„Der Mieter“
(Roman Polanski, 1976)
Darum geht’s: Der Büroangestellte Trekovsky (Roman Polanski) zieht in ein derzeit unbewohntes Apartment in Paris. Die eigentliche Mieterin Simone liegt nach einem Selbstmordversuch mit schweren Verletzungen im Krankenhaus, weshalb der Vermieter Zy (Melvyn Douglas) ihm die Wohnung übergangsweise überlässt. Trekovsky lernt Simones Freundin Stella (Isabelle Adjani) kennen und besucht mit ihr zusammen Simone im Krankenhaus. Beim Eintreffen der beiden stößt diese einen markerschütternden Schrei aus, kurze Zeit später erliegt sie ihren Verletzungen. Trekovsky, der jetzt permanent in dem Apartment der Verstorbenen wohnt, hat schnell den Eindruck, dass mit den anderen Hausbewohnern etwas nicht stimmt. Sie scheinen ihm feindselig gegenüberzustehen, terrorisieren ihn mit nächtlichem Klopfen und beschweren sich über ihn bei der Hausverwaltung und sogar bei der Polizei. Er wittert eine Verschwörung, die bereits seine Vormieterin in den Tod getrieben hat…
Darum ist das überragend: „Der Mieter“ ist eine meisterliche Mischung aus schwarzhumorigem Kuriositätenkabinett, fesselndem Verwirrspiel und in seiner zurückhaltenden Inszenierung unfassbar effektivem Horror. Dass der Film streckenweise etwas anstrengend sein kann und das Publikum nicht mit einer klaren Antwort zurücklässt, verstärkt nur die Gefühle der Einsam- und Hilflosigkeit, die auch den Protagonisten während seiner Zeit in Paris befallen. Ein unterschätzter Klassiker und mit hoher Wahrscheinlichkeit Polanskis („Rosemaries Baby“) bester Horrorfilm.