam ans Licht kommt. Die Trauer der Familie und ihr frustrierender Umgang mit derselben ist dabei so greifbar, dass es regelrecht wehtut – und die unaufdringliche, pseudo-realistische Machart trägt ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass es dem Publikum schwerfällt, sich von den Figuren und ihrem Leid zu distanzieren. Dadurch wirken die subtil-verstörenden Momente des puren Terrors umso realer.
